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Die 10 Gebote – Freiraum zum Leben?

Exodus 20,2-17

Die 10 Gebote setzen sich zusammen aus 3 Geboten, die unser Verhältnis zu Gott darstellen, und 7 Geboten, die den Alltag, das Zusammenleben der Menschen untereinander, beschreiben.

Wie sind die Zehn Gebote eigentlich entstanden? Die Bibel berichtet uns, dass das Volk Israel unter der Leitung des Mose und unter dramatischen Umständen aus einer Jahrhunderte langen Gefangenschaft in Ägypten befreit wurde. Diese Befreiung war eine wunderbare Tat des lebendigen Gottes. Das konnte letzten Endes auch der ägyptische Pharao nicht mehr bestreiten.

Israel zog von Ägypten aus auf die Halbinsel Sinai. Dort am Berg Sinai geschah eine Begegnung mit Gott, die nicht nur die Geschichte des Volkes Israel, sondern auch die Geschichte der gesamten Welt bis heute entscheidend bestimmt hat. Dort offenbarte Gott dem Mose die Zehn Gebote.

Was wollen denn die 10 Gebote erreichen?

  • Anleitung zum Leben
  • Freiraum für mich und andere = wenn ich meine Grenzen kenne und der andere auch, hat jeder genug Raum zum Leben
  • Beinhaltet auch, dass ich diese Grenzen einhalte
  • Drücken die Fürsorge Gottes für unser Leben aus

Hier ist natürlich der Idealzustand gemeint, wenn wir alle Gebote befolgen. Aber wer macht oder wer kann das denn überhaupt?

Ich habe mal was Schönes gelesen:

Auf der ganzen Welt gibt es 45 Millionen Gesetze, und das nur, um den 10 Geboten Geltung zu verschaffen.

Wir leben in einem Land mit einer christlichen Regierung. Gesetzgebung ist Sache dieser Regierung.

Das hat mich auf die Idee gebracht, mal einen Vergleich anzustellen zwischen den Geboten und den Gesetzen, die in unserem angeblich christlich regierten Land in Kraft sind. Ich habe mal überlegt, welche Gesetze zu den 10 Geboten zugeordnet werden können, und ich bin auf ganz Erstaunliches gekommen. Hier sind die 10 Gebote:

  1. Ich bin der Herr dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.

    • habe ich kein Gesetz gefunden
  2. Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist:
    Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.

    • habe ich kein Gesetz gefunden
  3. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.

    • habe ich kein Gesetz gefunden
  4. Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun.
    Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt.
    Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn.

    • Ladenschlussgesetz
    • Arbeitszeitgesetz
  5. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebst in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, geben wird.

    • Erbrecht
    • Eltersteilzeitgesetz
  6. Du sollst nicht töten.

    • StGB (Mord, Totschlag, Völkermord, Schwangerschaftsabbruch)
  7. Du sollst nicht ehebrechen

    • Familienrecht (schuldig geschieden gibt es in diesem Sinne nicht mehr)
    • Grundgesetz Art. 6 Schutz der Familie
  8. Du sollst nicht stehlen

    • StGB (Diebstahl, Raub, Hehlerei, Erschleichen von Leistungen, Erpressung)
    • BGB (Besitzentziehung)
    • Steuergesetze
    • Alle Bankgesetze
    • Grundgesetz Art. 14 Schutz des Eigentums
    • Geldwäschegesetz
    • Unterhaltsgesetz
    • Markengesetz (schützt geistiges Eigentum)
    • Mietrecht
  9. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

    • StGB (Meineid, üble Nachrede, Verleumdung, Urkundenfälschung)
    • BGB
    • Unterhaltsgesetz
  10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was dein Nächster hat.

    • hat u. U. Diebstahl, Raub, Ehebruch, Mord zur Folge und die sind im StGB geregelt
    • GWG (Geldwäschegesetz)
    • Grundgesetz Art. 14 – Schutz des Eigentums

Merkt ihr was? Die meisten Gesetze gibt es zum Eigentum, egal ob materielles oder ideelles Eigentum gemeint ist. Ist das Eigentum so wichtig? Leider ist es so in unserer Zeit, die materiell geprägt ist. Heutzutage wird in puncto Eigentum mehr reguliert und es werden z. T. höhere Strafen ausgesprochen als z. B. beim Schutz des Lebens. Katastrophal, oder?

Und was noch schlimmer ist: In unserer ach so christlichen Welt hab ich nicht ein Gesetz gefunden, das wirklich christlich begründet ist. Keines der Gesetze beachtet die ersten drei Gebote. Erschreckende Feststellung!!! Sind wirklich nur die Kirchen zuständig, die ersten drei Gebote durchzusetzen? Kein Wunder, dass das dann zum Scheitern verurteilt sein muss.

Aber ich will auch mal die Kehrseite beleuchten. Was wäre, wenn…?

Wenn alle Menschen sich an die 10 Gebote halten würden, gäbe es keine Polizei, keine Sicherheitsdienste, keine Justiz, keine Richter, keine Anwälte, nur ein Heer von Arbeitslosen mehr. Also ist es wohl sogar gut, dass sich keiner oder nur wenige daran halten? – Also Arbeitsplatzbeschaffung und -erhaltung?

Ist es sogar gut, dass sich viele nicht an die Gesetze halten und damit für viele andere eine Arbeitsstelle schaffen, sinnvolle Arbeit verursachen – selbst die Medien – Fernsehen, Presse, die Zeitung mit den 4 großen Buchstaben – leben davon, dass sie über die Übeltaten berichten. Gute Nachrichten verkaufen sich halt auch nicht so gut wie schlechte. Und je blutrünstiger, umso besser.

Ich möchte mal Ulrich Parzany zitieren:
„In der Stadt Essen im Ruhrgebiet wirkte über 40 Jahre bis 1966 der Pfarrer Wilhelm Busch. Er wurde durch seine Vorträge und Bücher in ganz Deutschland und darüber hinaus bekannt. Er sprach ziemlich gerade heraus und gebrauchte auch schon mal drastische Vergleiche wie diesen: "Den Menschen Moral zu predigen, ist, als sagten wir einer Kuh, sie solle Klavier spielen. Sie kann es nicht. Sie hat die Voraussetzungen nicht dazu." Das ist ein hartes Wort. Das empfinden wir als beleidigend. Die meisten glauben doch, dass sie irgendwie einen guten Kern in sich haben. Aber wir müssen uns doch fragen, warum dann aus den guten Erkenntnissen und Vorsätzen keine guten Taten werden.“

Ich will einfach mal dazu aufrufen, lassen wir uns doch einladen, nicht etwa die Gebote zu befolgen – das kann kein Mensch! – aber etwas sensibler zu werden, wo wir gegen die Gebote verstoßen – lassen wir unser Gewissen – Gott - reden und wollen wir auch darauf hören! Auch wenn dadurch die Arbeitslosigkeit größer wird ;-)

Nochmals Ulrich Parzany aus seiner Predigt „Wer kennt die zehn Gebote?“, die er zu ProChrist 2006 gehalten hat.

Spiegel, Leitplanken und Wegweiser

Auf dreifache Weise können uns die Zehn Gebote in unserem Leben helfen.

  • Sie sind wie ein Spiegel

    Wir schauen hinein und erschrecken, dass unser Leben nicht den Geboten Gottes entspricht.

    Scheuen wir diesen Blick nicht. Denken wir daran: Am Anfang steht die Liebeserklärung Gottes. Und der Beweis seiner Liebe ist die Befreiung auf der Sklaverei. Wenn wir entdecken, dass das Böse unser Leben knechtet und zerstört, rennen wir zum Kreuz von Jesus und rufen um Hilfe. „Vergib mir meine Schuld!“ Ich bin anderen Göttern nachgelaufen, ich habe mein Leben und das anderer misshandelt, die Ehe gebrochen, ich war untreu, ich habe gelogen und gestohlen. Ich werde vom Neid und von der Habgier aufgefressen.

    Finden wir uns nicht damit ab. Beschönigen wir unsere Lebensweise nicht. Bekennen wir das Unrecht. Erbitten und empfangen wir die Vergebung der Schuld von Jesus. Er ist dafür gestorben und auferstanden.

  • Sie sind wie Leitplanken

    Die Verneinungen „Du sollst nicht...“ sind wie die Leitplanken auf den Bergstraßen. Sie bewahren uns davon, in den Abgrund zu fahren. Wollen wir uns wirklich darüber beschweren, dass sie unsere Bewegungsfreiheit einengen? Das ist doch Wahnsinn. Die Bewegung, die uns jenseits der Leitplanke erwartet, ist der Sturz in den Abgrund. Gott sei Dank gibt es Leitplanken!

    Im Fernsehen lief mal ein TV-Film über die Herstellung solcher Leitplanken. Unerhört gut, was die alles abfangen und abfedern. Gottes Gebote sind viel besser konstruiert als die besten Leitplanken.

  • Sie sind Wegweiser

    Die Gebote Gottes zeigen uns den Weg zu einem gelingenden und erfüllten Leben. Nun mögen die Vorstellungen darüber, was ein solches Leben ist, verschieden sein. Die Wegweiser sind vom Schöpfer, Erhalter, Retter und Vollender des Lebens aufgestellt. Wenn einer weiß, wie das Leben gelingen kann, dann Er.

    Der Konstrukteur eines Gerätes weiß am besten, wie es richtig zu gebrauchen ist. Danach wird die Gebrauchsanweisung verfasst.

    Die Zehn Gebote sind die Kurzfassung der Gebrauchsanweisung, die der Schöpfer des Lebens geschrieben hat. Wir sind bestens beraten, wenn wir ihr folgen. Wir werden Freude am Leben haben.

Und dann sind alle anderen Gesetze überflüssig.

Eine Zusendung von Christine W.

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