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Stegreifspiele | kleine Theaterspiele

Stegreifspiele - kurze Theater und Spielszenen

Diese hier aufgeführten Spielszenen stammen aus über 30-40 Jahre alten (teilweise unvollständigen) Jungscharunterlagen von dem früher desöfteren durchgeführten Elternabend. Die eigentliche Quelle ist unbekannt. Die Szenen sind nur Spielanregungen und können nach Belieben abgewandelt werden. Ebenso können eigene Szenen als Stegreifspiel entwickelt werden, die Anekdoten zur Gruppe, oder Lagerleben wiedergeben. Einfache Szenen die aus dem Leben gegriffen sind, witzig pointiert dargestellt.

Ein Spiel aus dem Stegreif - was ist das eigentlich? Nun, manchmal muss es einfach ganz schnell gehen oder man hat nicht die benötigten Materialien dabei, um Spiele vorzubereiten oder komplizierte Versionen durchzuführen.

Männer Ballet: immer geeignet für eine Einlage beim Elternabend oder Lagerfest.
Männer Ballet: immer geeignet für eine Einlage beim Elternabend oder Lagerfest. | ©: www.praxis-jugendarbeit.de

Betrachten wir ein Beispiel: die Gruppe fährt mit dem Bus zu einem Ausflug oder in ein Jugendlager, alle Spielutensilien sind jedoch im Spielekoffer im Kofferraum des Busses verstaut. Der Gruppenleiter muss sich nun etwas einfallen lassen, um die Jugendlichen während der recht langen Busfahrt bei Laune zu halten. Genau dafür sind Stegreifspiele ideal.

Improvisieren macht viel Spaß!

Stegreifspiele und Theaterspiele
Stegreifspiele und Theaterspiele
©: www.praxis-jugendarbeit.de

Doch nicht nur das: es kann auch Spaß machen, einfach mal zu improvisieren, ohne irgendeine festgelegte Spielregel beachten zu müssen. Es gibt beispielsweise spezielle Theaterspiele, bei denen die einzelnen Szenen bewusst ohne Skript und Anleitung aufgebaut sind. Sie werden also aus dem Stegreif entwickelt, wodurch sich meistens witzige Pointen ergeben. In pädagogischer Hinsicht sind solche Spiele äußerst wertvoll. Die Kinder und Jugendlichen lernen zu improvisieren, ihre Kreativität und ihre Spontanität sind gefordert. Werden die Zuschauer mit solchen Spielen zum Lachen gebracht, bringt das ein schönes Erfolgserlebnis und spornt zu weiteren Leistungen an.

Ein naheliegendes Thema wählen

Das gespielte Theaterstück muss dabei nichts kompliziert oder weit hergeholt sein. In Jugendlagern bietet es sich z. B. an, das Lagerleben zum Thema für das Theaterstück zu machen. Dabei können einzelne Szenen aus dem Erlebten der vergangenen Tage wiedergegeben werden, am besten in witziger und etwas überspitzter Form. So weiß jeder Teilnehmer gleich, worum es geht, und auch eine große Gruppe hat in der Regel viel Spaß.

Bei Stegreifspielen sollte der Gruppenleiter darauf achten, dass nicht jedes Kind und jeder Jugendliche die gleichen geistigen Möglichkeiten hat, sich Szenen schnell auszudenken und zu improvisieren. Auf die etwas weniger talentierten Teilnehmer sollte also Rücksicht genommen werden.

Der Tierbändiger und der Löwe

Mitspieler:
Ein Zirkusdirektor, drei Tierbändiger, die zunächst unter den Zuschauern sitzen. Ein "Löwe", der hinter einem Vorhang "brüllt". (Außer dem Brüllen des Löwen und dem Geschrei der Tierbändiger ist das Spiel stumm.)

1. Szene

Der Direktor tritt vor den Vorhang und heftet an die Decke ein Schild: "Löwenbändiger gesucht!"

Ein Mitspieler meldet sich. Der Direktor entfernt glücklich das Schild und stellt den Neuen vor. Der neue Löwenbändiger verbeugt sich und geht hinter den Vorhang. Dort brüllt der Löwe und der Löwenbändiger schreit ein paar Mal auf. Über die Decke fliegen In den Zuschauerraum hintereinander etwa ein Schuh, eine Jacke, ein Pullover, ein paar Strümpfe usw.

2. Szene

Der Direktor erscheint wieder mit hängendem Kopf und hängt das Schild abermals auf. Darauf wiederholt sich alles wie bei Szene 1

3. Szene

Zunächst alles wie bei l und 2. Der dritte Löwenbändiger — ein ganz kleiner Kerl — geht hinter den Vorhang. Dort ertönt plötzlich, tolles Gebrüll des Löwen. Schließlich fliegt der Schwanz des Löwen über den Vorhang (den Schwanz kann man aus einem dicken Strick drehen, die Quaste aus Gras oder Flachs).

4. Szene

Es erscheint der Direktor und hängt ein Schild auf: "Ich suche einen neuen Löwen!"

Der Seiltänzer

Personen:
Der Seiltänzer, dazu vier bis fünf Gehilfen. Außerdem braucht man zwei bis drei Meter lange glatte und nicht zu dünne Stangen, eine Anlegleiter, ein dickes Seil (evtl. Wäscheleine) und einen Regenschirm.

Der Seiltänzer erscheint, dick angezogen (Badehose, darüber Turnzeug, darüber Pullover, darüber Hose und Jacke, darüber Mantel).

Er macht seine üblichen Verbeugungen nach dem Publikum hin und geht auf das Seil zu. Das Seil ist zwischen den zwei langen Stangen gespannt und in etwa 2 bis 3 m Höhe angebracht. Die Stangen werden von den Gehilfen gehalten. Ein Gehilfe legt eine Leiter an eine der Stangen. Der Seiltänzer steigt langsam hinauf. Er probiert das Seil mit dem Fuß, schüttelt mit dem Kopf und steigt die Leiter wieder hinunter. Die Gehilfen legen die Stangen um und ziehen das Seil einen halben Meter tiefer. Der Seiltänzer legt Inzwischen den Mantel ab. Darauf wiederholt sich das Spiel: Leiter rauf, Seil probieren, Leiter runter, einen halben Meter tiefer, Seiltänzer zieht die Jacke aus, usw., usw., bis er nur in der Badehose dasteht. Wenn der Seiltänzer soweit ist, liegt das Seil auf dem Boden. Er spannt den Regenschirm auf und geht stolz über das Seil — vorsichtig und mit stelzenden Schritten, wie ein Storch im Salat. — Beifall! — Aus!

Mit ein paar Musikinstrumenten könnte die ganze Szene begleitet werden. Bei jedem Versuch wird ein Tusch gespielt.

Beim Zahnarzt von Schreiersheim

Ort: In einer Barbierstube alter Art, in der auch Zähne gerissen werden.

Personen: Der Mann mit dem kranken Zahn. der Ansager, der Barbier.

In die Stube des Zahnreißers kommt ein Mann mit dick verschwollener Backe. D. h. man sieht die Backe nicht, weil er den Kopf mit einem großen Schal umwickelt hat. In der Stube ist niemand. Er setzt sich auf einen Stuhl vor einen Tisch, auf dem ein paar Marterwerkzeuge liegen. Mindestens ein Hammer, ein paar große Meißel und eine Riesenzange. Er windet sich in seinen Schmerzen und strampelt mit den Beinen. Ab und zu stöhnt er auch so gründlich, dass die Zuschauer vor Mitgefühl weinen. Von links kommt der Ansager (ein pfiffiger Bursche, der zwischen Mitgefühl und Hohn schwankt). Er deutet auf den armen Mann und sagt:

"Das Zahnweh subjektiv genommen,
ist ohne Zweifel unwillkommen:
doch hat's die gute Eigenschaft,
dass sich dabei die Lebenskraft,
die man nach außen oft. verschwendet,
auf einen Punkt nach innen wendet
und hier energisch konzentriert.
Kaum wird der erste Stich verspürt,
kaum fühlt man das bekannte Bohren,
das Rucken, Zucken und R'umoren —
und aus ist's mit der Weltgeschichte,
vergessen sind die Kursberichte,
die Steuern und das 1x1.—
Kurz, jede Form gewohnten Seins,
die sonst real erscheint und wichtig,
wird plötzlich wesenlos und nichtig.
Ja, selbst die alte Hebe rostet,
man weiß nicht, was die Butter kostet,
denn einzig in der engen Höhle
des Backenzahnes weilt die Seele. —
Und unter Toben und Gesaus
reift der Entschluß: Der Zahn muss raus!
(Wilhelm Busch)

Ansager verschwindet. Es erscheint der Barbier (wenn vorhanden, ein Kerl wie ein Metzgermeister).

Der Leidende reißt das Maul auf und zeigt auf den schmerzenden Zahn.

Der Barbier: "Ja, mein Lieber, der muss ja wohl raus, sonst kriegste da am Ende noch 'ne böse Blutvergiftung dran!"

Der Leidende stöhnt und hält sich die Backe, während der Zahnreißer das Werkzeug zurechtlegt.

"Na, da brauchst du keine große Angst zu haben", sagt er unterdessen."Es ist ja noch Zeit, dass wir das hinkriegen. Aber es ist man gut, dass du nicht extra in die Stadt reingelaufen bist. Dort jagen sie dir nur das schöne Geld aus der Tasche und du hast nix wie ein paar Schmerzen." Langt nach der Zange,putzt sie nochmal am Hosenboden ab, um sie steril zu machen

"Guck, Willem!" sagt er vertraulich. "Wenn du in die Stadt reinkommst, dann wohnt da gleich linker Hand ein Zahnbrecher, das ist ein ganz gewaltiger Schinder. Er macht das so!" setzt die Zange an und reißt aus Leibeskräften.

Der Patient wirbelt mit den Beinen und schreit, als ob er am Spieß steckt. "Ja, genau so macht er das!" sagt der Barbier und verschnauft erst einmal.

"Ist das nicht toll?" redet der Barbier weiter. "Und dann nimmt er nun 2 DM für. — Und eine Straße weiter, da wohnt einer, der macht das so." Er packt wieder an. Zappeln und Schreien des Patienten. "Guck, Willem, so 'n Leuteschinder ist das." Er wischt sich den Schweiß von der Stirn. "Und da musst du nun auch noch 5 DM für bezahlen. — — "Ja, ja!" sagt der Barbier. "Siehst du, so machen sie das in der Stadt. Da gibt's nur eitel Geschrei und Wehklagen, und dafür musst du auch noch blechen, dass du schwarz wirst. — Aber was mich angeht, ich mache das so!" Lächelnd packt er das Zähnchen, das er ja vorher völlig locker gerissen hat. Mühelos prüft er den Zahn und legt ihn (ein Holzstück oder Schweinezahn, den er mit der Zange aus seiner vor den Mund des Patienten gehaltenen linken Hand genommen hat) mit einem eleganten Schwung auf den Tisch. "So, da ist das Luder. Na, da müßtest du doch lügen, wenn du sagen würdest, da hättest du was von gemerkt. Und ich — ich nehme keine 5 DM, auch keine 2 DM. Bei mir — da tut das nicht weh und kostet nur eine einzige Mark. Das ist doch reineweg geschenkt und das Zahnziehen ein Vergnügen."

Noch eine Kurzszene aus der Eisenbahn

Ort:Abteil wie vorher.

Personen:2 bis 3 Passagiere, der Zollbeamte.

Einer von den Passagieren hat unter der Bank einen großen Sack.

Der Herr: "Gleich sind wir an der Grenze. Hoffentlich drückt der Zöllner ein Auge zu."

Dame: "Ach bittschön - wieviel Kaffee darf man denn mitnehmen ?"

Der Herr:"Och, 5 Pfund, wenn sie sich nicht erwischen lassen."
Dame: "Oh, ich habe nur 2 Büchsen Neskaffee."

Der Herr beruhigend: "Da gibts keine Schwierigkeiten."

Der Herr mit dem Sack sitzt still auf seinem Platz und raucht.

Der Zollbeamte kommt herein: "Zollkontrolle, bittschön — Meine Dame, etwas zu verzollen?"

Die Dame aufgeregt: "Nein — ja - nein - ich weiß nicht - vielleicht!"

Zöllner: "Na, zeigen Sie mal, was Sie haben."

Die Dame macht ihre Tasche auf, holt 2 Neskaffeebüchsen heraus und stellt sie auf die Bank.

Zöllner: "Das ist alles?"

Dame: "Ja — nein — vielleicht, ich weiß nicht."

Zöllner: Na, nur nicht so nervös. Sehen Sie mal den Herrn hier. So ruhig können Sie doch auch bleiben, wenn Sie kein schlechtes Gewissen haben."

Er wendet sich zu dem Raucher: "Mein Herr, etwas zu verzollen? Spirituosen, Rauchwaren, Kaffee?"

Der Raucher schüttelt mit dem Kopf.

Der Zöllner: "Erlauben Sie mal!" Er schaut unter die Bank."Gehört das Ihnen?"

Der Raucher nickt: "Ja!"

Zöllner: "Was haben Sie denn da drin?"

Der Raucher: "Nix, Herr Zollrat. Nur Futter für meine Karnickel "

Zöllner: "Futter für Karnickel? Na, nehmen Sie mal raus!"

Raucher zieht den Sack umständlich unter der Bank hervor und löst langsam die Knoten.

Zöllner schaut hinein: "Aber mein Lieber, das ist doch kein Kaninchenfutter. Das ist doch Tabak. Karnickel fressen doch keinen Tabak!"

Der Raucher in aller Ruhe: "Sooo, fressen die nicht? — Na dann kriegen die Karnickel überhaupt nichts."

Das Duell

1. Szene

Zwei Herren begegnen sich auf der Straße. Sie streiten (nur mit Gesten!) miteinander. Plötzlich haut der eine dem anderen eine runter und geht weg. Der Geschlagene ballt die Fäuste hinter ihm her.

2. Szene

Der Geschlagene sitzt an einem Tisch und schreibt auf ein großes Blatt. Dann klingelt er. Ein Diener erscheint. Der Herr rollt das Blatt und übergibt es dem Diener. Als er weg ist, übt er mit einer Pistole.

3. Szene

Der Diener übergibt das Blatt an den Herrn, der geschlagen hat. Der entfaltet es und liest. Als der Diener gegangen ist, holt er eine Pistole und zielt ebenfalls nach einer Scheibe. Evtl. 2 x, 3 x mit Knallkorken schießen.

4. Szene

Der Geschlagene erscheint mit einem Sekundanten. Der andere ebenfalls. Die Sekundanten messen die Entfernung für das Duell und weisen die Duellanten an, wo sie zu stehen haben. Die Sekundanten (in der Mitte) unterhalten sich, wählen aus einem Kasten jeder eine Pistole. Diese überreichen sie den Duellanten. Einer der Sekundanten macht seinem Freunde klar (alles nur Gesten!), dass er zuerst schießen soll. Der Duellant hebt die Pistole und schießt. Es fällt um — der Sekundant des Gegners, der drüben ein paar Schritt abseits neben seinem Herrn steht. Dann kommt der andere dran. Er schießt. Es fällt um — der 2. Sekundant.

Darauf gehen die Gegner aufeinander zu, werfen die Pistolen weg, umarmen sich und gehen Arm in Arm ab.

Der Traum des Schusterjungen

Ort: Schusterwerkstatt mit Arbeitstisch, Schuhen und Werkzeugen. Auf einem anderen Tischchen oder einer Bank ein paar Bücher.

Personen: Der Schuhmachermeister, seine Frau und der Lehrjunge.

Der Schuhmachermeister und der Lehrjunge sitzen am Arbeitstisch und hämmern. Der Junge, ohne von seiner Arbeit aufzublicken, lacht immer wieder laut auf.

Der Schuhmachermeister (ärgerlich): "Wenn du nicht gleich aufhörst mit deinem dummen Lachen, haue ich dir eine runter!"

Der Junge kichert leiser.

Die Meisterin: "Warum lachst du denn eigentlich?"
Der Junge: "Ach Meisterin! Mir hat heute nacht so etwas Schönes geträumt."

Die Meisterin: "Geträumt? Ja, so was! Das musst du mir aber erzählen!" Für sich: "Schnell das Traumbuch her, damit ich auch rauskriege, was der Traum bedeutet."

Sie greift nach einem dicken Buch. "Nun mal los, Fritz!"

Der Meister:"Nun fang schon an. Wird sowieso nichts Rechtes sein!"

Der Junge: "Mir hat geträumt, ich und der Meister, der Meister und ich sind über eine Brücke gegangen. Der eine links und der andere rechts."

Die Meisterin: "Über eine Brücke gegangen? Das ist Nr. 46." Sie blättert aufgeregt in dem Buch.

Der Junge: "Auf der Seite, wo der Meister ging, lag auf dem Pflaster schöner gelber Honig. Aber auf meiner Seite war nichts als lauter Dreck."

Der Meister: "Daran kannst du sehen, was so ein Meister für 'n Vorzug vor so 'nem naseweisen Jungen hat." Er lacht übers ganze Gesicht.

Die Meisterin: "Das ist Nr. 28." Sie blättert und liest in dem Buch.

Der Junge ist aufgestanden und fährt grinsend fort: "Darauf sind wir beide hingefallen. Der Meister in den süßen Honig und ich in den Dreck."

Die Meisterin: "Das ist Nr. 74." Blättert.

Der Meister: Lächelt und leckt sich die Lippen: "Na, und wie gings weiter?" fragt er.

Der Junge: Der Junge klopft sich auf die Knie, lacht und lacht und zieht sich dabei weiter zurück: "Und dann — und dann haben wir uns gegenseitig abgeleckt!"

Der Junge läuft weg.

Die Meisterin fällt auf einen Stuhl und ringt die Hände.

Der Meister greift nach einem Besen und läuft hinter dem Jungen her.

Das Spiel von der Schwarzen Hand

Das sind ein paar Szenen, die man nur im Dämmern oder beim heruntergebrannten Lagerfeuer spielen kann.

Personen: Der Bedrohte und der Unheimliche

Ort: Ein Zimmer mit einem Bett und einem Stuhl im Halbdunkel

1. Szene

Ein Mann kommt in das Zimmer. Er ist müde. Er gähnt unaufhörlich, zieht sich aus und geht ins Bett. Sofort schläft er ein und schnarcht. Da kommt eine unheimliche Gestalt herein, ganz vorsichtig schleichend. Der Unheimliche zieht einen Zettel aus der Tasche und legt ihn dem Schläfer auf den Bauch. Dann verschwindet er lautlos. Gleich danach wacht der Schläfer auf. Er findet den Zettel, steht auf, geht in den Schein des Feuers und liest laut, was auf dem Wisch steht: "Nur noch drei Tage hast du zu leben, Schwarze Hand!" Der Bedrohte ist entsetzt. Er ringt die Hände. Dann schaut er in allen Ecken nach, unterm Bett usw. Schließlich zieht er sich an und geht weg.

Ein Sprecher; "Einen Abend danach!"

2. Szene

Der Bedrohte kommt wieder, müde, gähnend. Ehe er sich niederlegt, sieht er überall nach, ob sich niemand versteckt hat. Es wiederholt sich die erste Szene. Der Unheimliche erscheint mit dem Zettel usw. Der Bedrohte liest: "Nur noch zwei Tage hast du zu leben. Schwarze Hand." Alles wie bei Szene Der

Sprecher: "Und noch einen Abend weiter."

3. Szene

Alles wie bei l und 2. Auf dem Zettel steht: "Nur noch einen Tag hast du zu leben. Schwarze Hand."Alles wie vorher.

Ein Sprecher: "Und noch einen Tag später."

4. Szene

Alles wie vorher. Nur sieht sich der Bedrohte noch sorgfältiger um, ehe er ins Bett geht. Der Unheimliche erscheint wie immer. In der einen Hand ein Messer, in der anderen einen Zettel. Wieder legt er den Zettel hin. Verschwindet lautlos. Der Bedrohte erwacht, springt auf, greift nach dem Zettel, liest:

"Wasch dir die Hände tüchtig mit Kernseife, dann brauchst du vor der Schwarzen Hand nicht mehr zu zittern."

Eine schreckliche Entdeckung

Es könnte auch heißen: Der Käfer im Brötchen

Spieler: Eine feine Dame, ihr Mann, ein Diener, ein Bäcker.

Die Dame und der Herr sitzen am Tisch. Der Herr klingelt. Es erscheint der Diener mit dem Frühstück auf dem Tablett. Er serviert Kaffee und Brötchen. Die Dame und der Herr gießen sich Kaffee ein und beißen herzhaft in die Brötchen.

Die Dame schreit plötzlich: "Huuh" und schüttelt sich. Sie hat in ihrem Brötchen auf etwas gebissen, was nicht hineingehört. (In ein Brötchen wird eine getrocknete Zwetschge ohne Kern "eingebaut".) Sie bricht das Brötchen auseinander und zeigt das schwarze Ding ihrem Mann.

"Ein Käfer!" sagt der entsetzt. Er klingelt heftig nach dem Diener. Als er erscheint, zeigt er ihm das Brötchen. Der Diener ist erschüttert. Er zieht das Ding mit spitzen Fingern heraus. "Ein Käfer!" sagt er entsetzt und legt ihn auf einen Teller. Der Herr zeigt (nur Gesten), er soll gehen und den Bäcker holen. Der Diener läuft los und kommt nach kurzer Zeit wieder.

Er zieht den Bäcker hinter sich her. Aber als der in die Stube tritt, macht er sich von dem Diener los und geht mit sicherem Schritt auf den Herrn zu.

Der Herr hält das Brötchen in der Hand, zeigt auf das Brötchen und auf den Käfer auf dem Teller.

"Ein Käfer!" sagt die Dame vorwurfsvoll,

"Ein Käfer!" sagt der Diener drohend.

"Ein Käfer!" sagt der Herr erschüttert.

Der Bäcker greift nach dem Käfer. Er schüttelt heftig mit dem Kopf, steckt plötzlich den Käfer in den Mund und kaut kräftig drauflos.

"Aber!" ruft die Dame.

"Aber!" ruft der Herr.

"Aber!" ruft der Diener.

Der Bäcker: "Eine Rosine!"sagt es und schluckt das Ding herunter.

Der blinde Passagier

Ort: Vor und In einem Eisenbahnabteil (zwei Reihen von je 2 bis 3 Stühlen gegenüber).

Personen: Drei Wanderburschen und der Schaffner.

Zwei Jungen mit vollbepackten-Rucksäcken kommen vor das Abteil.

Robert schaut sich um: "Du, der Frieder hat seine Fahrkarte verloren. Eben als er den Groschen für das Eis aus der Tasche holte, hat er sie mit dem Taschentuch herausgezogen. Ich hab sie aufgehoben."

Willi: "Und Jetzt kommt der Schlamper wieder nicht, trotzdem der Zug gleich abfahren muss." Er brüllt: "Tempo, Frieder, Tempo!"

Robert: "Mensch, mir fällt was ein. Den ziehen wir durch den Kakao. Nichts sagen, dass ich die Karte gefunden habe."

Willi nickt mit dem Kopf: "Wie denn?"

Robert: "Laß mich nur machen!"

Die beiden steigen ein. Prustend und schnaufend kommt Frieder an. Gerade als er einsteigt, hört man eine Pfeife und die Stimme des Schaffners; "Abfahren"

Die drei werfen ihre schweren Rucksäcke auf die" Bänke.

Robert: "Der Schaffner ist schon in unserem Wagen. Haltet die Fahrkarten bereit!"

Frieder sucht in allen Taschen nach seiner Fahrkarte und macht dabei die Taschen leer, legt alles auf die Bank: Taschentuch, Messer, ein Stück Schnur und was so eine Jungentasche alles enthalten kann.

Er wird immer nervöser: "Leute, ich hab meine Fahrkarte verloren. So was Blödes!"

Willi: "Mach keinen Quatsch!"

Frieder: "Tatsächlich. Und ich habe kein Geld zum Nachlösen."

Willi: "Der Schaffner ist schon nebenan."

Robert: "Ich weiß was! Kriech einfach unter die Bank. Wir setzen uns so, dass er dich nicht entdeckt."

Frieder stopft schnell seine Siebensachen wieder in die Tasche, baut seinen Rucksack unter die Bank und kriecht selbst drunter.

Robert und Willi setzen sich.

Gleich darauf erscheint der Schaffner.

Schaffner: "Fahrkarten bitte!"

Willi zeigt seine Fahrkarte. Der Schaffner macht mit Bleistift seinen Kontrollvermerk.

Schaffner zu Robert: "Der Herr!"

Robert: "Hier, bitte schön." Er gibt dem Schaffner 2 Karten.

Schaffner: "Sie reisen allein und haben zwei Karten ?"
Robert: "Allein, wieso? Der andere Passagier liebt aber die Plätze unter der Bank. Wenn sie freundlichst nachschauen woller Herr Schaffner!"

Die beiden rücken beiseite.

Der Schaffner, Willi und Robert lachen. Frieder kriecht unter der Bank hervor: ."So 'ne Gemeinheit!"

Das seltsame Rezept

Eine Kurzgeschichte von Johann Peter Hebel

Es ist sonst kein großer Spaß dabei, wenn man ein Rezept in die Apotheke tragen muss; aber vor langen Jahren war es doch einmal ein Spaß. Da hielt ein Mann von einem entlegenen Hof eines Tages mit einem Wagen und zwei Stieren vor der Stadtapotheke still, lud sorgsam eine große, tannene Stubentür ab und trug sie hinein. Der Apotheker machte große Augen und sagte: "Was wollt Ihr da, guter Freund, mit Eurer Stubentür? Der Schreiner wohnt um zwei Häuser links." Dem sagte der Mann, der Doktor sei bei seiner kranken Frau gewesen und habe ihr wollen ein Tränklein verordnen, so sei in dem ganzen Haus keine Feder, keine Tinte und kein Papier gewesen, nur eine Kreide. Da habe der Herr Doktor das Rezept an die Stubentür geschrieben, und nun soll der Herr Apotheker so gut sein und das Tränklein kochen.

Jedoch, wenn es nur gut getan hat. Wohl dem, der sich in der Not zu helfen weiß.

Drei Jungen, die in der Apotheke Pfefferminzplätzchen kauften

Drei Köllsche Jungen betreten eine Apotheke. Der erste von ihnen verlangt; "Ek möcht' für 5 Pfennig Pfefferminzpastillchen." Der Apotheker holt die lange Leiter, klettert ganz hoch hinauf, holt die Büchse mit Pfefferminzpastillen herunter, wiegt genau ab, nimmt das Geld, klettert hinauf, stellt die Büchse auf ihren Platz, steigt wieder herunter und stellt die Leiter wieder weg.

Dann fragt er den zweiten Jungen. Der sagt: "Ek möcht' ooch für 5 Pfennig Pfefferminzpastillchen." "Ja, warum hast du denn das nicht gleich gesagt?" meint unwirsch der Apotheker. "Jooo, Ihr habt mich ja nit gefrogt"

Unwillig wiederholt der Apotheker die umständlichen Handlungen. Wie er ganz oben auf der Leiter steht, fragt er den dritten Jungen: "Na, willst etwa du auch für 5 Pfennig Pfefferminzpastillen?" "Nääh" antwortet der dritte Junge. Als alles wieder weggeräumt ist, fragt er den letzten Jungen: "Na, und was willst denn du?"

"Ek möcht' für ne G r o s c h e Pfefferminzpastillchen"

Das wohlfeile Mittagessen

Es ist ein altes Sprichwort: Wer ändern eine Grube gräbt, fällt selber darein. — Aber der Löwenwirt in einem gewissen Städtlein war schon vorher darin. Zu diesem kam ein wohlgekleideter Gast. Kurz und trotzig verlangte er für sein Geld eine gute Fleischsuppe. Hierauf forderte er auch ein Stück Rindfleisch und ein Gemüs für sein Geld. Der Wirt fragte ganz höflich, ob ihm nicht auch ein Glas Wein beliebe? "Oh freilich, ja!" erwiderte der Gast, "wenn ich etwas Gutes haben kann für mein Geld." Nachdem er sich alles wohl hatte schmecken lassen, zog er einen abgeschliffenen Sechser aus der Tasche und sagte: "Hier, Herr Wirt, ist mein Geld." Der Wirt sagte: "Was soll das heißen? Seid Ihr mir nicht einen Taler schuldig?" Der Gast erwiderte:

"Ich habe für keinen Taler Speise von Euch verlangt, sondern für mein Geld. Hier ist mein Geld. Mehr hab' ich nicht. Habt Ihr mir zu viel dafür gegeben, so ist's Eure Schuld." — Dieser Einfalt war eigentlich nicht weit her. Es gehörte nur Unverschämtheit dazu und ein unbekümmertes Gemüt, wie es am Ende ablaufen werde. Aber das Beste kommt noch. "Ihr seid ein durchtriebener Schalk", erwiderte der Wirt, "und hättet wohl etwas anderes verdient. Aber ich schenke Euch das Mittagessen und hier noch ein Vierundzwanzigkreuzerstück dazu. Nur seid stille zur Sache und geht zu meinem Nachbarn, dem Bärenwirt, und macht es ihm ebenso!" Das sagte er, weil er mit seinem Nachbarn, dem Bärenwirt, aus Brotneid in Unfrieden lebte und einer dem andern jeglichen Wort und Schimpf gern antat und erwiderte. Aber der schlaue Gast griff lächelnd mit der einen Hand nach dem angebotenen Geld, mit der ändern vorsichtig nach der Tür, wünschte dem Wirt einen guten Abend und sagte: "Bei Eurem Nachbarn, dem Herrn Bärenwirt, bin ich schon gewesen, und eben der hat mich zu Euch geschickt und kein anderer."

So waren im Grunde beide hintergangen, und der dritte hatte den Nutzen davon. Aber der listige Kunde hätte sich noch obendrein einen schönen Dank von beiden verdient, wenn sie eine gute Lehre daraus gezogen und sich miteinander ausgesöhnt hätten. Denn Frieden ernährt, aber Unfrieden verzehrt.


Quellen: unbekannt, gefunden z.T. in alten Jungscharunterlagen aus früherer Zeit zu Elternabenden

Schwachsinns-Theater

Textvorgabe:

  • Ong Dong Dreoka
  • Lembo Lembo Seoka
  • Seoka di Tschiperi
  • Tschiperi di Kolibiri

Aus diesen vier Zeilen Text müssen die Teilnehmer ein (sinnvolles) Theaterstück bauen. Dabei dürfen nur diese Wörter und die Namen der jeweiligen Teilnehmer verwendet werden. Als Beispiel könnte man eine bekannte Szene aus einem Film nachspielen und mit diesem Text unterlegen.

Es ist hier fast erforderlich, dass ein Teilnehmer die Diskussion bzw. Schauspiel anleitet. Hier muss unbedingt darauf geachtet werden, dass dieser Teilnehmer nicht zu dominant wird. Wichtig ist, dass alle die Möglichkeit haben, ihre Ideen einzubringen. Das Spiel sollte außerdem mit älteren Teilnehmern (12+ Jahre) gespielt werden.
Eine Zusendung von Sebastian W.

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