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Für Kinder ist Fasching (man sagt auch mitunter Karneval, Carnival, Fasnet, Fastnacht) ja was tolles. Endlich mal sein zu können, was man gerne sein will. Pirat, Cowboy, Clown, oder total verborgen hinter einen Maske, in einem Kostüm, mit verstellter Stimme mal so richtig die Sau raus lassen. Da konnte man auch mal frecher und mutiger sein. Und wenn dann andere Kinder sogar vor einem Angst bekommen, das gab ein gutes Gefühl von Stärke. Trotzdem ist es ein Trugschluss. Ich bin der ich bin. Ich bin derjenige hinter der Maske und nicht das was die Maske vorgibt zu sein scheint. Ich bin nicht der Starke, sondern oft der Schwache. Ich bin nicht der Clown, sondern oft traurig und gar nicht so lustig. Nach Fasching holt einen sehr schnell die Wirklichkeit wieder ein. Vorbei ist die Narrenzeit.
Im Alltagsleben tragen wir auch oft Masken und wollen unser wahres Gesicht nicht zeigen. Oft spielen wir eine Rolle, oder werden in Rollen gezwängt, egal ob das in der Schule, im Beruf, in der Familie oder in der Freizeit ist. Gute Mine zum bösen Spiel. Manch einer schafft das nicht und kann seine Gefühle nicht so gut hinter einer Maske verbergen. Diese werden als Weichei, als Versager, als "nicht belastbar" abgestempelt.
Eine Maske ist was lebloses, tot, erstarrt wie eine Totenmaske. Wenn ich mich hinter Masken verbergen muss, kann das ganz schön anstrengend und nervig sein. Das geht an die Substanz, manchmal bis zum Zusammenbruch. Ich bin nicht mehr ich, sondern ein Spielball derjenigen, die mich in eine Rolle zwängen wollen. Ich selbst bin tot. Verliere Dein Gesicht (was ja mal nebenbei bemerkt gar nicht geht) und gewinne Dein eigenes Gesicht zurück. Du wirst merken Du bist wieder Du selbst: unverwechselbar, lebendig, mal traurig, mal fröhlich, mal lachend, mal weinend, vielleicht ungeschützt – ja – aber echt und einmalig.
In Lukas Evangelium Kapitel 9, Vers 24-25
steht:
Wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer
aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's
erhalten.
Jesus Christus schaut hinter die Fassade. Er schaut Dein Herz an. Das ist der Unterschied. Ihm brauchst Du nichts vormachen. Bei Ihm und mit Ihm brauchst Du keine Masken mehr.
Die Menschen sehen was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an.
Das war übrigens die Jahreslosung für das Jahr 2003.
Dietrich Bonhoeffer hat einmal ein Gedicht formuliert
„ ...Wer bin ich? Der oder jener? Bin ich denn heute dieser und morgen ein anderer? Bin ich beides zugleich? Vor Menschen ein Heuchler und vor mir selbst ein verächtlich wehleidiger Schwächling? ... Wer bin ich? Einsames Fragen treibt mit mir Spott. Wer ich auch bin, Du kennst mich, Dein bin ich, o Gott! “
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