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Der barmherzige Samariter

(Lukas 10, 25-37)

Anweisungen für die szenische Umsetzung:

  • Jesus und der Gesetzeslehrer (beide haben ein entsprechendes Schild) unterhalten sich.
  • Für die Erklärung wird eine Mütze mit dem Schild „Aufgemerkt!“ aufgesetzt.

GESETZESLEHRER: „Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?“

Erklärung: Der Gesetzeslehrer wollte Jesus auf die Probe stellen und hatte sich sehr wahrscheinlich schon die Antwort auf die Frage zurecht gelegt. Er wollte wissen, welche Lehre von Gott oder - wie man auch auf Griechisch sagen könnte – welche Theologie Jesus vertrat. Er wollte sehen, ob Jesus die richtige Antwort geben würde.

JESUS: „Was steht im Gesetz? Was liest du in den fünf Büchern Mose?“

GESETZESLEHRER: „Dort steht: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst.“

JESUS: „Damit hast du schon die Antwort auf deine Frage. Das ist vollkommen richtig. Wenn du nach diesem Gebot handelst, wirst du das ewige Leben bekommen.“

Erklärung: Jesus will, dass sich der Gelehrte die Frage ernsthaft stellt. Es geht nicht darum, über eine Antwort zu reden und diskutieren, sonder dieses Gebot in die Tat umzusetzen. Der Gelehrte soll nicht nur Bescheid wissen, sondern auch so handeln.

GESETZESLEHRER: „Wer ist denn eigentlich mein Nächster? Wenn ich nicht weiß, wer mein Nächster ist, kann ich ihn auch schlecht lieben wie mich selbst, oder?“

Erklärung: Damals vor 2000 Jahren verstand man unter seinem „Nächsten“ meistens einen Freund. Gerade die Gesetzeslehrer und die, die religiös besonders eifrig waren, übersahen oft die Not anderer Menschen oder wollten sie auch einfach übersehen. Sie diskutierten eher über den Glauben und stritten über Gesetzesfragen, als dass sie anderen halfen. Die Mitmenschlichkeit, die das Gesetz eigentlich fordert, blieb dabei auf der Strecke.

JESUS: „Pass mal auf! Ich erzähl dir einfach einmal folgende Geschichte: Du kennst doch die Straße, die von Jerusalem nach Jericho führt.“

GESETZESLEHRER: „Ja, klar. Das ist eine der gefährlichsten Straßen hier in der Gegend. In letzter Zeit wurden sogar ein paar Leute ermordet.“

JESUS: „Genau, du sagst es. Jedenfalls ist auf dieser Straße ein Mann unterwegs nach Jericho. Eine von den Räuberbanden aus der Gegend überfällt ihn und richtet äußerst brutal zu. Sie schlagen ihn zusammen, rauben ihn aus und lassen ihn schließlich halbtot am Straßenrand liegen.“

GESETZESLEHRER: Und? Was hat das jetzt mit meiner Frage zu tun? Das passiert dort im Prinzip alle paar Tage.“

JESUS: „Es geht noch weiter. Der Mann liegt also schwer verletzt und blutend dort. Kurze Zeit später kommt ein Priester vorbei. Der sieht den Mann dort liegen und geht einfach vorbei ohne ihm zu helfen. Noch ein bisschen später kommt ein Levit die Straße entlang. Er kommt zu der Stelle, sieht dort den schwer verletzten Mann und geht genauso vorbei wie der Priester.“

Erklärung: Priester und Leviten waren Beamte im Jerusalemer Tempel. Viele von ihnen wohnten in Jericho und gingen nur für ihren Dienst im Tempel hinauf nach Jerusalem. Die Priester verrichten die Opferdienste im Tempel. Die Leviten hatten einen niedrigeren Status. Sie mussten sich um verschiedenste Aufgaben, die im Tempel anfielen, kümmern und waren unter anderem auch für die Musik zuständig. Durch eine Berührung des Verletzten hätten sie sich mit dessen Blut verunreinigt. Das hätte zur Folge, dass sie sich einer aufwendigen Reinigungsprozedur hätten unterziehen müsse. Logischerweise könnten sie während dieser Zeit keinen Dienst im Tempel tun. Wir wissen nicht, ob sie deshalb dem Überfallenen nicht geholfen haben. Vielleicht hatten sie auch Angst, dass die Räuber noch in der Nähe sind, oder sie wollten sich nicht mit einem Menschen aus dem einfachen Volk abgeben.

JESUS: „Als drittes kommt ein Samariter vorbei.“

GESETZESLEHRER: „Was? Einer von diesen dreckigen Hunden.“

JESUS: „Ein Samariter kommt vorbei. Er geht zu dem Verletzten hin, behandelt seine Wunden mit Öl und Wein und verbindet sie ihm. Dann setzt er ihn auf sein Reittier, mit dem er unterwegs ist, und bringt ihn ins nächste Gasthaus, wo er sich weiter um ihn kümmert. Aber das ist noch nicht alles. Am nächsten Tag nimmt er seinen Geldbeutel, gibt dem Wirt zwei Silberstücke und sagt zu ihm: "Pflege ihn! Und wenn du noch mehr Geld brauchst, bezahl ich dich, wenn ich zurückkomme.“

Erklärung: Die Samariter hatten ein eigenes Heiligtum für Gott und galten bei den Juden als Ketzer. Oft gab es auch politische Streitigkeiten zwischen den beiden Volksgruppen. So wurden die Samariter von den frommen Juden verachtet und gemieden. Das Öl und der Wein, das der Samariter auf die Wunden des Verletzten gibt, hat eine heilende Wirkung. Es war sozusagen die Erste Hilfe, die der Samariter leistete.

JESUS: „So, was meinst du? Wer von den dreien war dem der Nächste, der von den Räuber überfallen worden ist?“

GESETZESLEHRER: „Natürlich der, der ihm geholfen hat. Ist doch logisch.“

JESUS: „Dann mach du es genauso!“

Die Geschichte ist sicherlich sehr eindrücklich. Für uns stellt sich auch die Frage: Wer ist eigentlich mein Nächster? Wie sieht das bei mir aus? Bin ich für andere da und helfe ihnen, oder schaue ich lieber weg und gehe vorbei?

Jesus fragt, wer dem der Nächste gewesen ist, der unter die Räuber gefallen ist. Wem bin ich der Nächste? Wem kann ich helfen oder etwas Gutes tun? Oft ist ein Blickwechsel ganz gut. Versuch einfach die Welt aus den Augen des anderen zu sehen, dann wirst du auch merken, was er gerade braucht.

Aufgabe:

Ich habe folgende Bitte an euch: Versucht doch einmal in der nächsten Woche jemandem eine Freude zu machen. Ihr könnt kreativ sein (Helfen, kleines Geschenk, ein Anruf, ...). Damit ihr die Sache nicht so leicht vergesst, hab ich euch noch ein kleines Kärtchen zur Erinnerung mitgebracht. Nächste Woche kann dann jeder erzählen, wie es ihm so gegangen ist, was er gemacht und erlebt hat. Interessant ist schließlich auch, wie die Leute darauf reagieren.

Kärtchen:

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben

von ganzem Herzen, von ganzer Seele,

von allen Kräften und von ganzem Gemüt,

und deinen Nächsten wie dich selbst.

Auf geht’s!!!


Autor: Dieser Beitrag stammt von Christopher M., welcher noch zahlreiche andere Gruppenstundenentwürfe und Andachten zur Verfügung gestellt hat. Vielen Dank für diesen und andere Beiträge.

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