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Jugendarbeit im Ausland

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Jugendarbeit im Ausland ©: cult12 - Fotolia

Wer immer noch denkt, dass die heutige Jugend keine Verantwortung mehr übernehmen möchte und sich nicht um die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen in der Welt schert, der liegt gründlich daneben. Im Gegenteil: Traditionelle Werte stehen bei jungen Menschen wieder sehr hoch im Kurs – Liebe, Familie, Freunde, Vertrauen und gegenseitige Fürsorge.

Mit der Abschaffung des Zivildienstes haben es Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland jedoch immer schwerer, sich sozial zu engagieren. Aber es gibt immer noch die Möglichkeit zum Beispiel ein FSJ (freiwilliges soziales Jahr) zu machen (siehe auch weitere Infos weiter unten im Text), was auch im Ausland absolviert werden kann. Und so verwundert es nicht, dass Jugendarbeit im Ausland in letzter Zeit zu einem wichtigen Thema geworden ist, und in naher Zukunft sicherlich noch viel wichtiger werden wird.

Doch was versteht man unter Jugendarbeit im Ausland? Welche Möglichkeiten bieten sich jungen Menschen, und was bringt ihnen ein Auslandsaufenthalt für ihr späteres Leben?

Jugendarbeit im Ausland fördert die soziale Kompetenz

Nicht nur im Privatleben, im täglichen Umgang mit den Menschen in unserer Umgebung, sondern auch im Berufsleben ist soziale Kompetenz heute eine der gefragtesten und am höchsten geschätzten Eigenschaften. Doch wie erwirbt man soziale Kompetenz? Am besten im direkten Umgang mit anderen Menschen! Anderen helfen, sich für die Menschen, mit denen es das Leben weniger gut meint, einsetzen und gemeinsam für bessere Lebens-, Arbeits- oder Gesellschaftsbedingungen sorgen – das ist soziale Kompetenz. Der sozial kompetente Mensch schaut nicht weg, er sieht die Probleme in seinem Umfeld und arbeitet stets daran, sie so klein wie möglich zu halten oder gar ganz abzustellen. Er hat keine Vorurteile und Berührungsängste, nimmt jeden Anderen so an, wie er eben ist.

Sozialkompetenz ist heute wie bereits erwähnt für viele Personaler ein entscheidendes Einstellungskriterium. In vielen Schulen können sich Jugendliche schon an Streitschlichtungsprojekten beteiligen bzw. sich zum Streitschlichter ausbilden lassen. Mit so einer Bescheinigung im Gepäck hat man schon ein paar Punkte für eine erfolgreiche Bewerbung gesammelt.

Wenn die Jugendlichen anschließend erkennen, dass ihnen diese sozialen Kontakte liegen, entscheiden sich viele dafür, auf diesem Gebiet noch mehr Kompetenzen zu erlangen.

Jugendarbeit im Ausland macht Sprachen lernen kinderleicht

Die Jugendarbeit im Ausland hat immer auch etwas von einer Sprachreise. Die fremde Sprache wird nicht in trockenen, theoretischen Lektionen oder aus langweiligen Büchern zuhause gelernt, sondern im alltäglichen Leben vor Ort! Der Lerneffekt ergibt sich hierbei quasi von selbst – wer tagtäglich ausschließlich mit der neuen Sprache in Kontakt kommt, kann gar nicht anders, als sich ständig damit zu beschäftigen und zu lernen, lernen, lernen … Eine interessante Seite zu Sprachreisen lautet: www.sprachreisen-informationen.de

Jugendarbeit im Ausland bereitet optimal auf das spätere Berufsleben vor

Verantwortung für andere und das eigene Handeln übernehmen, Ideen und Kreativität entwickeln, sich Problemen stellen und diese im Team lösen – alles Eigenschaften, die im späteren Berufsleben in fast allen Branchen äußerst gefragt sind. Und genau diese Eigenschaften bekommen Jugendliche bei der Arbeit im Ausland näher gebracht und lernen sie fast spielerisch. So wirkt sich die erworbene soziale Kompetenz nicht nur auf den persönlichen Charakter aus, sondern bringt auch noch echte Vorteile im Berufsleben.

Welche Möglichkeiten bestehen für Jugendliche, im Ausland tätig zu werden?

Nachdem wir geklärt haben, was Jugendarbeit im Ausland ist und welche Vorzüge sie bietet, begeben wir uns nun in die Praxis und beleuchten die verschiedenen Möglichkeiten, wie Jugendliche und junge Erwachsene im Ausland sozial tätig werden können. So kann jeder seinen eigenen Weg gehen und das für ihn am besten passende Angebot finden.

Freiwilliges Soziales Jahr

Eine ideale Möglichkeit, eventuelle Wartezeiten zwischen dem Ende der Schule und dem Beginn einer Berufsausbildung oder eines Studiums zu überbrücken, ist das Freiwillige Soziale Jahr. Grundsätzlich kann dieses ab einem Alter von 16 Jahren angetreten werden, das Höchstalter liegt derzeit bei 27 Jahren. Dem Teilnehmer steht es frei, dieses Jahr auch im Ausland abzuleisten, allerdings erfordern einige Länder ein Mindestalter von 18 Jahren. Der Zeitraum für das FSJ beträgt übrigens nur auf dem Papier genau ein Jahr, grundsätzlich sind Laufzeiten zwischen 6 und 18 Monaten möglich. Die Finanzierung des Freiwilligen Sozialen Jahres geschieht grundsätzlich durch ein spezielles Förderprogramm des deutschen Staates, allerdings kann es hier bei Auslandsaufenthalten ein Problem geben. Reicht die Förderung zur Finanzierung nicht aus, muss der Teilnehmer zumindest die Hin- und Rückreisekosten selbst übernehmen.

Der Teilnehmer am Freiwilligen Sozialen Jahr kann in vielen unterschiedlichen Einrichtungen im Ausland tätig werden, zum Beispiel in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen oder Behinderteninstitutionen. Seine Aufgabe besteht darin, das vor Ort tätige Pflegepersonal zu unterstützen und kleinere Aufgaben selbstständig zu absolvieren.

Adressen und Ansprechpartner:

Erster Ansprechpartner für die Planung und Durchführung eines FSJ ist der Bundes-Freiwilligendienst, zu erreichen über die Internetadresse http://www.bundes-freiwilligendienst.de. Auf dieser Webseite gibt es auch eine Stellenbörse für Auslandsjobs (http://www.bundes-freiwilligendienst.de/stellen/) sowie eine große Sammlung weiterführender Adressen.

Auslandspraktika

Wer wertvolle Erfahrungen für das spätere Berufsleben sammeln und dabei die Entwicklung sozialer Kompetenzen nicht aus den Augen verlieren möchte, für den könnte ein Auslandspraktikum die richtige Lösung sein. Um dieses zu absolvieren, gibt es grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten. Für junge Menschen, die sich noch nicht für einen bestimmten Beruf entschieden haben bzw. entscheiden konnten, bietet sich zunächst ein Schnupperpraktikum an. Der Zeitraum ist hierbei in der Regel kürzer, außerdem besteht die Möglichkeit, im Rahmen einer Auslandsreise in mehrere verschiedene Berufe hinein zu schnuppern.

Weiterhin besteht die Möglichkeit, im Rahmen einer Berufsausbildung oder eines Studiums mit einem Auslandspraktikum wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Und schließlich gibt es noch das Berufspraktikum, welches dazu dient, in einem bereits gewählten Beruf neue Impulse zu erhalten und auf der Karriereleiter emporzuklettern.

Kommen wir zur finanziellen Seite: Während Schnupperpraktika und Berufspraktika in der Regel nicht gefördert werden, stehen für Praktika im Rahmen einer Berufsausbildung oder eines Studiums grundsätzlich zahlreiche Fördermöglichkeiten bereit. Welche dies sind, erfahren Sie im Folgenden.

Adressen und Ansprechpartner:

Studierende wenden sich grundsätzlich an die Einrichtungen, durch die auch das Studium an sich gefördert wird, also zum Beispiel das Studentenwerk.

Für Auszubildende gibt es ein spezielles, europaweit gültiges Förderprogramm namens Leonardo da Vinci. Weitere Förderprogramme sind auf folgender Webseite zu finden: http://international.jugendnetz.de/index.php?id=316#c1485

Workcamps

Ein Workcamp kann viele Aufgaben gleichzeitig erfüllen. Der Teilnehmer lernt eine Menge interessanter neuer Menschen kennen, verrichtet sozial wichtige Aufgaben und lernt wichtige Kompetenzen für das gesamte spätere Leben. Workcamps bestehen in der Regel aus einer Gruppe von 15-25 jungen Menschen, die für eine begrenzte Zeit (wenige Tage bis einige Wochen) im Ausland tätig werden.

Je nach gewähltem Zielland variiert die dort gesprochene Sprache, gängig sind Englisch, Französisch und Spanisch. Als Voraussetzung für die Teilnahme an einem Jugendcamp wird das vollendete 18. Lebensjahr vorausgesetzt, es gibt jedoch mittlerweile auch Spezialangebote für Jugendliche ab einem Alter von 15 Jahren.

Die Arbeitszeit vor Ort beträgt zwischen 20 und 30 Wochenstunden, es bleibt also noch genügend Zeit für allerlei Freizeitaktivitäten und ein abwechslungsreich gestaltetes Rahmenprogramm. Die entsprechenden Anbieter verfügen mittlerweile über Workcamp-Offerten in der ganzen Welt, die Kosten bleiben für die Teilnehmer dennoch im Rahmen. So kostet die durchschnittliche Teilnahme rund 120.- Euro, in diesem Preis sind allerdings Unterkunft und Verpflegung bereits enthalten. Selbstverständlich reicht dieser Kostenbeitrag nicht zur Finanzierung der gesamten Projektkosten aus, daher werden Workcamps gefördert, zum Beispiel von der Bundesagentur für Arbeit.

Weitere Informationen und Adressen:

Inzwischen gibt es eine große Auswahl verschiedener Workcamps, hier dürfte für jeden Anspruch und jedes Interessengebiet das richtige Modell dabei sein. Einen umfassenden Überblick über alle Anbeiter von Workshops mit detaillierter Vorstellung einzelner Projekte finden Sie auf der Webseite www.workcamps.de.

Jugendbegegnungen

Der Name sagt bereits fast alles: Im Rahmen des Jugendbegegnungs-Programms steht das Miteinander unter Jugendlichen im Vordergrund. Die in diesem Rahmen gemeinsam durchgeführten Projekte finden zumeist in den Sommerferien statt und kommen für Jugendliche und junge Erwachsene in einem Alter von 13-26 Jahren infrage.

Die Stätten der Jugendbegegnungen finden sich sowohl in Deutschland als auch im Ausland, in der Regel in verschiedenen europäischen Ländern. Finanziert werden die Programme durch verschiedene Trägereinrichtungen, zum Beispiel durch die Jugendbildungsstätten.

Das Interessante an den Events im Rahmen der Jugendbegegnungen ist, das an jeder Veranstaltung Jugendliche aus mehreren Ländern teilnehmen. So lernen die jungen Menschen nicht nur andere Mentalitäten und Kulturkreise kennen, sondern kommen auch noch ganz natürlich in Berührung mit fremden Sprachen, was sicherlich nicht von Nachteil sein kann.

Für jede Jugendbewegung wird ein festes Thema vorgegeben. Die Themen kommen aus den kulturellen, künstlerischen oder sportlichen Bereich, es gibt Musikprojekte, Film- und Fotografieprojekte, Mal- und Zeichenkurse und vieles mehr. Durch die Förderungen seitens der Trägereinrichtungen entstehen für den Teilnehmer nur sehr geringe Unkosten, auch bei Jugendbegegnungen im Ausland. Es bleibt also nur ein geringer Eigenanteil, der in der Regel zwischen 30.- und 100.- Euro beträgt. Bei Familien mit wirtschaftlichen Problemen besteht zusätzlich die Möglichkeit einer kompletten Kostenübernahme durch die jeweilige Trägereinrichtung.

Ansprechpartner und Adressen:

Jugendbegegnungen werden mittlerweile von zahlreichen Anbietern und Trägerorganisationen organisiert. Hier einige Weblinks mit wertvollen, weiterführenden Informationen zum Thema:


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