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Ein Arzt, der in seinem Beruf über Jahrzehnte Erfolg hatte, setzte sich eines Tages hin und schrieb einen Dankesbrief an seine ehemalige Lehrerin, die ihn damals so sehr ermutigt hatte, als er in ihrer Klasse war.
Eine Woche darauf erhielt er eine mit zittriger Hand geschriebenen Antwort. Der Brief lautete: „Mein lieber Willi, ich möchte dass du weißt, was mir Dein Brief bedeutet hat. Ich bin eine alte Frau in den Achtzigern, lebe allein in einem kleinen Zimmer, koche mir meine Mahlzeiten selbst, bin einsam und komme mir vor wie das letzte Blatt an einem Baum. Vielleicht interessiert es Dich, Willi, dass ich 50 Jahre lang Lehrerin war, und in der ganzen Zeit ist Dein Brief der erste Dank, den ich je erhalten habe. Er kam an einem kalten, blauen Morgen und hat mein einsames, altes Herz erfreut, wie mich in vielen Jahren nichts erfreut hat!“ (aus Axel Kühner: Eine gute Minute, 26. Januar)
Heute geht es um Dankbarkeit, um das Danken, schon allein aus dem Grund, weil wir in dieser Zeit Erntedankfest feiern.
Als Einstimmung wollen wir das Lied auf dem Liedblatt singen: Danke für diesen guten Morgen…
Auf einer Homepage im Internet hab ich einen schönen Spruch gefunden: Menschen, die ihr Leben gesünder, glücklicher, reicher, intensiver und erfüllter leben, verbindet etwas sehr Einfaches: sie sind dankbar!
Und bei Wikipedia, einem Lexikon im Internet, hab ich folgende Definition gefunden: Dank oder auch Dankbarkeit ist eine Haltung von Menschen, die von anderen Menschen etwas bekommen haben (Geld, Zuneigung, Wissen oder einen Gegenstand) und sich darüber freuen. Es ist die Anerkennung empfangenen Wohlwollens und die Bereitschaft, es zu erwidern.
Kann man Dank einfordern? Oder ist man zur Dankbarkeit verpflichtet? Dazu sagt Cicero, ein alter Philosoph: Keine Schuld ist dringender, als die, Dank zu sagen. Also bezahlen wir Schulden, wenn wir uns bedanken!
Kann man immer Dank sagen für alles? Manchmal fällt es doch wirklich schwer. Auch für Unangenehmes einfach mal Danke sagen? Geht das? Oder ist es nicht eher so wie bei dem Lied von der Blume von Manfred Siebald? (evtl. Lied vorspielen) Sie hat ganz einfach vergessen Danke zu sagen und ist zum Schluss eingegangen – an Schwermut.
Oder was ist, wenn man zu stolz ist, etwas anzunehmen, bloß um nicht Danke sagen zu müssen? Und das nennen manche dann auch noch Bescheidenheit.
Und in manchen Kulturen ist man gar erschreckt über Geschenke, aus Angst, man könnte diese nicht entsprechend erwidern.
Die Dankbarkeit setzt voraus, dass der Dankbare die Wohltat nicht fordern kann, aber trotzdem bekommt, weil es eine freiwillige Angelegenheit ist, ob ich jemandem eine Wohltat erweise oder nicht. Oft wird Dankbarkeit jedoch auch dort erwiesen oder erwartet, wo lediglich eine Pflicht erfüllt wurde (Altenbetreuung, Abgabe von Fundgegenständen etc.).
Ich hab mal ein paar Sprüche aus ganz verschiedenen Themenbereichen zusammengesucht:
Goethe hat gesagt: "Begegnet uns jemand, der uns Dank schuldig ist, gleich fällt es uns ein. Wie oft können wir jemandem begegnen, dem wir Dank schuldig sind, ohne daran zu denken!"
Und hier ein Zungenbrecher: "Der dicke Dachdecker deckte das dicke Dach. Dann trug der dicke Dachdecker die dicke Dame durch den dicken Dreck. Dann dankte die dicke Dame dem dicken Dachdecker, dass der dicke Dachdecker die dicke Dame durch den dicken Dreck trug."
Und dann gibt es noch das bekannte Sprichwort vom Undank: Undank ist der Welt Lohn. Aber wenn wir wirklich dankbar sind: Was hat Dankbarsein zur Folge? Denkt auch an die Geschichte vom Anfang!
Jetzt wollen wir noch auf ein Lied hören, das ich mitgebracht habe. Manfred Siebald, von dem haben wir ja schon einige Male was gehört, hat sich Gedanken gemacht. Besser kann ichs auch nicht ausdrücken.
Es gibt so viel, wofür ich danken kann…
Als Abschluss habe ich für jede von uns eine kleine Karte zum Mitnehmen als Andenken an die heutige Stunde vorbereitet. Darauf ist ein Bild und ein Bibelspruch zur Dankbarkeit. Ich geb den Korb rum und ihr nehmt euch jeder ein Kärtchen. Dann wollen wir sie reihum vorlesen.
Sprüche zur Dankbarkeit: (können auch einfach vorgelesen werden ohne Kärtchen zu verteilen, die Kärtchen machen sich aber besser, weil so jeder ein kleines Andenken hat)
Basiert auf einer Idee von Christine W., modifiziert durch praxis-jugendarbeit.
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