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Unsere Schönheitsideale

Eine Andacht bzw. Gedanken zur Schönheit und zu 1.Samuel 16,7

Die Männer beteuern immer, sie lieben die innere Schönheit der Frau - komischerweise gucken sie aber ganz woanders hin.

Marlene Dietrich

Schönheit durch Werbung?

Die Werbung und unsere ganze Gesellschaft sind einfach beschissen. Irgendwann hat irgendein bescheuerter Mensch mal gesagt, was schön ist und was nicht, und plötzlich haben sich alle danach gerichtet. Wenn man unreine Haut hat, eine stinknormale Figur oder sich irgendwie anders kleidet als der Rest der Welt, ist man bei der Gesellschaft irgendwie unten durch. Man entspricht nicht dem Schönheitsideal. Das ist teilweise vielleicht gar nicht böse gemeint, aber dieses Schönheitsideal hat sich so in die Köpfe der Menschen eingefressen, dass sie unweigerlich jeden Menschen, mit dem sie zu tun haben, mit diesem Ideal vergleichen müssen. Und ohne es absichtlich zu machen handelt man aber meistens genau so, indem man Menschen, die diesem Ideal nicht entsprechen, oft auf ihr Aussehen reduziert und ihr Inneres, ihren Charakter gar nicht oder kaum wahrnimmt.

Wahre Schönheit kommt von innen.

Das ist ein Satz, der mir immer wieder neu bewusst wird. Wie oft habe ich Menschen, ohne es zu wollen, gleich bei der ersten Begegnung abgewertet, weil sie für mich in diesem Moment langweilig, unsymphatisch, oder irgendwo auch fast schon, nutzlos rüberkamen. Und oft war ich im Nachhinein so enttäuscht von mir selbst wenn ich darüber nachgedacht habe. Jeder Mensch ist von Gott geschaffen worden und jeder Mensch ist von Gott geliebt. Auch ich muss meine Mitmenschen akzeptieren.

Aber die Werbung macht mir das verdammt schwer. Ich will gegen den Strom schwimmen und mich gegen diese Gesellschaft stellen, die einen einfach mit der Zeit kaputt macht. Es ist aber verdammt schwer, denn wenn man gegen den Strom schwimmt, fällt man auf und ist oft nicht mehr so beliebt wie vorher. Aber sollte uns nicht wichtiger sein, was Gott von uns denkt, wie was Menschen von uns denken? Menschen sind vergänglich und wir können gute Freunde durch Streit, Tod oder andere Erlebnisse verlieren. Wieso vertrauen wir nicht auf Gott, der uns einfach nie im Stich lassen wird, auch wenn es manchmal vielleicht so scheint?
Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der jeder so akzeptiert wird, wie er ist. In der sich keiner durch Kleidung hervor tun muss und in der sich keiner durch Schminke eine Maske aufsetzt, denn indem wir uns schminken, versuchen wir unser Äußeres zu verschönern.

Aber wäre es nicht viel besser ehrlich zu sein? Den Menschen zu zeigen, wie man wirklich ist? Viele würden sich vielleicht abwenden, weil man nicht dem Schönheitsideal entsprechen würde, aber die wirklichen Freunde würden bleiben, da sie einen so kennen, wie man wirklich ist.

Wieso verstellen wir uns also und wieso können wir nicht ehrlich zu unseren Mitmenschen, aber auch zu uns selbst sein? Warum erkennen wir nicht, dass wir schön sind, wie wir sind und definieren uns durch unsere Kleidung, unser ganzes Aussehen? Ich weiß, wenn einer den ersten Schritt machen würde, würden viele folgen, denn eigentlich wünschen sich viele so eine Gesellschaft, wie ich sie mir wünsche. Aber wie viele bin ich zu feige, den ersten Schritt zu machen und dafür Hohn und Spott zu kassieren.

Eigentlich bin ich mit mir zufrieden. Wenn ich mir einen anderes Aussehen aussuche dürfte würde ich hoffentlich ablehnen. Denn eigentlich bin ich insgesamt sehr zufrieden mit mir. Ich habe mich größtenteils so angenommen, wie ich bin. Und ein bisschen Schwärmerei vom „Perfekten Körper“ gehört ja irgendwie auch dazu. Aber man soll die Realität auch nicht aus den Augen verlieren.
Angenommen ich wäre perfekt und würde dem momentanen Schönheitsideal ohne jeglichen Zweifel entsprechen. Wäre ich dann nicht maßlos eingebildet? Und würde ich nicht gerade dann anfangen, Menschen abzuwerten, die „hässlicher“ wären als ich? Ich habe nicht das Recht zu behaupten, ein Mensch sei hässlich, das steht mir nicht zu. Meiner Meinung nach hat jeder Mensch irgendwo etwas Schönes. Vielleicht ist es auch nur im Inneren. Wahre Schönheit kommt einfach von innen. Und warum sollten nicht auch Menschen mit einer Behinderung oder mit schweren Unfallverletzungen schön sein? Und wäre es nicht total langweilig, wenn jeder perfekt wäre? Manchmal ist es doch auch reizvoll abzuwarten, biss sich die Schönheit eines Menschen vor einem ausbreitet. Denn oft kann man jemanden erst wirklich schön finden, wenn man in richtig kennen gelernt hat.

Wer setzt den Maßstab?

Wer schreibt uns vor, was wir schön zu finden haben und was nicht? Meiner Meinung dürfte nur Gott einen Schönheitsmaßstab setzten, er tut es jedoch nicht. Im Gegenteil, er will, dass wir uns von diesem Zwang, diesem Schönheitswahn los machen. Wir machen uns so viel Gedanken um unser Aussehen und hätten viel mehr Zeit, ja, könnten viel mehr über andere Sachen nachdenken und wären viel befreiter, wenn wir nicht immer den Stars und Sternchen nacheifern würden.

Den meisten berühmten Persönlichkeiten ging/geht es lange schlecht, sie leiden teilweise an Depressionen. Von ihnen wird nämlich erwartet, dass sie dieses Schönheitsideal, nach dem sich jeder insgeheim sehnt, verkörpern. Sie flüchten sich in Drogen oder Alkohol, um diesem Druck Stand zu halten. Nein, ich hab nicht das Recht, Menschen aufgrund ihres Aussehens zu bewerten. Aber ich darf manchmal auch sagen, dass Menschen hässlich sind. Gerade Menschen, die uns so „perfekt“ erscheinen, sind oft „innerlich hässlich“. Sie sind im Laufe der Zeit so eingebildet worden und haben andere unweigerlich so abgewertet, dass sie hässlich sind. Und Gott findet sie auch hässlich. Klar, er liebt sie auch weiterhin, weil er alle Menschen liebt, aber er will Veränderung schaffen. Er ist also bereit, auch diesen Menschen, die durch ihr Verhalten andere so verletzt haben, zu vergeben. Und ich muss als Christ auch bereit sein, diesen Menschen zu vergeben. Auch, wenn mir ein solches Verhalten oft sehr weh tut muss ich bereit sein, ihnen zu vergeben, denn jeder verdient eine zweite Chance.

Es kam eigentlich noch nie vor, dass mich jemand als hässlich bezeichnet hat und ich weiß auch, dass ich das absolut nicht bin, aber trotzdem mache ich mir solche Gedanken über den Begriff „Schönheit“. In meinen Augen ist jeder schön, richtig hässlich kann man nur innerlich sein. Gott hat alle Menschen so geschaffen, wie sie sind, weil das zu seinem Plan dazu gehört. Und da ich an ihn glaube, bin ich sein Kind. Folglich sind alle, die dasselbe glauben wie ich ebenfalls seine Kinder und somit meine Geschwister. Und wer findet seine Geschwister schon wirklich hässlich?

Gottes Maßstäbe sind anders!

Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an.
1.Samuel 16,7

Als Samuel den zukünftigen König aussuchen sollte, da hätte er einen großen, schön gewachsenen Sohn des Isai ausgewählt. Das hätten wir wahrscheinlich auch so gemacht. Aber Gott sagte Samuel, dass es auf’s Herz ankommt und nicht auf’s Auge. Gott beurteilt einen Menschen anders und hat auch ganz andere Kriterien auf was es ankommt. Gott lässt sich nicht durch das Äußere blenden, er schaut in das Herz eines Menschen und da spielen Äußerlichkeiten absolut keine Rolle. Wir müssen also unsere Zeit nicht mehr mit Äußerlichkeiten verplempern und jeder Modewelle hinterherlaufen.

Zugesendet von Hannah H. (Jugendkreisleiterin), die schon viele Texte von der Webseite verwendet hat und nun auch einen eigenen Beitrag zur Verfügung stellen möchte. Vielen Dank für den Beitrag.

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