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Abenteuer auf Burg Ascheberg

Materialien erstellt und entwickelt von Antonia Grage, Jana Hüttmann, Hertha Kramer, Jutta Kramer, Lydia Steinbrich und Tina Damerow von der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Neustadt in Holstein

Bei unserer diesjährigen Freizeit befinden wir uns im Mittelalter auf Burg Ascheberg. Ritter von Welfen ist nicht irgendein Ritter sondern ein Raubritter. Er hat sich vom König abgewandt und geht auf eigene Raubzüge. Die Kinder lernen im Plenum den Neffen, die Nichte und die Tochter von Raubritter Albert von Welfen kennen. Die drei entdecken ein altes Buch, das einmal ihrem Ururgroßvater gehört hat. Da die Lesekünste der Kinder früher nicht so gut waren, fällt es ihnen schwer dieses alte Buch zu entziffern. Da trifft es sich gut, dass der Raubritter von seinem letzten Raubzug einen Mönch als Gefangenen mitgebracht hat, weil er denkt ein wenig göttlicher Beistand kann ihnen nicht schaden. Außerdem findet seine Frau Maria-Josefina von Welfen, dass christliche Erziehung für ihre Tochter Johanna-Marie sehr notwendig sei, da sie sich allem Unterricht wie sticken, Haushalt verwalten usw. entzieht. Diesen Mönch bitten die Kinder um Hilfe, ihnen beim Entziffern des alten Buches von ihrem Ururgroßvater zu helfen. Durch dieses Buch verändert sich das ganze Leben auf der Raubritterburg.

Beim Kleingruppenmaterial sind nur Vertiefungsangebote, da wir ja auf Freizeit sind und Spiel, Spaß, Kreatives bei den anderen Programmpunkten ist.

Hauptrollen

Maximilian von Welfen (Neffe des Raubritters) gerufen Max:

Sein Vater ist auf einem Kreuzzug gefallen. (Dieser unnötige Kampf, in den sein Bruder für den damaligen König gezogen ist, hat Ritter Albert von Welfen so verbittert, dass er sich vom König abgewandt hat und Raubritter geworden ist.) Seit diesem Tag lebt er mit seiner Schwester und Mutter bei seinem Onkel. Er befindet sich jetzt im richtigen Alter, um zum Ritter ausgebildet zu werden. Er freut sich auf seine Ritterzeit, denn er ist mutig, tapfer und geschickt. Auf der anderen Seite ist er aber auch sensibel und hat ein großes Gerechtigkeitsempfinden, von daher ist er mit der Rolle eines Raubritters nicht wirklich glücklich. Doch er weiß auch, dass er, wenn er alt genug ist, auf seine Burg zurückkehren wird und dann eigene Entscheidungen treffen kann.

Rosalie von Welfen (Nichte vom Raubritter) gerufen Rosi:

Sie ist die Schwester von Max. Sie ist freundlich und fröhlich und liebt es, alles hübsch zu machen. Sie liebt Blumen, malt gerne, kann sticken und findet den Unterricht für höhere Töchter toll.

Johanna-Marie von Welfen (Tochter vom Raubritter) gerufen Johanna

, aber eigentlich „Jo“ von klein auf, weil sie so eine Wirbelwind war. Doch jetzt soll sie ja erzogen werden zur Laufbahn einer Adligen und deshalb darf sie niemand mehr so nennen. Sie ist schließlich kein Junge sondern eine feine Dame. Jo beneidet Max, denn sie würde auch lieber kämpfen, sich um die Pferde kümmern und Turniere reiten, anstatt zu sticken, Blumen zu arrangieren, Musik zu machen und hold zu tun. In ihrem Geheimversteck im Keller lässt sie sich von Max alles erklären und beibringen, zum Pfeil und Bogenschießen gehen sie über den Geheimgang in den Wald und üben dort.

Das Geheimversteck ist ihr Treffpunkt. Dort können sie zusammen reden, träumen, planen, Streiche erfinden und kein Erwachsener stört sie.

Mönch Ottokar

ist als Gefangener auf der Burg, doch er fühlt sich nicht gefangen. Er bleibt gerne da und nutzt die Chance den Bewohner der Burg von Jesus zu erzählen. Er liebt es Menschen zu erzählen, wer Jesus ist und dass sie von Gott geliebt sind, dem König und Vater aller Menschen. Er freut sich das Raubritter Albert ihn gefangen und mitgenommen hat.

Nebenrollen

Raubritter Albert von Welfen:

Er tut immer ziemlich ruppig, hat aber das Herz auf dem rechten Fleck. Er ist verletzt vom alten König und seinen Kreuzzügen, die das Leben von vielen Rittern gekostet haben und unnötig waren. Er ist stark, tapfer, klug und kommt erfolgreich von seinen Raubzügen zurück. Der neue König hätte ihn gerne auf seiner Seite.

Maria-Josefina von Welfen:

Sie ist eine kluge Frau, die ihren Mann unterstützt, aber auch eigene Wege geht. Sie bemerkt, dass die Zeit für Neues auf der Burg gekommen ist und freut sich, dass sie ihren Mann soweit bekommen hat, einen Mönch auf die Burg zu holen.

Theresa Rosalie von Welfen:

Die Schwägerin und beste Freundin von Maria. Sie ist froh, dass ihr Schwager sie und ihre Kinder aufgenommen hat und einen guten Verwalter auf ihre Burg gesetzt hat. So bekommen ihre Kinder eine gute Ausbildung und sie ist kein Freiwild auf dem Heiratsmarkt, sondern kann in Ruhe ihre Entscheidungen über ihr Leben treffen.

Beim ersten Abendessen wird die Raubritterfamilie vorgestellt, der Raubritter begrüßt seine Gäste auf der Burg, wünscht ihnen eine schöne Zeit und lädt sie zur Tafelrunde um 20.00 Uhr ein. Dort erfahren sie dann mehr vom Leben auf der Burg und er freut sich, dass seine tapferen Ritter, den Abend vorbereitet haben und gestalten werden.


Jesus redet mit Gott

Im Plenum lernen die Kinder heute, dass Jesus mit Gott redet, denn er ist Gottes Sohn und will Kontakt mit seinem Vater haben. Er freut sich mit seinem Vater zusammen zu sein und mit ihm zu reden. Auch wir können mit unserem himmlischen Vater reden, er freut sich über alles, was wir ihm sagen und ihm erzählen.

Bibelstellen:

Lukas, 5, 16, Lukas 11, Markus 1, 35 usw. (da betet Jesus alleine)

Matthäus 11,25, Lukas 3,21, Johannes 11,41, Johannes 17,1 usw. (Jesus betet öffentlich)

Lukas 10, 21 => Jesus dankt

Lukas 11, 2-4 => Jesus: Vater unser

Markus 1,35 => Jesus: alleine, einsam beten

Rahmengeschichte

Jo steht mit einem Schwert in ihrem Kellerversteck und kämpft mit der Luft. Max kommt dazu.

Max: Dachte ich mir doch, dass ich dich hier finde, oben sind mal wieder alle auf der Suche nach dir.
Jo: Ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten. Blumengestecke hier, sticken da und jetzt wollten sie auf den Dachboden gehen und nach neuen Stoffen suchen für Handtücher. Da habe ich die Gelegenheit ergriffen und bin nicht mit nach oben sonder nach unten gegangen. Aber was machst du hier?
Max: Na, ich war mitten beim Lernen der Pferdepflege, wie man sie hübsch macht fürs Turnier und so, da kam deine Mutter und meinte alle müssen dich suchen helfen, so gehe dass ja nicht weiter. Da war mein Unterricht mit dem Stallburschen vorbei.
Rosi (betritt den Raum mit einem Korb): Dachte ich mir doch, dass ich dich hier finde. Wir müssen da ja nicht lange suchen. Mein Unterricht ist jetzt vorbei.
Jo: Es ist einfach ungerecht. Warum kann man nicht das Lernen wozu man Lust hat. Warum kann ich mit Papa darüber nicht reden, er ist nur enttäuscht von mir. Aber er müsste doch gar nicht enttäuscht von mir sein, ich bin doch toll im Schwertkampf nur nicht im Sticken. Ich weiß doch auch nicht, warum ich so bin wie ich bin. Ich liebe meinen Vater, aber ich glaub, er mag mich nicht mehr. Er ist so stur und will mich einfach anders haben.
Rosi: Sei doch froh, du hast noch einen Vater mit dem du reden kannst, ich habe gar keinen mehr.
Jo: Ja, ich bin ja auch froh, dass ich einen Vater haben, aber reden kann ich auch nicht mit ihm. Er hört mir gar nicht zu. Er sagt mir nur, wie ich sein soll.
Max: Das stimmt. Aber ich wäre schon froh, wenn ich einen Vater hätte, der mir sagt, wie ich sein soll. Das ist besser, als keiner mehr.
Jo: Ja, ihr habt ja recht, aber wäre es nicht toll einen Vater zu haben, mit dem man immer reden kann, dem man alles sagen kann, egal was und er hört zu, lässt einen ausreden und man kann einfach so sein wie man ist!?
Rosi: Das wäre schon toll, aber so einen Supervater gibt es wohl nicht.
Max: Sag mal, was schleppst du eigentlich einen Korb mit hier runter? Hast du etwa an was zu essen gedacht.
Rosi: Du und dein Essen.
Max: Ritterdasein lernen, macht halt hungrig.
Rosi: Also es ist nichts zu essen. Nein, ich habe etwas auf dem Dachboden gefunden.
Jo: Echt cool (ironisch), was denn, etwa eine Ladung Stoff.
Rosi: Nein, dann müsste ich es ja nicht verstecken, nein etwas von unserem Ururgroßvater.
Max: Zeig her, ist es sein Schwert.
Jo: Quatsch, das kann ja nicht sein, dass passt doch nicht in einen Korb. Aber vielleicht sein Messer.
Rosi: Nein, auch falsch. Soll ich es euch zeigen. (beide: na, klar, mach schon…) Also es ist ein Buch.
Jo und Max (enttäuscht): Oh ein Buch, wie langweilig.
Rosi: Das habe ich mir gedacht, dass ihr so reagiert, aber schaut mal, was hier drin steht. Hier vorne. (ließt) Dieses Buch gehört Albert Franz Gustav von Welfen (blickt auf) - die Namen unserer Väter – (ließt wieder) dieses Buch ist der kostbarste Besitz von mir und ich hoffe, dass meine Nachkommen durch diese Buch genauso reich werden wie ich. (blickt auf) Leider kann ich das Buch nicht lesen. Die Schrift ist so verschnörkelt und lesen können wir ja alle nicht so gut.
Max: Was da wohl drin steht?
Jo: Vielleicht wie man Gold herstellt oder irgendwelche Wundersäfte, durch die man reich wird. Aber Mist, wir können das echt nicht lesen.
Max: Ich habe eine Idee wir bitten Ottokar, den Mönch, um Hilfe.
Jo: Bist du verrückt, einen Erwachsenen, der verrät uns doch. Stell dir mal vor ich kann Gold herstellen, dann ist Papa sicher endlich zufrieden mit mir.
Rosi: Ich finde die Idee gut, weißt du nicht, wie er mal gesagt hat, wir können mit ihm über alles reden. Es gibt da so was wie ein Beichtgeheimnis und er würde es deshalb auch niemand weiter erzählen.
Jo: Stimmt, dass hat er gesagt, dann sagen wir ihm einfach, wir müssen ihm was sagen und er muss sich ans Beichtgeheimnis halten, sonst sagen wir es nicht. Und wenn er es verspricht, dann muss er sich daran halten. Er erzählt doch immer von seinem Gott, der sich an seine Zusagen hält. Der Gott, der der König der Welt ist und alles geschaffen hat. Also, wer holt Ottokar?
Max: Das mache ich. Max geht und kommt mit Ottokar zurück.
Ottokar: Da seid ihr also, dass ist ja voll gemütlich und hier findet euch wirklich niemand. Da muss man sich ja gar nicht erst auf die Suche begeben.
Jo: Hey, vergiss nicht dein Beichtgeheimnis, du darfst nichts verraten!
Ottokar: Da versteht man zwar so etwas nicht darunter, aber ich werde euch nicht verraten, denn ich halte mich an meine Zusagen.
Rosi: Genau so wie dein Gott, von dem du uns schon ein bisschen erzählt hast.
Ottokar: Genau und wer weiß, vielleicht dürfen wir ja eines Tages die Burgkappelle wieder öffnen und ich kann noch mehr von meinem Gott erzählen. Aber warum weiht ihr mich denn in euren Geheimraum ein?
Jo: Na, weil Rosi eine Entdeckung gemacht hat, von unserem Ururgroßvater. Eine Wahnsinnsentdeckung, wahrscheinlich könne wir jetzt Gold machen und werden reich.
Rosi: Jo, ich weiß nicht, ob das was mit Goldmachen zu tun hat oder ist unsere Familie durch ihr Erbe etwa im Besitz von megaviel Gold?
Jo: Aber er schreibt, doch dass man davon reich wird.
Ottokar: Also ich verstehe nur Bahnhof!
Max: Kein Wunder, wenn Frauen, was erklären. (Beide: Hey, du Machoritter…) Also Rosi hat ein Buch gefunden auf dem Dachboden und unser Ururgroßvater hat rein geschrieben auf die erste Seite, dass es sein kostbarster Besitz ist und dass er hofft, dass seine Nachkommen auch wie er reich werden, durch das Buch, aber wir können es nicht lesen und da dachten wir du kannst uns sicher helfen.
Ottokar: Na dann zeigt mal euren Schatz!

Rosi gibt Ottokar das Buch und er versinkt in dem Buch. Die Kinder werden ungeduldig.
Jo: Na, was steht da.
Max: Lies es uns doch vor, das Rezept vom Gold machen.
Rosi: Ottokar, was ist? Du hast ja Tränen in den Augen.
Ottokar: Mensch Kinder, da habt ihr wirklich was Wertvolles entdeckt, aber nicht so wie ihr das versteht. Es ist ein Buch mit den wichtigsten Geschichten der Welt und ja, ich habe Tränen in den Augen, weil es nicht nur die Geschichten sind, sondern euer Ururopa hat noch persönliche Kommentare dazu geschrieben.
Rosi: (unterbricht) Was sind das für Geschichten? Und was hat Ururopa dazu geschrieben?
Ottokar: Das sind die Geschichten von Jesus, dem Sohn Gottes.
Jo: Der Sohn von dem Gott, von dem du uns schon erzählt hast, der alles geschaffen hat und der Eva und Adam wegschicken musste, weil sie auf die Schlange gehört haben und nicht auf Gott. Der Gott hat einen Sohn und wieso gibt es über den ein Buch?
Ottokar: Also das ist eine lange Geschichte. Gott war traurig, weil die Menschen nicht mehr mit ihm reden konnten und Fehler machten. Er wollte so gerne ihr himmlischer Vater sein, aber er selbst ist vollkommen ohne Fehler und wie sollte er da mit fehlerhaften Menschen Gemeinschaft haben?! Da hatte Gott eine Idee, er hat einen Sohn so vollkommen wie er, ohne Fehler. Wenn sein Sohn den Menschen erzählen würde wie Gott ist und wenn er bereit wäre alle Fehler die die Menschen machen auf sich zu nehmen, damit sie wieder mit Gott reden können und mit ihm leben können, das wäre doch ein guter Plan. Gottes Sohn war bereit dazu, auf die Erde zu gehen, den Menschen von Gott zu erzählen und alle Fehler auf sich zu nehmen. Und dieses Buch erzählt die Geschichten die Jesus, der Sohn Gottes auf der Erde erlebt hat.
Max: Gott hat einen Sohn, Jesus, der geht auf die Erde - da ist sein Vater nicht dabei - und erzählt den Menschen von Gott seinem Vater, damit alle Menschen einen himmlischen Vater haben. Ich hätte gerne wieder einen Vater, aber wie soll das gehen und war Jesus dann traurig auf der Erde, weil sein Vater so weit weg war und er gar nicht mehr mit ihm reden konnte?
Ottokar: Oh, ich sehe schon, dass ist alles ganz schön kompliziert für euch. Aber ich versuche es zu erklären. Auch auf der Erde konnte Jesus mit Gott seinem Vater reden und er hat es allen Menschen beigebracht, damit sie auch mit Gott reden können. Er hat ihnen sogar erklärt, dass sie Gott Papa nennen dürfen. Deshalb kann ich auch mit Gott reden, weil Jesus mir erklärt hat, wie es geht.
Max: Cool, du kannst mit Gott reden und ich könnte das auch, dann hätte ich auch einen Vater mit dem ich reden kann, kannst du uns das erklären.
Ottokar: Ja, das kann ich. Kommt mit, wir gehen zu den Gauklern, die gerade auf der Burg zu Gast sind, die helfen mir dabei.

Sie verlassen die Bühne, kommen wieder, die Drei setzen sich, Ottokar kündigt das Theater an.
Ottokar: Sehr geehrte Damen und Herren, mit Gott kann man reden. Gott ist unser himmlischer Vater. Er sehnt sich danach, dass wir sagen, ja wir wollen dein Kind sein Gott und du sollst unser Vater sein. Gott ist ein Vater, der sich danach sehnt, dass seine Kinder mit ihm reden, dass nennt man beten und wie man beten kann, das hat uns Jesus, sein Sohn, erklärt und damit wir es alle verstehen, schauen und sehen sie unsere Gaukler mit ihrem Theater: „Reden mit Gott, dem himmlischen Vater“
1.Szene: Man sieht ein Ehepaar mit seinem Kind hin- und herspazieren – schweigend! Alle schauen ziemliche traurig und düster drein. Das Kind stolpert, wird von seinem Vater aufgehoben, doch gesagt wird nichts, kein einziges Wort! Das Kind zeigt nach draußen, doch keiner bekommt dies mit, denn das Kind hat nicht einen Laut von sich gegeben, sodass die Aufforderung, doch auch nach draußen zu schauen, einfach übersehen wird! So bleibt die Freude des Kindes allein seines und traurig blickt es rein, da es seine Freude nicht teilen konnte, denn es hat sich ja nicht an die Eltern gewendet. Darüber regt sich das Kind auf, doch auch nur durch äußere Gesten und ohne ein einzigen Laut von sich zu geben oder mit einen einzigen Wort zu äußern, warum es sich geärgert hat.

Mutter zum Vater:
„Ich weiß nie, was in ihm vorgeht! Doch warum?“ Schweigend verlässt die Familie den Raum!


(So ungefähr oder so ähnlich sollte diese rein lautlose Situation nach gespielt werden. Das Ziel dieser Szene soll sein: Miteinander Reden tut gut! Eltern wollen wissen, was in ihrem Kind vorgeht! Es ist wichtig, dass man sich an die Eltern wendet und ihnen erzählt, worüber man sich freut oder ärgert. Das soll ein wenig rüberkommen!)



Ottokar tritt auf.
Ottokar: Ist euch etwas aufgefallen? Könnt ihr vielleicht die Frage der Mutter beantworten: Warum weiß sie nie, was in ihrem Kind vorgeht?

(Kinder melden sich und beschreiben und erörtern die gesehene Situation.)
Ottokar: „Das Kind hat sich mit keinem einzigen Wort an die Eltern gewendet. Nicht einmal gelacht, geweint, geschrien! Das war das Problem in dieser Familie. Die Eltern wussten nicht, was in diesem Kind vorgeht, weil es den Eltern mit keinem einzigen Wort erzählt oder geäußert hat. Eltern, Freunde wollen wissen, wie es euch geht, was euch beschäftigt. Sie wollen mit euch reden! Ohne, dass man redet, kann eine Beziehung in der Familie und mit Freunden nicht funktionieren. Und da gibt es noch einen, der möchte, dass wir mit ihm reden. Jemanden, der wirklich alles von uns wissen möchte, jede einzelne Sache! Dieser Jemand ist Gott. Gott ist unser Vater, unser Freund, der uns unheimlich doll liebt! Deshalb wünscht er sich nichts mehr, als dass wir mit ihm reden und ihm alles erzählen. Dieses Reden mit Gott ist Beten!“

Szene 2:

Person1 kommt auf die Bühne und singt ein Lied: „Wir singen für unsern Gott!“

Person2 kommt auf die Bühne und betet den Psalm 69,1-5a (ein „Klage-Psalm“) und fragt: „Warum fühle ich mich so allein? Warum geht es mir so schlecht? Warum hast du, Gott, mich verlassen?“

Mönch: „Welches Gebet, beides waren Gebete, hat Gott wohl am besten gefallen?“ (Der Mönch lässt ein paar Kinder ihre Meinung sagen, geht aber nicht weiter darauf ein, hört nur zu!)

„Wir stimmen ab! Wer glaubt, Gott hat sich mehr über das erste Gebet gefreut? Gegenprobe!“

Person1 und 2 verlassen die Bühne,

Person3 betritt die Bühne, setzt sich an einen Tisch mit Zettel und Stift und betet ein Stoßgebet: „Jetzt Mathearbeit. Oh, bitte Gott, nimm mir meine Angst!“

Person4 betritt die Bühne und betet für seine Familie, Freunde, ausstehende Dinge und dankt für Geschehenes.

Mönch beginnt das gleiche Spielchen wie oben: Welches Gebet hat Gott wohl am besten gefallen, Abstimmung, ….

Personen3 und 4 verlassen die Bühne.

Person5 betritt die Bühne und betet das „Vater unser“

Person6 betritt die Bühne und erzählt Gott ganz einfach von seinem Tag ohne viel Danke und Bitte, einfach erzählen und dies nicht in wohl geformten Sätzen, sondern eher mal mit Pausen, Stocken und Gestotter.

Mönch betritt die Bühne und beginnt das gleiche Spielchen.

Am Schluss lässt er Abstimmen über alle Gebete: „Welches Gebet hat Gott wohl am besten gefallen? Worüber hat er sich am meisten gefreut? Über das Lied, das Klagen, über das Stoßgebet vor der Mathearbeit oder für die Bitten und das Danken, über das „Vater unser“ oder doch über die Erzählung des Tages? Abstimmung jetzt!

Darf ich euch etwas verraten?! Gott hat sich über jedes einzelne Wort gefreut, das diese Personen an ihn gerichtet haben. Er hat sich über jedes Gebet gleich doll gefreut, er hat sich super doll darüber gefreut! Er hat sich über jedes Gebet von den Personen gefreut, weil sie alle ehrlich und von Herzen kamen. Gott freut sich riesig, wenn wir ihm einfach ehrlich erzählen, was uns durch den Kopf geht. Gott kommt es nicht darauf an, dass wir die perfekten Worte finden, dass wir tolle Sätze bilden oder so. Gott möchte uns einfach zu hören und mit uns reden, wissen, wie es uns geht. Und das können wir auf unterschiedlichste Art tun. Indem wir singen, wie wir es vorhin getan haben, indem wir ihm Fragen stellen, danken, bitten, erzählen,...“

Unsere Gaukler lesen jetzt noch mal jeder ein Gebet vor, höre gut zu und anschließend gehe zu dem Mitarbeiter mit dem Gebet, dass dir am besten gefallen hat. Bei jeder Station wird mit den Kindern nochmals das Gebet durchgesprochen. Jedes Kind bekommt einen schönen Zettel, auf dem jedes Gebet gedruckt ist (es ist auch noch Platz vorhanden, damit man selbst sein eigenes Gebet aufschreiben kann, wenn man will). Das Gebet, das die Kinder an dieser Station sprechen ist eingekreist. Dann beten alle Kinder an der Station zusammen das Gebet. Anschließend gehen die Kinder in die Kleingruppen.

Folgende Gebete gibt es:

  • 1.Station:

    Was auch geschieht in meinem Leben,
    du, guter Gott, behütest mich.
    Wenn Leid und Traurigkeit mich umgeben,
    verlass ich mich ganz fest auf dich.
    Amen!

  • 2.Station:

    Jeden Abend, jeden Morgen
    mach ich mir so manche Sorgen,
    doch Du bist bei mir, machst mir Mut.
    Danke Jesus, du tust mir gut!
    Amen!

  • 3.Station:

    Lieber Gott, ich kann mit dir reden.
    Du hörst mich, du verstehst mich.
    Du verstehst alle Sprachen der Welt.
    Alle Menschen dürfen mit dir reden.
    Danke, lieber Gott!
    Amen!

  • 4.Station:

    Lieber Gott,
    ich danke dir, dass ich leben darf,
    dass ich Augen zum Sehen und Ohren zum Hören habe,
    dass ich sprechen kann und nachdenken,
    dass ich Hände und Füße habe,
    und dass ich nicht allein bin.
    Du hast mir alles gegeben.
    Ich danke dir und freue mich.
    Amen!

  • 5.Station:

    Lieber Gott, heute hatten wir Streit.
    Das Schimpfen und Zanken tut uns allen weh.
    Trotzdem fangen wir immer wieder damit an.
    Du, Gott, bist gut zu uns,
    lass auch uns wieder gut zueinander sein.
    Amen!

  • 6.Station:

    Vater unser im Himmel,
    geheiligt werde dein Name,
    dein Reich komme, dein Wille geschehe,
    wie im Himmel so auf Erden.
    Unser tägliches Brot gib uns heute.
    Und vergib uns unsere Schuld,
    wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
    Und führe uns nicht in Versuchung,
    sondern erlöse uns von dem Bösen.
    Denn Dein ist das Reich
    und die Kraft
    und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
    Amen!

Szene am Lagerfeuer nach den ersten zwei Liedern

Max: Mann, da musste ich heute noch den ganzen Tag drüber nachdenken, über das beten, über Gott und dass er unser Vater sein möchte.
Rosi: Ein himmlischer Vater, ein Vater, ich finde, das ist ein schöner Gedanke, einen Vater haben mit dem man über alles reden kann, der immer Zeit hat. Stellt euch vor, heute im Lauf des Tages habe ich mich immer wieder dabei erwischt, wie ich mit diesem Gott geredet habe und ihm von mir erzählt habe.
Jo: Also, ich habe ja einen Vater, brauche ich dann auch noch einen himmlischen Vater? Ist der auch nicht zufrieden mit mir, so wie ich bin oder liebt er mich? Kann ich ihn das wohl fragen oder wird er über meine Fragen ärgerlich?
Rosi: Also ich glaube, man kann Gott alles fragen und ihm alles sagen.
Max: Ja, so wie in dem Theaterstück. Ich glaube, Gott ist so ein Vater wie jeder Vater gerne sein möchte, aber wie wir Menschen es gar nicht hin bekommen, weil wir eben nicht immer geduldig sind, immer Zeit haben und den anderen eben auch nicht immer verstehen.
Jo: Ja, also dann werde ich ihn einfach fragen und vielleicht erfahren wir durch die Geschichten von Jesus ja auch noch mehr von ihm.
Max: Ganz sicher, aber jetzt habe ich Lust so ein richtiges Ritterlied zu singen, singt ihr mit?

Kleingruppenzeit

In der Kleingruppe könnt ihr zwei Plakate gestalten, eins mit einem Mann, da steht „Vater“ darunter und eins mit einem Symbol für Gott, da steht „himmlischer Vater“ darunter. Dann könnt ihr mit den Kindern Eigenschaften von den Vätern sammeln und anschließend darüber reden, was der Unterschied ist. Gott liebt mich mit meinen Eigenschaften, ich muss ihm nichts beweisen, er hat immer Zeit und interessiert sich für alles, was ich ihm sage. Er möchte gerne mit mir reden und mir zuhören. (Hebt das Plakat über Gott auf, dass braucht ihr noch mal in der letzten Kleingruppenzeit.)

Wer redet mit Gott?

Wie kann man mit Gott reden?

Dann probiert doch mal ein paar Dinge ganz praktisch, ein paar Ideen dazu:

Lasst Lobpreismusik im Hintergrund laufen, während allen Übungen.

Die Kinder malen ein Lobbild für Gott.

Die Kinder laufen durch den Raum, die Musik wird abgedreht und der Mitarbeiter gibt den Auftrag, was wir Gott erzählen, die Musik geht wieder an und alle reden gleichzeitig.

Beispiele, was wir Gott erzählen können, Welche Farben magst du? Das möchte ich gerne mal werden, davor habe ich am meisten Angst, das macht mich traurig, das finde ich lustig…

Die Kinder schreiben einen Brief an Gott.

Die Kinder suchen ein Lied aus ihrem Buch, das ihr Gebet sein soll, weil sie genau das Gott sagen möchten.

Die Kinder schreiben einen eigenen Psalm.

Ihr schreibt einen Gruppenpsalm, jeder schreibt einen Satz auf sein Blatt, dann geben alle ihr Blatt nach rechts weiter, der schreibt den nächsten Satz bis es wieder beim ersten Satzschreiber ist. Jetzt haben alle ein Gebet von allen und alle sind unterschiedlich. Könnt ihr ja noch mal vorlesen, vielleicht schön abschreiben und mittelalterlich verzieren. Ihr könnt den ersten Satz auch vorgeben, die Zettel verteilen, dann ist der Einstieg leichter. (Gott, du bist wie ein Fels mitten im Sturm…

Ihr könnt noch eine Schatzkiste dekorieren, in der alle Ritterschätze der Woche gesammelt werden.


Jesus vergibt

Heute hören die Kinder von einer Frau, die Jesus so liebt, dass sie das Kostbarste, was sie besitzt, Jesus schenkt und ihn damit salbt. Jesus, weiß, dass diese Frau eine Hure ist und sich nicht an die Gebote Gottes hält. Aber er sieht ihre Liebe zu Gott und zu ihm, so dass er ihr vergibt. Jesus vergibt uns alles und verändert dadurch unser Leben.

Bibelstelle: Lukas 7, 36-50 Die Salbung

Rahmengeschichte

Jo: (sitzt weinend im Keller) Schluchzt…
Rosi: Aber Jo, was ist denn mit dir los, alle suchen dich wieder und warum weinst du so.
Jo: Ach, ich bin so schrecklich, mich kann niemand mehr lieben, alle werden mich hassen, aber der Zorn kam einfach so über mich... (schluchzt auf)
Rosi: Aber Jo, ich hasse dich doch nicht und deine Eltern auch nicht und Gott, denke doch mal, der liebt dich doch…
Jo: Nein, mich nie... (schluchzt)

Max und Ottokar kommen rein.
Max: Siehst du hier ist sie.
Ottokar: Ich bin echt froh, dass ich euer Geheimnis kenne, da muss ich nicht mehr so lange umsonst suchen wie vorher, aber was ist denn hier los, hier weint ja auch eine.
Rosi: Auch?
Max: Ja, stell dir vor Burgfräulein Anemone sitzt oben und weint und weint und sie sagt einfach nicht warum?
Rosi: Jo, sagt auch nicht warum, nur das alle sie hassen werden, auch Gott.
Jo: (wischt die Tränen ab) Ja auch Gott hasst mich, denn ich bin doch Schuld, ich bin schuld, dass Anemone so weint, nur ich!
Ottokar: Jo, jetzt erzähle doch einfach was los ist und dann werden wir im Buch von deinem Ururopa schauen, ob Gott dich wirklich hasst.
Jo: Na (schnief) gut, also ich war wieder am Flüchten, da erwischt mich Anemone und hält mir einen Vortrag, dass ich doch meinen Eltern nicht solchen Kummer machen soll und dass ich doch einfach meinen Unterricht machen soll und dann hätte ich ja immer noch genug Zeit für andere Sachen und und und… Ich glaube, das Schlimmste war, dass ich merkte sie hat Recht, denn seit Tagen denke ich darüber nach. Jesus hat Gott so lieb gehabt, dass er aus Liebe zu seinem Vater und auch aus Liebe zu uns auf die Erde gegangen ist und das macht, was sein Vater sagt. Ich sage ja auch immer, dass ich meinen Vater liebe, aber ich mache gar nicht, was er sich wünscht, dabei sind seine Wünsche an mich ja gar nicht schlimm, nur ein paar Stunden lernen, was für eine Frau wichtig ist. Aber egal sie hat mich geärgert, Anemone, ich habe rot gesehen und da habe ich sie angebrüllt: Du willst mir ein schlechtes Gewissen machen, du bist doch selber schlecht, du rennst allen Männern hinterher, du gehst doch für Geld mit jedem Mann ins Bett, obwohl du nicht verheiratet bist, du bist doch eine Hure. Ich erzähl das meinem Vater, dass du das bist und dann wirft er dich von der Burg, da hat sich mich losgelassen und ich bin in den Keller gerannt. Jetzt denkt sie sicher, ich gehe zu meinem Vater. Oh, ich bin so schrecklich und stimmen tut es auch nicht, sie hat zwar tausend Verehrer, aber sie würde nie sich gegen Geld verkaufen, sie lässt sie alle abblitzen und wartet auf jemand, der sie ernsthaft liebt und heiratet. Sie ist nicht so wie andere Burgfräuleins auf andern Burgen, aber ich habe so hässliche Sachen zu ihr gesagt. Oh, ich kann so schrecklich werden, wenn ich wütend bin und du, Rosi, bist immer so perfekt, so wie man sich eine Tochter wünscht. Oh, oh….(schluchzt).
Rosi: Oh, Jo, ich liebe dich, aber das war wirklich schrecklich was du gesagt hast, aber ich bin auch nicht perfekt und ich bin nicht so mutig und hilfsbereit wie du.
Max: Jo, du bist für mich wie eine Schwester, ich liebe dich, auch wenn es wirklich schrecklich ist, was du Anemone an den Kopf geworfen hast.
Jo: Seht ihr, ich kann gehen, ich bin schrecklich, ich mache nur Fehler.
Ottokar: Ja, du hast einen Fehler gemacht, aber gehen ist doch keine Lösung. Außerdem stimmt es auch nicht, dass Gott dich nun nicht mehr liebt, aber dazu lasst uns doch mal ins Buch von Ururopa schauen…

Auch in der Zeit von Jesus, gab es Frauen, die sich für Geld an reiche Männer verkaufen. Diese Frauen brauchen das Geld, weil sie sonst nicht überleben könnten. Sie brauchen eine Wohnung, etwas zu essen und oft haben sie noch Kinder, die auch überleben müssen. Jeder verachtet diese Frauen, die für Geld mit anderen Männern schlafen, keiner will etwas mit ihnen zu tun haben. Wenn man mit ihnen auf einer Straßenseite geht, wechselt man so schnell wie möglich die Seite. Niemand will auch nur ein Wort mit ihnen reden, außer den Männern, die sie bezahlen, und für die sind die Frauen am Tag auch nichts weiter als wertlose Menschen. Die Frauen sind in den Augen anderer auch keine Menschen.
Und Jesus, Jesus ist von Simon, einem Pharisäer nicht der Jünger, zum Essen eingeladen worden. (Schauspieler spielen pantomimisch was gesagt wird.) Jesus geht also in dieses Haus und setzt sich an den schon reich gedeckten Tisch. Auf einmal schlägt die Tür mit einem Krachen auf und in der Tür steht eine von diesen Frauen, die für Geld mit Männern schlafen, die in der Stadt verachtet werden. Ja, also diese Frau steht in der Türe.

Aber lasst uns doch erstmal hören, wie das kam.

Die Frau wendet sich an die Kinder:
Als ich gehört habe. Jesus kommt in die Stadt, da wusste ich, den will ich sehen. Es ist das Megaevent, des Jahres, aber das war mir eigentlich egal, denn ich wollte ihn sehen. Natürlich wusste ich, wo er sein würde, wer ihn eingeladen hatte. Natürlich wusste ich, dass mich niemand dabei haben will. Aber mir war es einfach wichtig, diesen Mann, diesen Jesus, den wollte ich sehen, mit meinen eigenen Augen. Den Jesus, von dem ich schon so viel gehört hatte; der, der Menschen vom Tod wieder auferweckt hatte, der, der Kranke wieder gesund machen konnte, der, der so wunderbare Geschichten erzählen konnte. Und nur weil alle anderen sagten: Nein, ihr dürft ihn nicht sehen. Ihr seid nicht gut genug, sollte ich nicht hingehen. Nein, ich musste einfach gehen. Aber ich bin nicht mit leeren Händen gekommen. Nein, ich habe gespart für ein wertvolles Öl, so teuer, dass ich mit meiner Familie lange davon Leben könnte, aber es war genau das Richtige, um Jesus zu zeigen, dass ich glaube, er ist Gottes Sohn. Er erzählt die Wahrheit von Gott, deshalb bin ich so schnell wie möglich hierher gelaufen und jetzt kann ich ihn einfach nur anschauen.
Ottokar: Ja, jetzt stand sie also in der Tür und starrte ihn an. Und er schaute sie an, mit einem Lächeln in Gesicht. Sie ging durch den Raum auf ihn zu und kniete vor ihm nieder. Dann fing sie an zu weinen. Sie saß vor Jesus und weinte, obwohl es doch bestimmt der schönste Moment in ihrem Leben war. Sie weinte, weil sie glücklich war und traurig. Traurig, weil sie wusste, ich habe mich nicht an die Gebote Gottes, dem Vater von Jesus, gehalten, ich habe die Ehe gebrochen und jetzt wo ich ihn sehe, tut es mir unendlich Leid. Sie weinte, weil sie traurig war, darüber, was sie aus ihrem Leben gemacht hat und sie weinte, weil sie merkte, Jesus liebt mich trotzdem. Sie weinte so sehr, dass seine Füße von ihren Tränen ganz nass waren. Dann trocknete sie mit ihrem langen Haar seine Füße ab. Sie benutze ihre schönen Haare wie ein Handtuch. Dann küsste sie die Füße von Jesus und goss Öl, das sie mitgebracht hatte, über seine Füße.

Früher war es eine Ehre, gesalbt zu werden, denn es bedeutete, dass man etwas ganz Besonderes ist, und Jesus war ganz klar etwas ganz Besonderes. Natürlich wurde man nicht auf den Füßen gesalbt sondern am Kopf, aber die Frau wusste, ich bin kein Priester, ich kann nicht den Kopf salben, dass bin ich nicht wert. Aber die Füße, die keiner anfassen möchte, die salbe ich. Und Simon, der Pharisäer, stand die ganze Zeit daneben.

Hören wir doch mal, was er denkt, denn Jesus konnte hören, was er dachte:
Simon: Wenn Jesus wirklich Gottes Sohn ist, dann muss er doch um Himmels Willen endlich mal merken, was für eine Frau ihn da berührt. Die ganze Stadt weiß doch, dass sie sich an Männer verkauft. Was für eine Schande für mein Haus. Und Jesus duldet das? Ist er verrückt???
Jesus: Simon, ich will dir etwas erzählen.
Simon: Ja, ich höre zu, Lehrer.
Jesus: Ein reicher Mann hatte zwei Leuten Geld geliehen. Der eine Mann schuldete ihm 500 Silberstücke, der andere 50. Aber beide Männer waren zu arm, um ihm das Geld wiederzugeben. Also schenkte der Reiche diesen beiden armen Männern das Geld, dem einen 500, dem anderen 50 Silberstücke. Was glaubst du, Simon, welcher der beiden Männer war wohl nach dem Geschenk dankbarer?“
Simon: Bestimmt der, dem er die größere Schuld erlassen hat, der mit den 500 Silberstücken.
Jesus: Du hast Recht!

(Jesus blickte nach diesem kurzen Gespräch wieder auf die Frau, die immer noch zu seinen Füßen lag. Dann schaute er Simon lange und direkt ins Gesicht.)

Sieh dir diese Frau an, Simon, schau sie dir an. Hast du mir Wasser gegeben, als ich in dein Haus kam? Nein, hast du nicht. Obwohl das doch eigentlich selbstverständlich ist. Nach einer langen Reise, und die hatte ich, gibt man einem Mann oder auch einer Frau doch erstmal einen großen Schluck Wasser zum Trinken und auch für meine Füße, die auf der langen Reise doch wirklich staubig geworden sind. Und diese Frau? Sie hat meine schmutzigen, staubigen Füße mit ihren Tränen, mit ihren eigene Tränen, gewaschen und dann sogar noch meine Füße statt mit einem Handtuch mit ihren Haaren getrocknet. Hast du das gemacht? Oder besser, hättest du das für mich gemacht? Hättest du dich in deinem Stolz vor mich nieder gekniet und mir die Füße gewaschen?

Und noch etwas? Hast du mich mit einem Kuss begrüßt? Nein, hast du nicht. Diese Frau hier aber, sie hat seit ihrer Ankunft schon unzählige Male meine Füße geküsst. Hast du meine Stirn mit Öl gesalbt? Nein, das hast du auch nicht. Sie ja. Sie ist sogar noch weiter gegangen: Sie hat mit dem wirklich kostbaren Öl meine Füße gesalbt, was doch eigentlich pure Verschwendung ist, weil ich doch gleich wieder rausgehen werde und Staub wieder meine Füße bedecken wird. Aber das war es ihr wert.
Ottokar: Simon stand da mit starrem Gesicht. Ihm wurde auf einmal klar, was diese Frau da alles für Jesus getan hatte. Und was er nicht für Jesus getan hatte. Diese Frau hatte sich klein gemacht wie ein Kind, war vor Jesus umher gekrochen. Hatte sich ganz klein gemacht, weil sie wusste, dass Jesus groß und mächtig ist. Und er? Er selbst? Nichts. Nicht einmal Wasser hatte er Jesus gegeben. Er senkte den Kopf.
Jesus: Ich sehe, du hast verstanden, Simon, es kommt nicht darauf an, was du für andere bist, sondern was du für mich bist. Das zählt. Nichts anderes. Ich sage dir: Ihre große Schuld ist ihr vergeben; und darum hat sie mir so viel Liebe gezeigt. Wem aber wenig vergeben wird, der liebt auch wenig. (Dann wandte er sich um zu der Frau zu seinen Füßen) Steh auf und schau mich an. Deine Sünden sind dir vergeben. Du bist geliebt.

Die anderen Gäste tuscheln: Was ist das nur für ein Mensch! Kann der denn Sünden vergeben?“
Jesus: Dein Glaube hat dich gerettet. Gehe in Frieden.

(Frau steht fröhlich auf und geht)
Ottokar: Die Frau sieht Jesus in die Augen und dankt ihm. Und man sieht ihr an, dass sie das ernst meint. Man sieht, dass ihr Herz vor Freude in ihrem Körper auf und ab springt, sie ist glücklich. Sie weiß, dass das stimmt, was Jesus ihr da gerade gesagt hat: Ihr sind ihre Sünden vergeben. Sie ist jetzt ein neuer Mensch. Ab heute macht sie alles anders. Sie lebt ihr Leben mit Jesus, weil sie weiß, dass ihr nur seinetwegen all ihre Sünden vergeben sind. Sie geht nach Hause mit dem Gefühl, einmal im Leben etwas Richtiges gemacht zu haben: Nämlich Jesus zu zeigen, dass sie ihn liebt. Und Jesus hat das gespürt, dass da eine Frau ist, die es ernst meint, was sie sagt oder tut. Er hat gespürt, dass diese Frau traurig ist, darüber, dass sie sich nicht an die Gebote gehalten hat, dass sie Fehler gemacht, dass sie sich sehnt nach Vergebung. Jesus vergibt ihr, weil er genau dafür auf die Welt gekommen ist, dass Menschen vergeben wird und sie wieder Kinder Gottes sein können.
Jo: Jesus vergibt ihr, weil er sie liebt.
Max: Ja, Jesus vergibt. Cool, nicht? Er vergibt dieser Frau, die wirklich viele Fehler gemacht hat. Gilt das auch heute?
Ottokar: Klar, gilt das auch heute. Auch uns will Jesus vergeben, genau dafür ist er am Kreuz gestorben.
Jo: Also vergibt er mir auch, wenn ich mit ihm rede, also ich meine bete. Aber was kann ich ihm schenken, die Frau hat ihm doch auch etwas geschenkt. Ich habe kein teures Salböl.
Rosi: Ich glaube nicht, dass du ihm was schenken musst, oder?
Ottokar: Nein, Jo, rede doch einfach mit Jesus, er wird dir zeigen, was gut ist und wenn du ihm wirklich was schenken willst, dann erzähle ihm das doch und ich weiß, dass er dir zeigen wird, was du ihm schenken kannst.
Jo: Das ist eine gute Idee. Kann ich noch ein bisschen hier bleiben und mit Jesus reden? Sagt ihr den anderen, dass ich gleich komme?

(Jo bleibt nachdenklich sitzen, die anderen gehen, Plenumsleiter schickt in die Kleingruppen)

Szene vor Spiel und Spaß

Max: Hey, schau mal da kommt ja Jo.
Rosi: Und sie sieht so glücklich aus. Ihre Augen strahlen. Jo, hallo, was ist passiert.
Jo: So viel, ich habe mit Jesus geredet. Er hat mir verziehen, er hat mit mir geredet und ich habe ihn verstanden. Er hat mir gezeigt, was ich ihm schenken kann. Ich kann ihn lieben, ich habe ihm mein Herz geschenkt. Das hört sich vielleicht total doof an, aber ich liebe Jesus wirklich. Er ist so anders, er lebt so anders und weil ich ihn liebe, möchte ich auch anders leben. Dann bin ich zu Anemone gegangen und habe mich entschuldigt, ich habe ihr gesagt, wie Leid es mir tut, dass ich so schreckliche Sachen zu ihr gesagt habe. Sie hat mir verziehen. Sie hat es ja noch niemanden gesagt, aber dann habe ich es Mama und Papa erzählt. Denn sie haben sich ja Sorgen gemacht um Anemone. Außerdem habe ich sie auch um Verzeihung gebeten, weil ich immer weglaufe. Sie haben mir verziehen, aber ich glaube, sie denken nicht, dass sich etwas ändert in meinem Leben. Aber ich weiß, mit Jesus verändert sich mein Leben.
Rosi: Oh, Jo ich freue mich. Ich rede auch mit Jesus und er ist auch mein Freund, es ist so toll, da können wir jetzt ja auch mal zusammen beten.
Max: Ich schließe mich eurem Beten an, ich verstehe zwar noch nicht alles mit Jesus, aber ich weiß, dass er mir wirklich zeigen kann, wie Gott ist. Und ein Vater im Himmel, das wäre schon cool. Aber wollen wir jetzt nicht das tolle Wetter nutzen und uns so richtig austoben.
Jo: Ja, das wäre doch cool, ich könnte jetzt auch ein paar Spiele vertragen, denn der Unterricht fällt heute ja aus..
Rosi: Ja, dann mal los.

Szene vor Krimiabend

Jo ist im Keller, Max kommt dazu.

Max: Jo, du glaubst nicht was los ist, du bist doch durch den Geheimgang in den Wald.
Jo: Ja, aus alter Gewohnheit, seid dem besagten Tag vor ein paar Tagen, schwänze ich ja keinen Unterricht mehr, also ich bin nicht davon geschlichen, ich hatte frei.
Max: Ist doch egal, ich saß im Baum, ich sollte beobachten üben. Also ich habe dich beobachtet oben vom Baum und dich haben auch zwei beobachtet vor allem als du durch den Geheimgang wieder in die Burg bist. Ich bin denen also nach geschlichen und habe alles gehört. Das waren Räuber, die wollen übermorgen bei Vollmond in die Burg eindringen und die Schätze rauben.
Jo: Oh nein, wie konnte mir das nur passieren. Das müssen wir verhindern, wir müssen uns etwas einfallen lassen.
Rosi: (kommt aufgeregt an) Schnell, schnell!
Jo: Rosi, Räuber! Stell dir vor, die wollen die Burg überfallen.
Rosi: Was, wann, wie???
Max: In zwei Tagen!
Rosi: Woher wisst ihr dass denn? Egal, später, denn stellt euch vor eine Tote, eine Tote auf unserer Burg, schnell, das müssen wir aufklären!
Beide: Was, wer, wie???
Rosi: Kommt ich erzähle es euch auf dem Weg…

Alle gehen ab, Herold kommt und erzählt, was passiert ist.

Kleingruppe

Stellt schon vor der Kleingruppe ein Kreuz auf euren Kleingruppenplatz.

Packt ein, zwei Geschenke und lasst die Kinder auf die Geschenke schreiben, was sie sich am meisten wünschen.

Dann legt ein Geschenk dazu und überlegt, was wünscht Jesus sich von uns, was können wir ihm schenken. (Unsere Schuld und unser Liebe, sollte dabei sein.)

Verteilt Steine. Auf diese Steine kann jedes Kind, die Fehler drauf schreiben, die ihm Leid tun und bei denen er sich Vergebung von Jesus wünscht. Dann können die Kinder die Steine Jesus schenken. Was macht Jesus mit unseren Fehlern? - Er vergibt sie uns, sie sind nicht mehr da, er wirft unsere Fehler ins Meer und niemand kann sie mehr finden. (Geht an den Steg, betet zu Gott und werft dann symbolisch die Steine ins Wasser.) Was Jesus vergibt, das ist vergeben, aber trotzdem kann es sein, dass man andere verletzt hat. Was kann man tun? Was könnte Jo aus unserer Geschichte tun? Sie hat Anemone verletzt mit ihren Worten.

Verteilt Herzen, die Kinder können darauf schreiben, was sie Jesus schenken wollen und ihr Herz dann zum Kreuz bringen. (betet evtl. noch mal) Oder salbe die Kinder, die ihr Herz zu Gott bringen mit Öl und sage ihnen zu, dass Gott sie beruft seine Kinder zu sein.

Vielleicht verziert ihr noch eure Schatzkisten weiter. Vielleicht wollen einige Kinder ihr Herz als Erinnerung in ihre Kiste tun. Vielleicht auch einen Stein, als Erinnerung, dass Jesus vergibt unsere Fehler im Wasser versenkt.

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