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Keine Smartphones für Kids?

Über die Abhängigkeit und Smartphonesucht nachgedacht und ein Versuch für die Jugendgruppe...

Smartphones für Kids  / Bild Nr. 61837218
Smartphones schon für Kleinkinder?
©: Aliaksei Lasevich - Fotolia

Nachdem sich die Angebote vieler Medien zunehmend an ein jüngeres Publikum richten, wird die Medienkompetenz auch für Kids immer wichtiger. Viele Eltern legen Wert darauf, dass ihre Kinder möglichst frühzeitig mit neuen Medien und dem Umgang damit vertraut gemacht werden. Als selbstverständlich betrachten sie beispielsweise, dass Schulkinder statt eines günstigen Handys mit einem Smartphone ausgestattet sind, damit sie in Notfällen zu Hause anrufen können oder dass die Kids zu Hause Tablets benutzen, um im Internet zu surfen oder beliebte Serien zu schauen.

Dieser Trend ist jedoch nicht ganz ungefährlich, warnt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Die Mediziner warnen vor einer zu intensiven Nutzung von Smartphones und Tablets. Dies habe schädliche Auswirkungen auf die geistige Entwicklung, aber auch auf die Gesundheit der Kinder. "Wir Kinder- und Jugendärzte sind von deutlichen gesundheitlichen und psychologischen Beeinträchtigungen überzeugt, sehen diese täglich in unseren Praxen", so Till Reckert vom BVKJ.

Wo liegen die Gefahren von Tablets und Smartphones?

Als eine Gefahr dieser neuen technischen Gadgets sehen die Mediziner, dass Kinder vernachlässigt werden könnten, weil sich die Eltern lieber mit der Technik als mit dem Nachwuchs beschäftigen. Bei den Kindern beobachten die Ärzte neben deutlichen Anzeichen von Überforderung auch Kopfschmerzen, sowie einen Anstieg von psychischen Erkrankungen und ADHS und sehen diese gesundheitlichen Probleme in einem direkten Zusammenhang mit der zunehmenden Nutzung neuer Medien. Denn: "Kinder im Vorschulalter müssen zunächst lernen, mit ihrem Körper, ihren Gefühlen, der Welt und anderen Menschen in immer freierer Weise zurechtzukommen. Bildschirme sind hier eigentlich ausschließlich hinderlich", sagt Till Reckert.

Ein Grundproblem sieht der Mediziner darin, dass den Kindern die notwendigen Erfahrungen fehlen, um mit der Technik richtig umzugehen. Die Folge: Die Kinder seien von den zahllosen Möglichkeiten und Informationen, die sie mit den Geräten bekommen können, überfordert. Deshalb bestehe die große Gefahr, dass Abhängigkeiten entstehen könnten.

Die digitale Welt früh entdecken?

Der Meinung, dass Kinder frühzeitig mit der digitalen Technik vertraut gemacht werden sollten, um später in Schule und Berufsleben den Anforderungen gerecht werden zu können, erteilt Till Reckert eine klare Absage. Denn in ihren Praxen erleben die Mediziner täglich das Gegenteil. Von einem generellen Verbot hält Susanne Rieschel, eine Vertreterin der Initiative "Schau Hin!" allerdings nichts. Sie meint: "Grundsätzlich gilt, Eltern müssen ihre Kinder beim Umgang mit Smartphones und Tablets und Co. aktiv unterstützen und begleiten." Dazu gehöre auch klare Regeln aufzustellen, wann und wie lange das Gerät benutzt werden darf und was geschaut werden darf. Unter bestimmten Voraussetzungen hält Stephan Pfisterer, Bildungsexperte des Digitalverbandes Bitkom, die mobilen Geräte förderlich. "Vor allem dann, wenn sie interaktiv sind und einen Lerneffekt haben." Denn die Kinder müssten sich intensiv mit dem jeweiligen Inhalt auseinandersetzen und Entscheidungen treffen, wodurch sie spielerisch lernen können.

Jugendarbeit früher - auch ohne Handy ging das
Jugendarbeit früher - auch ohne Handy ging das
©: www.praxis-jugendarbeit.de

Wie war das eigentlich früher?

Kinder können sich heute gar nicht vorstellen wie das Leben vor 20 Jahren ohne Handy war. Da musste man noch Briefe schreiben, oder teuer Telefonieren, oder gar persönlich sich treffen.

Unvorstellbar! Umständlich! Zeitvernichtend! Glattweg lebten die Eltern in der Steinzeit!

Doch was waren die Vorteile? Man lernte sich zu treffen, sich persönlich auszutauschen – face to face. Die Kids heute verstecken sich lieber hinter dem Smartphone und versenden da ihre Messages. Beziehungsarmut – auch wenn manche hunderte von Follower oder „virtuelle Freunde“ haben, wo sie die meisten noch nie wirklich zu Gesicht bekamen.

Und dann immer der Blick auf das Smartphone „Habe ich eine Message erhalten? Hat mir jemand geschrieben?“ Und dann gleich antworten – alles andere bleibt liegen. Bei den Geburtstagsparties heute sitzen alle Partygäste rum und jeder ist mit seinem Handy beschäftigt. Irgendwie komisch…

Jugendlicher mit Handy
Jugendlicher mit Handy
©: www.praxis-jugendarbeit.de

Macht mal den Test in der Jugendgruppe …

Es ist wirklich schwierig für die Kids sich mal für 1-2 Stunden vom Smartphone zu trennen. Wieviel schwieriger ist es, wenn auf einem Ferienlager das Smartphone zuhause bleiben muss. Für manche ein Grund schon gar nicht an der Freizeit teilzunehmen.

Versucht es trotzdem mal ganz bewusst durchzuführen und auch mit den Kids einzuüben, wie das klappen kann. Welche neuen Erfahrungen sind hier möglich? Oder stellen die Kids fest, wie abhängig diese schon vom Smartphone sind? Ein interessanter Test und Gesprächsstoff – nicht nur für die Kids.

Auch für die Eltern, auch selbst für die Jugendleiter(innen). Denn diese sollten mit gutem Beispiel voran gehen – sonst klappt es nicht.

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