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Manipulierte Entwicklung

Das manipulierte Kind - unfrei in Gedanken, in seiner Urteilsbildung, in seiner Entfaltung

„Wir können uns niemals in ein Kind hineinversetzen. Wir versuchen nicht, seine Gedanken zu denken; wir unterstellen ihm unsere.“

aus Jean-Jacques Rousseau: Emile oder Über die Erziehung

„Um einen jungen Menschen urteilsfähig zu machen, muss man sein Urteil bilden, statt ihm unseres aufzudrängen.“

aus Jean-Jacques Rousseau: Emile oder Über die Erziehung

„Versuche niemals jemanden so zu machen, wie du selbst bist! Du weißt es, und Gott weiß es auch, dass einer von deiner Sorte genug ist.“
Ralph Waldo Emerson (1803-1882), amerikanischer Essayist, Dichter und Philosoph

Erziehung - nicht das Kind ist das Problem, sondern die Erzieher.
Erziehung - nicht das Kind ist das Problem,
sondern die Erzieher.
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Diese 3 Zitate möchte ich verwenden um ein Problem in der Erziehung deutlich zu machen. Wir Eltern, wir Erzieher, wir Lehrer, wir Jugendleiter wollen das Kind zu einem Abbild von uns machen: es soll so denken, handeln, urteilen wie wir selbst. Das klingt zwar etwas überspitzt, aber wenn wir einmal nachdenken, werden wir feststellen, dass es in dem einen oder anderen Fall nicht nur beim Wunschgedanken geblieben ist.

Die eigene Meinung wurde dem anderen (dem Kind, dem Jugendlichen, dem Mitmensch) aufgezwängt. Es wurde so lange manipuliert, beeinflusst und „Gehirnwäsche“ betrieben, bis die Meinung vom anderen „übernommen“ wurde. In Extremfällen lässt sich das gerade bei religiösen Fanatikern gut beobachten.

Jedes Kind lernt von klein auf zu gehorchen, sich anständig zu verhalten, sich anzupassen. Später als Erwachsener mag man dann sagen: „der Mensch (nämlich Du, aber auch ich) müssen funktionieren und zwar so, wie die Gesellschaft es von einem verlangt. Alles was da nicht in‘s Bild passt wird ausgesondert, verurteilt, oder als falsche Meinung abgestempelt. Spätestens jetzt kann man diese 3 Zitate auch für eine Selbstreflektion verwenden: Wie bin ich eigentlich geworden? Sind wir frei und glücklich: Im Urteilen, im Denken, im Handeln? Wer hat uns manipuliert? Oder durften wir uns frei entfalten?

Kehren wir zurück zu den Kindern und Jugendlichen….

  • Wer seine Kinder bevormunden will, macht diese zu willenlosen Wesen, zu Duckmäusern, zu Angsthasen, zu Menschen, die nicht zu sich stehen können.

  • Wir brauchen Kinder, die mutig sind, die auch mal Fehler machen dürfen, die aus ihren Fehlern lernen können, die anecken, aber trotzdem geliebt sein wollen.

  • Die Kinder brauchen Eltern, Lehrer, Erzieher, die Geduld, Weisheit und Weitsicht haben und die Kinder zu eigenen Persönlichkeiten reifen lassen.

Und wie kann dies geschehen?

  • Lasst den Kindern und Jugendlichen die nötigen Freiheiten (lange Leine!)

  • Habt Empathie, so dass ihr euch in das Kind und den Jugendlichen einfühlen könnt (oder dies lernt, wie das geht)

  • Interessiert euch für den anderen (für das Kind, den Jugendlichen, den Schüler). Die Kids merken recht schnell, ob sich ein Lehrer, Erzieher, Jugendleiter Zeit nimmt, zuhört und sich wirklich für einen interessiert, oder doch nur sich selbst und seinen Lernstoff, Gruppenprogramm, oder sein Ego sieht.

  • Ihr könnt, dürft und sollt den Kids eure Sichtweise aufzeigen, das pro & contra erläutern – aber überlasst die Wahl dem Kind, dem Jugendlichen.

  • Lasst die Kids ihre eigenen Erfahrungen machen. Aus Fehlern wird man klug, aus Erfahrung wird man schlauer, nur so kann man eine eigene Meinung, sein eigenes Leben leben lernen.

Das größte Problem in der Erziehung sind nicht die Kinder, sondern die Erzieher. In einigen anderen Artikeln wurden die Auswirkungen beschrieben, die manche Verhaltensweisen der Eltern, Erzieher, Lehrer und Jugendleiter mit sich brachten und sich dann alle wundern, warum ein Jugendlicher bzw. Erwachsener so geworden ist wie es geworden ist. Es lag nicht am Jugendlichen, es lag an einem selbst (als Eltern, als Erzieher, als Jugendleiter, als Lehrer).

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