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Helikopter-Eltern: Wenn Kinder zu sehr behütet werden

Helikopter-Eltern
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Müssen wirklich alle Entwicklungs- und Fördertrends mitgemacht werden, damit die eigenen Kinder bessere Voraussetzungen im späteren Arbeitsleben haben? Josef Kraus, im Sommer 2015 aus dem Dienst verabschiedeter Pädagoge und Präsident des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes, erteilt dieser Ansicht in seinem Werk "Helikopter-Eltern" eine klare Absage. Er spricht sich in diesem Buch ganz klar gegen eine übertriebene Fürsorge aus, weil diese verhindert, dass die Kinder Eigenverantwortung oder Selbstständigkeit lernen können.

Für wen eignet sich das Buch "Helikopter Eltern"?

Vor allem junge Eltern dürften von den geschilderten Erfahrungen profitieren. Denn Josef Kraus entwickelt seine Thesen anhand zahlreicher Beispiele. Junge Eltern können in dem Buch also zahlreiche Situationen finden, in welchen sie selbst Gefahr laufen könnten, ihr Kind zu sehr behüten zu wollen.

Diese Vielzahl an Beispielen macht es allerdings auch schwierig, einen roten Faden oder einen analytischen Rahmen zu finden. Dadurch kann die Situation an den Schulen und für die Schüler teilweise etwas überzeichnet wirken, auch wenn das Grundanliegen des Autors gerechtfertigt ist. Denn die Angst der Eltern vor dem Versagen der Kinder ist nicht nur kontraproduktiv, sondern kann über einen längeren Zeitraum gesehen unter Umständen sogar zu weitaus gravierenderen Problemen führen.

Welche Typen von Hubschrauber-Eltern gibt es

Generell werden Eltern, die dazu neigen, überfürsorglich zu ihren Kindern zu sein und diese viel zu sehr behüten. Eltern, die genau dazu neigen, legen diese Gewohnheit auch nicht ab, sondern behalten sie oft bei, bis die Kinder selbst im dritten oder vierten Lebensjahrzehnt stehen. Die betroffenen Kinder haben also bis ins Erwachsenenalter hinein nicht gelernt, ihre Probleme selbst zu lösen, sondern verlassen sich nach wie vor auf ihre Eltern.

Anhand von Beispielen untergliedert Josef Kraus die Helikopter-Eltern jedoch noch in weitere Untertypen:

Rettungshubschrauber:

Josef Kraus berichtet von Eltern, die ihre Kinder als Mobbingopfer sehen und darstellen, ohne die genauen Umstände in der Klasse zu kennen. Zeigen die Kinder eigenwilliges Verhalten oder Schulunlust oder haben schlechte Noten, führen diese Eltern das auf das vermeintliche Mobbing zurück.

Transporthubschrauber:

Josef Kraus erzählt von Eltern, die ihre Kinder nicht nur täglich selbst zur Schule bringen. Sie fahren die Kinder sogar selbst auf Klassenfahrten, statt die Sprösslinge im Bus mitfahren zu lassen.

Kampfhubschrauber:

Dieser Elterntypus verhält sich bei schlechten Leistungen oder Unfällen, die im Sportunterricht geschehen können, gegenüber den Lehrkräften als aggressiv.

Fazit:

Auch wenn "Helikopter-Eltern" insgesamt vielleicht wie eine Anekdotensammlung wirken mag, so ist der Appell von Josef Kraus durchaus ernst zu nehmen: Die Eltern sollten auch einmal fünf gerade sein lassen, das Kind selbst Verantwortung übernehmen lassen und versuchen, den Alltag insgesamt etwas zu entschleunigen.

Operation Wunderkind

 Operation-Wunderkind
Spiegel Coverbild Operation-Wunderkind
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In einer Spiegelausgabe vom Oktober 2015 findet sich ein passender Artikel zu obiger Buchvorstellung. Im Spiegelartikel werden Eltern beschrieben, die alles versuchen um Ihren Sprösslingen den Weg zu ebnen. Lehrer und Schulen werden verklagt, schon von klein auf werden die Kinder gesundheitlich untersucht um möglichst frühzeitig mögliche Fehlentwicklungen zu korrigieren. Ein wirklich interessanter Artikel.

Es gab schon Fälle, wie eine handvoll Eltern es geschafft haben eine ganze Schule durcheinander zu wirbeln, so dass letzten Endes die Schulleitung hat gehen müssen. Da wurden auch Argumente auf den Weg gebracht, dass zum Beispiel die Schulleitung etwas dagegen hatte, das die Eltern die Kinder bis ins Klassenzimmer begleiten dürfen. Traurig, dass die Eltern das größere Problem darstellen, als manch(e) Schüler(in). Zu spät, wenn die Eltern nach Jahren (vielleicht) feststellen, dass irgendetwas schief gelaufen ist - trotz ihrer Bemühungen, auch mit rechtlichen Mitteln alle Steine aus dem Weg zu räumen. Aber auch hierfür finden diese Eltern dann sicherlich Schuldige. Aber da gilt immer: wer mit dem Finger auf andere zeigt, zeigt mit 3 Fingern auf sich selbst.

Gibt es Helikopter-Eltern in der Jugendarbeit?

Sicherlich, wenn vielleicht nicht ganz so ausgeprägt. Wenn den Eltern etwas nicht passt, dann dürfen die Kids einfach nicht mehr kommen. Abe es kann schon mal passieren, dass beim leisesten Heimwehanzeichen die Eltern das Kind von der Freizeit nach Hause holten, oder als es mal länger als 3 Tage auf dem Zeltlager geregnet hatte.

Das Thema „Helikopter-Eltern“ ist in den letzten Jahren ein Begriff geworden. In einigen Artikeln auf Praxis-Jugendarbeit sind hierzu bzw. zu den Auswirkungen und Folgen schon einiges veröffentlicht worden, die ganz gut zum Thema passen. Zum Beispiel „Verwöhnung und die Folgen“, „Entmutigung“, „Fehlendes Selbstvertrauen“, „Überbehütete Kinder“ etc.

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