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SOLA - Der Virus hat Marbach erwischt … aber richtig!

An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein Konzept vorstellen, was es sicherlich schon in dieser Form gibt – nur vielleicht nicht in dieser Form dokumentiert. Ich selbst habe über 30 Jahre „Outdoor- und erlebnisorientierte Abenteuerfreizeiten“ durchgeführt, die sehr kostengünstig, sehr individuell und vor allem mit voller Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen durchgeführt wurden. Von daher kann ich dieses Konzept nur unterstützen und weiterempfehlen. Die folgenden Unterlagen wurden vom ejw-marbach zugesendet.

Das Konzept stammt ursprünglich aus der Schweiz. Durch eine OUTDOOR-Schulung erreichte diese Idee auch unseren Bezirk Marbach. Und sie hat voll eingeschlagen! Das Konzept soll hier in groben Zügen dargestellt werden:

FREUNDE FINDEN

Auch wer zum SOLA kommt, ohne jemand anderen zu kennen, findet schnell Anschluss. Herz der Sache sind die Zeltfamilien und Zeltgruppen. Das heißt immer ein Mädchen- und ein Jungenzelt (also zwei Familien), die von jeweils zwei Zelt-Mamas/-Papas geleitet und begleitet werden, bilden eine Zeltgruppe.

Am Beginn von SOLA steht eine 3-Tages-Tour. Was sich für Nicht-Sportler grausam anhören mag, bildet auf dem SOLA den grandiosen Einstieg, miteinander ins Gespräch zu kommen, sich kennen zulernen und gemeinsame Erlebnisse zu machen, die zusammen schweißen.

Am Tag 3 erreichen die Teams nachmittags den Lagerplatz: Ausgestattet mit festen Sanitäreinrichtungen (!), einer festen Hütte incl. Küche, bietet das Gelände den Schauplatz für den 2. Teil von SOLA.

Die Zeltfamilien bzw. Zeltgruppen sind in erster Linie für das Lagerleben selbst zuständig. Kochen, Bibelarbeiten, Touren, Lagerbauten … geschehen in diesem Verbund.

EREIGNISREICH

Neue Kompetenzen sollen gezielt vermittelt werden: Umgang mit Werkzeug, Eigenverantwortung für das Familien-Material, Eigenorganisation, Techniken wie Unterkunftsbau und Hausbau ohne Zelt, Überleben auf einem Zeltlager ohne Strom und in einem unglaublich idyllischem Ambiente.

Wir möchten den Jugendlichen Raum geben, sich auszuprobieren, in Workshops Neues zu erlernen und am Ende die Früchte des Schaffens zu genießen: Das haben WIR gemacht. Und in alledem dem Schöpfer und Erlöser zu danken. Ihr „Wohn-Gebiet“ gestalten die Zeltgruppen nach eigenen Vorstellungen. Dazu hat jedes Team sein eigenes Werkzeug und genügend Bauholz (Fichtenstangen, Dachlatten, Bretter). Pfadfinderbünde sorgen für die nötigen Verbindungen. Ein Haus zum Wohnen und eine Kochstelle werden von allen Gruppen gebaut. Alles andere entwickelt sich aus der Freizeitgruppe heraus: mal ein Pool, ein Volleyballnetz, eine Ein-Mann-Sauna – der Phantasie sind fast keine Grenzen gesetzt.

PERSÖNLICH

SOLA ist aber nicht nur strukturell besonders. SOLA lebt von den Beziehungen, die in kurzer Zeit entstehen. Der eigenwillige Rahmen, das gemeinsame Bauen – das alles schafft schon nach kurzer Zeit eine unglaubliche Vertrautheit. Mitarbeiter genießen das Vertrauen der Gruppen-Teilnehmer und reden mit ihnen anders als ohne die gemeinsamen Aktionen vorher. Wir haben die Erfahrung gemacht: Die Schwelle, über persönliche und geistliche Themen zu sprechen, ist wesentlich geringer, als wir es sonst erlebt haben.

Kostengünstig

Der Freizeitpreis ist bewusst niedrig gehalten, da wir immer nach einem Low-Cost-Angebot für Jugendliche gesucht haben, so dass auch finanziell schwächer gestellte Jugendliche an den Ferienlagern teilnehmen können. Dadurch das die Freizeit im nahen Inland liegt und auf viel Komfort verzichtet wird gelingt eine kostengünstige Preisgestaltung.

Das Konzept von SOLA - kurz vorgestellt.

Das Freizeit-Konzept SOLA ist ein innovatives Angebot für Mädchen und Jungen im Alter von Konfirmanden bis einschließlich 17 Jahren.

I. Die Grundlage des SOLA

Jugendliche heute leben in einer reizüberfluteten, aber letztlich erlebnisarmen Welt, die immer mehr zu einer virtuellen Welt wird.

Anfänglich war der PC für die Jugendlichen Spielekultur. Heute ist er immer mehr zum Mittelpunkt der digitalisierten Welt geworden

  • E-Mail statt Briefpost,
  • Internet-Shopping statt Einkaufen gehen
  • simsen statt telefonieren
  • Facebook chatten und sich treffen, anstatt mit den Freunden „real“ was vereinbaren,
  • Digitalfotos auf dem Computer statt Papierfotos in der Hand …

Hier kann man noch lange fortfahren. Sicherlich wird sich das Denken und Leben mit der Zeit verändern, die Weltsicht, die Bewältigung der wirklichen Welt unter Umständen immer schwieriger werden.

Diese Entwicklung müssen Gemeinden, Jugendwerke und Schulen wahrnehmen, um darauf antworten zu können. In Zukunft wird – so viel scheint sicher – der Beratungs- und Handlungsbedarf steigen.

Anstatt also diese Entwicklung („immer mehr Technik einsetzen“) auch in der Freizeitarbeit mitzugehen, schlagen wir mit dem SOLA-Konzept den entgegengesetzten Weg ein.

Basierend auf dem Thesenpapier von Th. Lang: Kinder brauchen Abenteuer. München 2006, ISBN 978-3-497-01869-7 wurden wir bestärkt dieses Konzept umzusetzen.

  1. Spiel- und Lebensräume für Kinder verschwinden in der heutigen Stadtplanung immer mehr. (sog. Monofunktionalität: Einkaufsmeile, Spielpark, Wohnsiedlung, Gewerbegebiet, immer weniger Baulücken

  2. Kinder (6-13 J. und älter) suchen sich ihre „Abenteuer“, wenn es keine zu erleben gibt: Verstöße gegen StVO, Mofa frisieren, Automaten knacken, Ladendiebstahl, heimliches Rauchen.

  3. In Abenteuern machen Kinder wichtige Erfahrungen („Ich kann was; mir wird etwas zugemutet/zugetraut; ich bewirke etwas). Dafür muss man aber überhaupt noch Abenteuer erleben können. (Unbekanntes, Unsicheres, Unerforschtes)

  4. Im Vergleich mit den „geschminkten“ Helden im TV fallen Kinder oft stark ab. Im Umgang mit anderen Kindern entwickeln sie einen realistischeren Maßstab.

  5. Kinder haben fünf Sinne, nicht nur 2 ½ (Hören, Sehen, Joystickhand ?. Wo werden Kinder in ihrem normalen Alltag auf allen fünf Ebenen angesprochen?

  6. In diesem Zusammenhang ist auch die Entwicklung zur Ganztagsschule – gerade für Jungs – eine delikate Entwicklung: Kommunizieren, diskutieren, stillsitzen, abschreiben …

    Wo sind die Fächer, die Kraft, Ausdauer und Großmotorik fördern? – Das kommt nach Schulschluss! Wenn nicht im Verein, dann oft genug destruktiv abends in der Clique. (Und wie weit führt die Gruppenarbeit die kognitive Schiene weiter?!)

  7. Computerspiele führen in die Vereinzelung, nicht in die Gemeinschaft. Ärger und Probleme können Kinder nicht mehr mit einem realen Gegner austragen, sondern nur mit einer Maschine. (Aggressivität gegenüber Dingen)

  8. Abenteuerspiele bieten für Kinder in der Vorpubertät die Möglichkeit, ihre Traurigkeit und Nachdenklichkeit zu bearbeiten, Computerspiele nicht.

  9. Acht Grundthemen der mittleren Kindheit (6-13 J.):

    • Jagen und Sammeln: Kinder lieben es, Schönes zu sammeln: Steine, Puppen, Aufkleber, Comics, Musik, CDs, Bücher, Fußballbilder, Bierdeckel, Kronkorken

    • Sich sein eigenes Haus bauen: Kinder lieben es, ihr eigenes Haus zu bauen: Baumhaus, Haus mit Mamas Decke, Haus aus Kartons im Garten, … das Leben der Erwachsenen „nachbauen“

    • pflegen und hüten: Der Impuls nach einem eigenen Haustier oder nach einer eigenen Puppe. Kinder möchten versorgen, auch wenn sie nicht stetig genug dafür sind und noch Unterstützung durch die Eltern brauchen.

    • Entdecker- und Erfindergeist: Ein altes Haus erforschen, eine Höhle im Wald, den Dachboden, … einfach die Welt hinter dem Gartenzaun!

    • Handwerk und Handel: Kinder wollen nicht nur basteln, sondern hämmern, feilen und Dinge des täglichen Bedarfs herstellen. Kinder schmieden, mauern, drechseln; auch Mädchen, nicht nur Jungs.

    • Freundschaften, Gruppen und Banden: Die Phase von Drei Fragezeichen, Die Wilden Kerle, Fünf Freunde, … Kinder machen eigene Banden auf oder schließen sich ihnen an.

    • Körpererfahrungen: Schwimmen, Rollschuhfahren, Einradfahren, Radfahren, Skikurs. Außerdem das Pfeifen, Rülpsen, Schnippen, Schielen und andere witzige Dinge.

    • Phantasiewelten: Anstelle der Märchen rücken nun Geschichten, Sagen, Mythen, …, die die Kinder im Spiel verarbeiten und weiterführen, auch die Welt der Comichelden prägt die Kinder in ihrem Spiel, liefert ihnen Vorbilder und Handlungen.

II. Kernziele vom SOLA:

1. SOLA schafft Primär-Erfahrungen (gegenüber einer reizüberfluteten, aber erlebnisarmen Medienkultur) und verknüpft sie mit der Verkündigung des Evangeliums.

Bequemlichkeit, Komfort auch auf Jugendreisen würde dem Anspruchsdenken der heutigen Lebenswelt entsprechen. Der Lebensstandard würde einfach von zu Hause auf der Freizeit fortgeführt.

SOLA setzt hier bewusst einen Gegentrend und führt zurück zum Einfachen, Naturnahen, ohne dabei anspruchslos zu sein.

Im Vordergrund steht hier eine Mischung aus Gemeinschaftsprogramm aller Freizeitteilnehmer, aus Programm innerhalb der Zeltfamilien und Programm innerhalb der einzelnen Zeltgruppen. Außerdem wichtig – anders als bei bisherigen Jugendfreizeiten: gemeinsames Planen, Kochen und Bauen usw.

2. SOLA bietet einen Rahmen dafür, dass Jugendliche Dinge ausprobieren und Fähigkeiten erlernen, die ihnen zu Hause kaum mehr jemand beibringt/beibringen kann.

Feuer machen und der Umgang damit, Kochen und Braten über dem offenen Feuer sind Fähigkeiten, die auch dem durchschnittlichen Erwachsenen zunehmend fremd werden. Lägerle und Hütten bauen, die Wasserversorgung einrichten – wo kann man das schon ausprobieren. Diese Fähigkeiten zum wichtigen Teil des Programms zu machen, ist ein weiterer Bestandteil von SOLA.

3. SOLA trägt dazu bei, dass Jugendliche einen achtsamen Umgang mit Dingen und mit der Natur einüben.

In unserer Wegwerfgesellschaft lernen die Kinder und Jugendlichen den Wert der Natur, der Werkzeuge, der Lebensmittel nicht zu schätzen. SOLA möchte durch das Leben in der Natur die Bedeutung der Natur vermitteln. Auch die Achtsamkeit mit Werkzeug, Material und Natur setzt gegenläufige Akzente: Z. B. wird jeder Nagel, der eingeschlagen wird, auch wieder entfernt, um nach der Freizeit weidende Tiere nicht zu gefährden. Tun und Konsequenzen liegen auf der Hand.

Wie sonst sollen Jugendliche erfahren, dass sie wertvoll sind, wenn nichts mehr wertvoll ist?! Die Frage nach dem Selbstbild ist heute eines der wichtigsten Themen in der Verkündigung unter Jugendlichen. Das nehmen wir auf.

4. SOLA ist ein neuer Weg, Jugendliche für das Evangelium zu erreichen:

Das miteinander Leben, das Miteinander Bauen, Werken, Kochen und Aufeinander Rücksicht nehmen sind Anknüpfungspunkte um mit den Jugendlichen über das Miteinander und den Glauben in Kontakt zu kommen – und es den Jugendlichen zu ermöglichen darüber reden zu können.

SOLA trägt dazu bei, dass vor allem Jungs (die sich damit etwas schwerer tun) neue Wege entdecken, über ihren Glauben zu reden.

5. SOLA 2010 war der Startschuss für ein neues Freizeitkonzept:

Als Niedrigpreis-Freizeit soll sie auch in weiterer Zukunft Jugendlichen mit weniger prallem Geldbeutel eine anspruchsvolle Freizeit mit einem guten, innovativen Konzept bieten, das in unsere Zeit passt.

Dabei ist SOLA, trotz seiner Nähe zur Pfadfinderei, keine Pfadfinderfreizeit, sondern eine gute Mischform aus Outdoor-Elementen und herkömmlicher Freizeitarbeit.

6. SOLA bietet den Teilnehmern sehr viel Raum, die Freizeit mitzugestalten.

Im Zeitalter von Web 2.0 sehnen Jugendliche sich in vielen Lebensbereichen danach, mitzureden, mitzudenken und mitzugestalten. Sie gehen nicht mehr als Konsumenten durchs Leben, sondern werden allerorten gebeten, sich zu beteiligen; Produzenten und Konsumenten gleichermaßen zu sein – in einem Wort: Prosumenten. Andererseits sind sie dankbar für Grenzen und für einen Rahmen. Das ist eine große Chance für das innovative SOLA-Konzept.

7. SOLA bietet Raum, um Beziehungen zu leben, Glaubensrituale einzuüben und Konflikte gesund auszutragen:

6 Jugendliche und 2 Mitarbeiter bilden ein „Zelt“. Ein Mädchen- und ein Jungenzelt zusammen ergeben eine „Zeltfamilie“, die auch räumlich zusammengehört: gemeinsames Kochfeuer, gemeinsame Einfriedung, gemeinsame Essecke. Jedes Zelt hat eine Werkzeugkiste, für die die Jugendlichen verantwortlich sind, und eine Kochkiste.

Viele Aktionen finden innerhalb dieser beiden Größen „Zelt“ und „Familie“ statt. SOLA lebt von den Beziehungen, die während dieser zwölf Tage entstehen. Plenumsveranstaltungen gibt es natürlich auch, aber der Schwerpunkt liegt auf den beiden kleineren Einheiten: Bibel lesen, zusammen auf dem Feuer kochen, zusammen essen, eine Unterkunft bauen (Baumhaus, Irokesenlanghaus …), Höhlentour, Feuerholz holen.

Umfragen in puncto Glaubensprägung ergeben immer wieder die Wichtigkeit und Nachhaltigkeit von persönlichen Beziehungen. Sie rangieren weit vor der Prägekraft einzelner Predigten oder Andachten. Dem tragen wir mit der SOLA-Kleingruppenstruktur Rechnung.

Ein paar Bilder:

Die gezeigten Bilder sind Zusendung und die Bildrechte liegen beim EJW Bez. Marbach.

Mehr von diesem Konzept gerne auf Anfrage!

Kontaktadresse

Ev. Jugendwerk Bez. Marbach
z. Hd. Andreas Niepagen
Im Gigis 1
71711 Murr
Tel.: (0 71 44) 20 84 21
Fax: (0 71 44) 28 15 97
Home Office: (0 71 48) 28 04 97
eMail: andreas.niepagen[att]ejw-marbach.de
Webseite ejw-marbach: ejw-marbach.de
Webseite der deutschen SOLAs: www.sola-deutschland.de


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