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Facebook und Co.: Kinder / Jugendliche und die sozialen Netzwerke

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Facebook und Co.: Kinder / Jugendliche und die sozialen Netzwerke
©: goldencow_images - Fotolia

Kaum eine andere Errungenschaft der modernen Technik hat das Leben von Kindern und Jugendlichen so verändert, wie das Internet. Und hier sind es insbesondere die sozialen Netzwerke wie z.B. Facebook, welche den Alltag vieler Jugendlicher nahezu komplett bestimmen. Die Eltern bekommen davon häufig nichts oder nur einen sehr geringen Teil mit.

Ob Verabredungen zum gemeinsamen Ausgehen, dem potentiellen Freund bzw. der Freundin, auf den/die man schon lange ein Auge geworfen hat, eine unmissverständliche Liebesnachricht schicken, oder das gemeinsame Lästern über verhasste Lehrer - fast jedes alltägliche Problem wird mittlerweile auch in den sozialen Netzwerken im Internet thematisiert. Dank moderner Mobiltelefone und Smartphones können auch die Kleinen heute von überall und jederzeit ins Internet und treffen dort ihre Klassenkameraden und Freunde.

Doch wie wirken sich diese Veränderungen auf die Psyche und auf die Entwicklung Minderjähriger aus?

Experten betonen, dass insbesondere die Geschwindigkeit zugenommen hat, mit der Kinder und Jugendliche heute die Dinge in ihrem Alltag verrichten. Da werden Beziehungen über das Internet bzw. über Facebook und Co. ausgehandelt und bei Bedarf gleich wieder beendet. Schließlich reicht ein Klick, und man gilt laut Facebook für alle sichtbar wieder als „Single“. Natürlich gehört ein solches Ausprobieren, insbesondere im zwischenmenschlichen Bereich, zum Erwachsenwerden dazu, ausufern sollte es allerdings nicht. Und genau hier liegt bei vielen Jugendlichen das Problem. Die Möglichkeiten sind grenzenlos, und somit werden sie auch oft ohne irgendwelche Grenzen zu setzen genutzt. Somit fehlt Jugendlichen häufig der feste Halt in ihrem Alltag, Orientierungspunkte, an denen sie sich festhalten und Beispiele nehmen können.

Ein weiteres großes Problem ist die Öffentlichkeit im Internet. Nur die wenigsten Jugendlichen gestalten ihre Profile bei Facebook und Co. derart, dass sie nur von wenigen berechtigten Personen eingesehen und gelesen werden können. Schließlich möchte man auch bei Personen, die man vielleicht nicht so gerne leiden mag, mit den neuesten Urlaubsfotos, einem neuen Handy oder anderen Errungenschaften Eindruck hinterlassen. Dass sich daraus allerdings auch ein Teufelskreis entwickeln kann, erkennen viele erst dann, wenn es bereits zu spät ist.

In schockierender Weise häuften sich in den letzten Jahren die Meldungen, nach denen sich Jugendliche infolge von Mobbing und Verfolgung im Netz und insbesondere in den sozialen Netzwerken nicht mehr anders zu helfen wussten, als sich selbst das Leben zu nehmen. Nun könnte man einwenden, dass hier insbesondere die Eltern versagt haben. Dies wäre allerdings zu einfach, so sind sich Experten sicher. Eltern bekommen heute durch die immer weiter fortschreitende Technik viel weniger von der Kommunikation ihrer Kinder mit, wodurch sich auch ein Eingreifen im Zweifelsfall sehr stark erschwert. Es ist daher sehr wichtig, dass Eltern immer wieder das Gespräch mit ihren Kindern suchen und mit gefühlvollem Vorgehen versuchen, Einblick in deren Alltag, insbesondere im Bereich der sozialen Netzwerke, zu gewinnen. Kein Kind bzw. Jugendlicher wird sofort freiwillig zugeben, im Internet von Gleichaltrigen gemobbt oder beleidigt zu werden. Sofern die Eltern jedoch mit dem nötigen Maß an Einfühlungsvermögen vorgehen, werden sie die entsprechenden Anzeichen dafür sicher bemerken.

Informationsquelle Internet

Die bereits beschriebenen Möglichkeiten der sozialen Netzwerke sind längst nicht alles, was in den Alltag unserer Kinder bzw. Jugendlichen mit hineinspielt. Das Internet dient außerdem als „allwissende“ Informationsquelle. Wo man früher in entsprechende Vereine und Gruppen eingetreten ist, wenn man beispielsweise ein Instrument erlernen wollte, schauen sich Kinder und Jugendliche heute einfach das entsprechende Video bei YouTube an und lassen sich dort das Spiel in allen Details erklären.

Schön und gut, doch eine soziale Bindung von Jugendlichen im Verbund mit Gleichaltrigen wird dadurch nicht gerade gefördert. Im Gegenteil: Heute sind viele Kinder und Jugendliche wesentlich einsamer als noch vor einigen Jahren, als es das Internet zwar schon gab, die Möglichkeiten aber noch relativ begrenzt waren. Viele Jugendliche leben mehr in der virtuellen Welt, mit den entsprechenden negativen Folgen.

Eltern sollten also darauf achten, dahingehend auf ihre Kinder einzuwirken, dass diese die virtuelle Welt nicht als zu real erachten, und dafür die Realität außer Acht lassen. Das Internet und die sozialen Netzwerke sollten jeweils nur eine Ergänzung zum realen Leben sein, nicht der einzige Lebensinhalt. In diesem Zusammenhang können Eltern schon früh auf ihre Kinder einwirken, indem sie selbst als gutes Beispiel vorangehen. Regelmäßige Aktivitäten im Freien, Urlaube, Ausflüge etc. zeigen Kindern, dass die reale Welt viel Schönes zu bieten hat und man sich daher nicht in virtuelle Realitäten flüchten muss.

Vorbeugen mittels Mediatraining

Immer mehr Schulen und andere Institutionen bieten heute sogenannte Mediatrainings an. Es handelt sich dabei um Kurse, in denen vermittelt werden soll, mit den modernen Medien wie Internet und den sozialen Netzwerken richtig und verantwortungsvoll umzugehen. Dabei geht es um Themen wie Mobbing im Internet oder der Zugriff auf verbotene Inhalte bzw. Seiten.

Es geht vor allem darum, Kindern und Jugendlichen ein Gefühl für potentielle Gefahren im Internet zu vermitteln. Allzu häufig wird sehr leichtfertig mit diesem Medium umgegangen, es werden Fotos ohne nachzudenken in die sozialen Netzwerke eingestellt, was einerseits Neid und Mobbing hervorrufen kann, andererseits aber auch zwielichtige Gestalten wie beispielsweise Pädophile anlockt. Es ist daher sehr wichtig, Kindern und Jugendlichen deutlich zu machen, dass ohne entsprechende Schutzmaßnahmen nahezu jeder Zugriff auf ihre Fotos, ihre Mitteilungen etc. im Internet haben kann. Es ist nicht so, dass der Nachwuchs keine Verantwortung für sein eigenes Handeln übernehmen würde, die meisten Handlungen im Internet geschehen schlichtweg aus Leichtsinn und Unwissenheit. Hier tut Aufklärung also wirklich Not.

Fazit

Das Internet und die sozialen Netzwerke haben uns in den letzten Jahren eine Fülle von Möglichkeiten beschert, an die wir zuvor gar nicht zu denken gewagt hatten. Plötzlich ist es möglich, sich von nahezu jedem Ort der Welt aus mit seinen Freunden zu vernetzen und mit diesen zu kommunizieren. Bilder, Schriftstücke etc. können ohne Probleme mit vielen anderen Nutzern geteilt werden. So braucht man im Grunde also gar nicht mehr das Haus zu verlassen, um mit anderen zusammen zu sein und gemeinsame Erlebnisse zu teilen.

Dass diese Möglichkeiten aber auch entsprechende Gefahren beinhalten, dürfte mittlerweile fast jedem klar sein. Viele Kinder und Jugendliche vereinsamen zusehends, werden in den sozialen Medien verfolgt und gemobbt und erleiden dabei ernsthafte psychische Schäden, die sich bis hin zum Suizid auswirken können. Daher ist es besonders wichtig, dass Eltern und andere Erziehungspersonen stets ein wachsames Auge auf die Aktivitäten von Kindern und Jugendlichen in sozialen Netzwerken haben, um bei Problemen möglichst frühzeitig eingreifen zu können.

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