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Advents- und Weihnachtsgottesdienst

Ein Jugendgottesdienst mit und für Jugendliche zu Weihnachten

Eingangstext

JUGENDLICHE(R) 1: Kannst du deinen Text für das Weihnachtsspiel?
JUGENDLICHE(R) 2: Ja, aber irgendwie gefällt mir der nicht.
JUGENDLICHE(R) 1: Wieso, du spielst doch den Josef, oder?
JUGENDLICHE(R) 2: Ja, schon, ist aber irgendwie eine komische Rolle. Obwohl er nicht einmal weiß, ob er der Vater des Kindes ist, weicht er nicht von Marias Seite.
JUGENDLICHE(R) 3: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Licht
JUGENDLICHE(R) 1: Meinst du die Rolle des Hirten ist besser? Die waren damals das Letzte, ungebildet und arm. Die haben nachts einfach ihre Herde verlassen um etwas zu folgen, was ihnen ein Engel gesagt hat, obwohl sie gar nicht wussten, was sie genau erwartet.
JUGENDLICHE(R) 3: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Licht
JUGENDLICHE(R) 2: Steffi spielt doch die Maria… Ich finde, die war irgendwie auch eine ziemlich mutige und starke Frau. Überleg mal… erst erfährt Maria, dass sie schwanger ist, dann macht sie sich mit ihrem Josef auf einen langen anstrengenden Weg, um letztendlich in einer mickrigen Holzhütte ihr Kind zu kriegen. Und eigentlich schafft sie das alles nur, weil sie auf Gott und ihre innere Stimme vertraut.
JUGENDLICHE(R) 3: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Licht
JUGENDLICHE(R) 1: Das war schon eine Leistung. Nochmal zu den seltsamen Typen zurück. Kennst du die Geschichte vom Simeon? Du weißt schon, der, dem das Leben versprochen wurde bis der Retter kommt. Dann stürzt er sich im Tempel einfach auf das Kind und ist der festen Überzeugung, dass es das ist, auf das er so lange gewartet hat. Zum einen hat er den Kleinen überhaupt nicht gekannt und zum anderen nennt er ihn König, obwohl er in einem kleinen Stall geboren wurde.
JUGENDLICHE(R) 3: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Licht
JUGENDLICHE(R) 2: Na ja, war schon seltsam damals. Wobei Weihnachten heute ganz anders ist, wie es im Weihnachtsspiel immer dargestellt wird.
JUGENDLICHE(R) 1: Mhm, stimmt schon. Ich finde zum Beispiel, dass die Sache mit den Geschenken oft missverstanden wird. Anstatt auf die Bedeutung für den Einzelnen zu achten, muss es teuer sein und nach viel ausschauen.
JUGENDLICHE(R) 2: Wenn manche Weihnachten hören, denken die sofort nur an Geschenke, Plätzchen, Glühwein und viel Essen. Ziemlich egoistisch…
JUGENDLICHE(R) 1: Wenige denken noch an die Geschichte und die richtige Bedeutung dieser Tradition. Der Gedanke des Weihnachtsfestes ist verloren gegangen und das ist schade.
JUGENDLICHE(R) 3: Löscht das Licht! Licht aus.
JUGENDLICHE(R) 2: Oh, ich glaube es geht gleich los. Die Kirche ist schon fast voll. Wir müssen mit dem Weihnachtsspiel anfangen. Wünsch Dir viel Glück!

Lesung “Man sieht nur mit dem Herzen gut“

A Weihnachtsg´schenk

A Weihnachtsg´schenk brauchast,
was kaufst denn bloß ei´?
I wissat fei scho´was,
ganz billig daat´s sei!
Des konnst aa ned kaufa
und rennst no so weit,
dafür macht´s an jed´n
a b´sondere Freid!

Für´n Vatern a Dankschön
waar gar ned verkehrt,
dafür, daß er fleißig
d´ Familie ernährt!

Kerze anzünden

A Lob dann für d´Muatter,
weil´s ganz ohne Geld
bloß schuft, daß eich guad geht
und neahmand was fehlt!

Kerze anzünden

Für d´Kinder, wenn´s geh´daat,
a weng mehra Zeit,
a bißerl Verständnis
für ältere Leit!

Kerze anzünden

Für andere öfters
a freindliche `Red,
an Gruaß und a Lächeln,
so schwaar waar des ned!

Kerze anzünden

Des oiß kost koan Pfennig,
a Freid macht´s bestimmt;
drum schenk´s ned bloß dann her,
wenn´s Christkindl kimmt!

Anstelle der Predigt

JUGENDLICHE(R) 1:

O DU Fröhliche?????

Jedes Jahr zu Weihnachten wird es wieder gesungen, das altbekannte Lied: “ O du fröhliche, O du selige gnadenbringende Weihnachtszeit!”

Fröhlich?

4 Wochen Adventsstress liegen hinter uns, Plätzchen backen, Weihnachtsgeschenke einkaufen, und dann noch der ganze Stress in der Arbeit, viele Dinge müssen noch vor den Feiertagen erledigt werden! Überall auf den Straßen trifft man genervte Menschen, die voller Hektik von Geschäft zu Geschäft eilen. Aber pünktlich am 24.12. zur Bescherung, nach dem wir das ganze Haus auf Hochglanz geputzt und ein Festessen kreiert haben, sind wir dann ja alle fröhlich!

JUGENDLICHE(R) 2:

Selige Weihnachtszeit?

Selig, was bedeuted für uns selig sein? Sind wir selig, wenn wir ein Dach über dem Kopf haben, oder gehört zum selig sein auch der geheizte Kachelofen – damit uns warm wird ums Herz. Vielleicht sind wir aber auch erst selig, wenn wir ein dickes Auto haben und viel zu essen! Was machen denn da all die Arbeitslosen, oder gar die Menschen in der dritten Welt – können die da überhaupt selig sein? Ist selig sein vielleicht doch nur, wenn man von den Mitmenschen angenommen wird? Oder das ein oder andere Lächeln geschenkt bekommt?

JUGENDLICHE(R) 3:

Gnadenbringende Weihnachtszeit?

Ja gnadenbringend ist die Zeit auf jeden Fall, ach sie dachten an ein Fest im Sinne der Familie – nein nein, heutzutage gehört es schon dazu, dass da auch das Christkind kommt. Aber das Christkind ist mittlerweile wirklich in Not – bei meinem Nachbarn stand eine Autorennbahn auf dem Zettel, und auf einem anderen Zettel konnte es lesen PC, mit Drucker und Monitor, ach ja, oder darf es ein Urlaub auf Hawai sein! Ja, ja, die gnadenbringende Weihnachtszeit. Früher war es ein Fest der Familie mit Glühwein und Plätzchen, heute darf´s auch ruhig mal etwas mehr sein!

JUGENDLICHE(R) 1:

“Welt ging verloren, Christ ist geboren”

Die Welt – was ist die Welt? Sind das die Nationen, die sich bekriegen oder die Ehepartner, die sich streiten – oder die Jugendlichen, die sich am Reichtum der Eltern messen. Sollen wir da ´nicht eher singen “Welt ist verloren” - Nein, nicht an Weihnachten, da feiern wir ja jedes Jahr die Geburt unseres Retters – zumindest eine Stunde lang in der Christmette. Vielleicht gibt es auch noch den ein oder anderen, der daheim mal kurz zwischen der Bescherung und dem Festessen zwei Sekunden daran denkt – ach ja daran denken – an was denn eigentlich? Weiß denn jeder von Euch, was wir an Weihnachten feiern? War es die Ankunft des heiligen Geistes? Oder die Himmelfahrt Jesu – nein, Ihr wißt das sicher alle, die Geburt Christus natürlich.

JUGENDLICHE(R) 2:

“Christ ist erschienen uns zu versühnen”

Christ ist erschienen – wirklich? Habt Ihr ihn schon einmal gesehen? Die einen sagen er schaut aus wie Brad Pitt, die anderen haben da mehr an den Menschen gedacht, der am Kreuz zu sehen ist. Und wer hat jetzt recht? Wir Jugendlichen, wir haben IHN noch nicht gesehen, aber wir waren heuer in Köln beim Weltjugendtag, da war er da, aus aller Herren Ländern ist er gekommen. Aus Afrika, aus Südamerika, aus Asien und aus dem tiefsten Russland – wie Ihr habt gedacht es gibt nur einen Christus – das stimmt, aber er sagt “was Ihr dem Geringsten meiner Brüder getan, das habt Ihr mir getan” Christus ist überall! Wir durften das in einer großen Gemeinschaft mit 1 Million junger Menschen erfahren!

JUGENDLICHE(R) 3:

“Himmlische Heere jauchzen Dir Ehre”

Himmlisch? Heere? Das mit dem Himmel nehmen wir jetzt mal nicht ganz so wörtlich, aber es gibt sie noch die Heere von Menschen, die an Dich glauben, nicht nur beim Weltjugendtag, sondern auch in den einzelnen Pfarreien versammeln sich Menschen und feiern zusammen mit Dir! Es gibt viele Menschen unter uns, die auf der Suche sind nach Dir, die in einer kleinen Wohnung sitzen und den Weg zu Dir noch nicht gefunden haben – oder die aufgrund ihrer Gebrechlichkeit nicht mehr zu Dir kommen können! Hier wird er wahr der Satz: “Man sieht nur mit dem Herzen gut”.

JUGENDLICHE(R) 1:

Wenn wir unsere Mitmenschen so akzeptieren wie sie sind, wenn wir die Kleinigkeiten wahr nehmen, die den einzelnen bedrücken, wenn wir Nöte und Sorgen spüren, und wenn jeder den anderen annimmt, dann ist Weihnachten. Und dann können wir auch ganz beruhigt das Lied singen, das schon seit Jahrzehnten am heiligen Abend in unserer Kirche gesungen wird, so wird Weihnachten ein Fest der Freude – und wir können alle gemeinsam einstimmen

“Freue, freue dich, o Christenheit!”
AMEN

Fürbitten - “Man sieht nur mit dem Herzen gut”

JUGENDLICHE(R) 1: Das vergangene Jahr war für uns ein sehr ereignisreiches Jahr. Wir Jugendliche haben hier ein paar Dinge zusammengetragen, die uns besonders am Herzen liegen. Für diese Anliegen möchten wir nun gemeinsam beten:
JUGENDLICHE(R) 2: Besondere rückblickende Ereignisse, Erlebnisse mit Gott. .....
JUGENDLICHE(R) 3: Jeder von uns hat Ziele. Der eine strebt nach Geld, der andere nach einem eigenen Haus, wieder ein anderer möchte Karriere im Beruf machen. Wir bitten Dich, mach unser Herz auch weit für die Anliegen unserer Mitmenschen und lass uns diese nicht übersehen.
JUGENDLICHE(R) 1: In einer Woche ist Weihnachten, viele von uns sitzen da in der warmen Stube am Christbaum. Guter Gott, wir wollen für alle beten, die in diesem Jahr kein Dach über dem Kopf haben und alleine sind, wir denken an die Erdbebenopfer genauso wie an die Aidswaisen in Afrika.
JUGENDLICHE(R) 2: Wir bitten für unseren Pfarrer und für alle, die in Zukunft für uns Verantwortung tragen um Kraft und ein offenes Ohr, damit wir weiter einen festen Glauben an Gott in unserem Herzen tragen können und diesen auch spüren dürfen.
JUGENDLICHE(R) 3: Lieber Gott jeder von uns hat auch ein Anliegen, dass ihm besonders wichtig ist. Du kennst jeden von uns – und Du nimmst jeden an wie er ist. So wird Weihnachten spürbar.
AMEN

Schlussgebet “Man sieht nur mit dem Herzen gut”

Herr, ich kann nicht verhindern, dass viele Menschen vereinsamen;
ich kann aber dazu beitragen, dass manche sich nicht so einsam fühlen.
Ich kann nicht verhindern, dass es Kranke und behinderte Mitmenschen schwer haben,
ich kann aber dazu beitragen, dass es dieser oder jener etwas leichter hat.
Ich kann nicht verhindern, dass immer mehr junge Menschen dem Rauschgift verfallen;
ich kann aber dazu beitragen, dass manche keine Drogen brauchen.
Ich kann nicht verhindern, dass tausende Menschen Jahr für Jahr durch eigene Hand sterben; ich kann aber dazu beitragen, das der eine oder andere es nicht tut.
Ich kann nicht verhindern, dass Völker sich bekriegen; ich kann aber dazu beitragen, dass die Kleinigkeiten um mich herum ein Ende nehmen.
Lieber Gott, es ist äußerst wenig, was ich als einzelner tun kann, aber es ist mehr als ich glaube! Bitte gib uns die Kraft, dass wir ein offenes Herz haben, ein Herz, das die Kleinigkeiten, die ich tun kann sieht und erkennt ,damit wir unseren kleinen Beitrag leisten können

AMEN

Danke und Abschied

Weihnachten heißt auch – jemandem eine kleine Freude machen, wir möchten Euch jetzt mit gutem Beispiel voran gehen und eine kleine Freude machen. Zuerst möchten wir uns bedanken, bei allen die zum Gelingen dieses Gottesdienstes beigetragen haben – und an alle die, die für uns Jugendliche immer ein offenes Ohr haben und auch Raum und Material zur Verfügung stellen.

Und nicht vergessen – man sieht nur mit dem Herzen gut! Deshalb möchten wir Euch jetzt auch ein Herz überreichen – und wenn der ein oder andere noch Not an Plätzchen hat, das Rezept liegt bei, über ein Herz freut sich jeder!

Danke dass ihr so zahlreich mit uns dieses Fest gefeiert habt

Fröhliche Weihnachten im Voraus


Quelle: www.jugend-dettenschwang.de Dieser Entwurf eines Jugendgottesdienstes stammt von Mitarbeitern der kirchlichen Jugendarbeit Dettenschwang und wurde Praxis Jugendarbeit zur Verfügung gestellt. Auf der Webseite von www.jugend-dettenschwang.de gibt es ein Textarchiv mit weiteren „Jugendgottesdiensten“ und „Monatsimpulsen“.

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