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Suchtprävention

Seit Jahrzehnten geht bei Eltern die Angst davor um, dass ihr Kind in zweifelhafte Kreise gerät und schließlich süchtig wird. Gerade Kinder und Jugendliche sind besonders anfällig für Süchte, da sie sich sowohl körperlich als auch psychisch und seelisch in der Entwicklung befinden. Außerdem können sie in der Regel nicht auf die nötige Lebenserfahrung zurückgreifen, die davor bewahren kann, süchtig zu werden.

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Suchtprävention | ©: ArtemFurman.com - Fotolia

Aus diesen Gründen ist die Suchtprävention so wichtig. Es handelt sich dabei um vorbeugende Maßnahmen, z. B. Aufklärungskampagnen Programme, Projekte etc., mit denen die Gefahr einer Sucht verringert werden soll. Idealerweise ziehen dabei sämtliche Personen und Institutionen, mit denen die Kinder und Jugendlichen häufig zu tun haben – also Eltern, Schulen, Jugendbetreuer usw. – an einem Strang.

Was ist eine Sucht?

Grundsätzlich umschreibt man mit dem Begriff Sucht (eine Etymologie des Wortes „Siechen“) verschiedene Krankheitsbilder im medizinischen und psychologischen Sinn. In den entsprechenden Fachbereichen verwendet man den Ausdruck Sucht heute normalerweise nicht mehr, er ist durch die passenderen Ausdrucksweisen Abhängigkeitssyndrom, Impulskontrollstörung und Zwangsstörung ersetzt worden. Dabei beschreiben die neuen Bezeichnungen die verschiedenen Ausprägungen einer Sucht:

  • „Abhängigkeitssyndrom“ für an Substanzen gebundene Abhängigkeiten.

  • „Impulskontrollstörung“ und „Zwangsstörung“ für nicht an Substanzen gebundene Abhängigkeiten.

Man muss allerdings unterscheiden zwischen den genannten Fachbereichen und der offiziellen und inoffiziellen Arbeit mit Abhängigen, in der die Bezeichnung Sucht immer noch an erster Stelle steht.

Umgangssprachlich wird der Begriff Sucht heute fast schon inflationär gebraucht – die Menschen bezeichnet sich als „süchtig“ nach bestimmten Speisen, nach Menschen, nach Orten usw. Mit wirklicher Sucht (im medizinischen und psychologischen Sinn) hat dies allerdings nichts zu tun. Von ihr spricht man, wenn der Betroffene ein krankhaftes, übermäßiges oder zwanghaftes Verhalten aufweist und/oder einen zwanghaften, übermäßigen und krankhaften Gebrauch von Substanzen macht. Von der medizinisch/psychologisch definierten Sucht unterscheiden muss man Abhängigkeiten, die in Form von Absetzerscheinungen auftreten, wie es beispielsweise bei Medikamenten der Fall ist. Hier ist in der Regel keine psychische Abhängigkeit von der Substanz gegeben, weshalb man in diesem Fall nicht von einer Sucht spricht.

Suchtprävention durch die Eltern

Die erste (und oft wirkungsvollste) Station der Suchtprävention sind die Eltern. Sie haben den engsten Bezug zu ihrem Kind und sind am häufigsten mit ihm zusammen. Daher sollten sie möglichst frühzeitig die geeigneten Maßnahmen zur Suchtprävention ergreifen. Doch welche Maßnahmen sind das?

Zunächst einmal dient jeder Elternteil seinem Kind als Vorbild. Aus diesem Grund sollten Eltern in jedem Fall die Finger von Drogen aller Art lassen, dazu gehören auch „weiche“ und legale Drogen wie Nikotin, Alkohol usw. Alkohol sollte beispielsweise nur in sehr begrenztem Maß genossen werden, nach Möglichkeit nicht vor dem eigenen Kind. Dies gilt auch für Arzneimittel. Denken Sie außerdem an solch wichtige Verhaltensweisen wie exzessiver TV- und Videospiele-Konsum etc. – auch hier lauert entsprechendes Suchtpotential.

Zur Vorbildfunktion gehört auch, dem Kind zu vermitteln, dass besondere Lebenssituationen wie Krisen auf der einen Seite und Festivitäten auf der anderen Seite ohne den Konsum von Rauschmitteln begangen werden können.

Zudem sollten Eltern alles dafür tun, das Vertrauensverhältnis zwischen ihnen und den Kindern auch in schwierigen Situationen aufrecht zu erhalten. Dafür eignen sich regelmäßige Gespräche und gemeinsame Aktivitäten. Machen Sie Ihrem Kind deutlich, dass Sie auch in schwierigen Lebensphasen und Situationen stets zu ihm stehen, aber weichen Sie trotzdem nicht vom harten Kurs in puncto „Anti-Drogen“ ab.

Dazu ist es wichtig, dass Eltern sich verstärkt Zeit für ihr Kind nehmen, sei es für Gespräche oder für gemeinsame Aktivitäten. Gerade in dieser Situation brauchen Kinder die Signale der Eltern, dass sie trotz der Schwierigkeiten zu ihnen stehen, auch wenn sie es oft den Eltern und ihrer Umgebung nicht leicht machen.

Wenn Sie als Elternteil das Gefühl haben, mit den Präventionsmaßnamen nicht mehr weiterzukommen oder Ihr Kind generell nicht zu erreichen, sollten Sie Kontakt zu den geeigneten Stellen aufnehmen, z. B. zur Schule des Kindes, zu Suchtberatungsstellen oder auch zum Jugendamt. Die entsprechenden Adressen finden Sie am Ende dieses Artikels.

Suchtprävention durch Schule, Medien & Co.

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Jugend und Alkohol | ©: lassedesignen - Fotolia

Gerade die Medien erzielen bei Kindern und Jugendlichen große Aufmerksamkeit. Experten fordern daher schon seit langer Zeit eine Intensivierung der Kampagnen zur Suchprävention. Doch man hat den Eindruck, dass deren Reichweite in den letzten Jahren eher zurückgegangen ist. Sicherlich erinnern sich die meisten noch an die Kampagne „Keine Macht den Drogen“. Allerdings ist diese auch schon wieder viele Jahre her, einen ebenbürtigen Nachfolger gab es nicht.

In Schulen gibt es gleich eine ganze Palette von Möglichkeiten zur Suchtprävention. Dabei können verschiedene Projekte aufeinander aufbauen, etwa durch eine zunächst theoretische Heranführung an das Thema (in Form von Gesprächen, Diskussionen, Filmen etc.), welche dann durch praktische Arbeit in Gruppen und Projektteams ergänzt bzw. fortgeführt wird. Dabei bietet es sich an, bereits Betroffene, z. B. frühere Süchtige, trockene Alkoholiker, zu Wort kommen zu lassen. Ihre Erfahrungsberichte bewirken oft mehr als jegliche theoretische Beschäftigung mit dem Thema.

Im Übrigen ist es eine sehr gute Idee, wenn sich Schulen und Eltern zusammentun, um gemeinsam einen maximalen Erfolg mittels Suchtprävention zu erzielen. Einige Schulen haben dies bereits erkannt und bieten z. B. spezielle Elternabende mit dem Themenschwerpunkt Suchtprävention an.

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Zigarettensucht | ©: ststoev - Fotolia

Suchtprävention in der Jugendarbeit

Im Bereich der Jugendarbeit kann sehr wirkungsvoll Suchtprävention geleistet werden, in der Regel sogar wirkungsvoller als in Schulen, da es sich hier nicht um das Autoritätsverhältnis Lehrer - Kinder bzw. Jugendliche handelt. Für Jugendleiter gibt es inzwischen eine ganze Palette an Materialien für Gruppenstunden, unter anderem Präsentationsvorlagen und Arbeitsblätter. Außerdem finden regelmäßig Fachtagungen, Kongresse und Weiterbildungen in diesem Bereich statt.

Insbesondere Spiele eignen sich sehr gut für die Präventionsarbeit. So kann beispielsweise mit einem geeigneten Quiz der Wissensstand der Kinder bzw. Jugendlichen überprüft werden. Anhand der Ergebnisse können dann Gespräche und Diskussionen geführt werden.

Jugendparty:

Auch in der Jugendgruppe wird gefeiert. Sei es an Silvester, oder bei einer Jugendparty oder Jugenddisco. Wer hier schon Alkohol einplant, bzw. zulässt, der trägt nicht gerade zur Suchtprävention bei. Es gibt ja auch sehr viele tolle alkoholfreie Cocktails – und es kann ja geradezu Spaß machen hier sehr kreative Cocktails anbieten zu können.

Ferienlager:

Auf einem Ferienlager sind die Kids mal für ein paar Tage oder Wochen weg von zu Hause. Zusammen mit Gleichaltrigen erlebt die Gruppe ein paar schöne und abwechslungsreiche Tage. Hier kann es passieren, dass der ein oder andere Zigaretten, oder Alkohol mitgebracht hat und andere somit schon den ersten Kontakt hierzu bekommen. Hier müsste der Jugendleiter versuchen in Gesprächen mit den Kids zu reden. Ist ja auch gleichzeitig ein guter Aufhänger, bzw. Gelegenheit um mit den Jugendlichen über den Beginn einer Sucht ins Gespräch zu kommen.

Es versteht sich von selbst, dass die Jugendleiter selbst Vorbilder sind in Bezug auf Alkohol und Drogen. Denn wenn die Jugendleiter selbst Alkohol en masse trinken, dann erübrigt sich jedes Gespräch mit den Jugendlichen über Suchprävention.

Anknüpfungspunkte zu Gesprächen finden:

Aus den gerade genannten Situationen heraus können sich Anknüpfungspunkte ergeben. Suchtprävention beginnt hier schon ziemlich früh, wo die Gefahren noch gar nicht groß existent sind. Warum, wieso und weshalb greift man zur Zigarette, oder zum Alkohol? Was können die Folgen sein? Wie ist die Spirale abwärts zu erkennen, bzw. warum können und wollen viele Süchtige dies nicht wahrhaben? Ab wann gilt man als süchtig? Was gibt es sonst noch für Süchte – außer Zigaretten, Alkohol und Drogen?

Was haben Süchte für Auswirkungen auf das Leben, den Beruf, die Schule, die Zukunft, für Deine Psyche, das Zusammenleben in der Familie, auf Freunde etc. etc.

Adressen und weiterführende Informationen

  • www.drogenbeauftragte.de

    Webauftritt der Drogenbeauftragten der Bundesregierung. Die Webseite dient vor allem der Aufklärung und stellt Projekte zur Drogenprävention der Bundesregierung und anderer Institutionen vor.

  • www.bzga.de

    Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung – zahlreiche Infos und weiterführende Links.

  • www.dbdd.de

    Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht. Hier gibt es Statistiken zur Drogensituation in Deutschland sowie Tipps zum Umgang mit diesem Thema.

  • www.dhs.de

    Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen. Auf dieser Webseite werden u. a. Arbeitsmaterialien und Projekte zur Suchtprävention vorgestellt.

Außerdem gibt es in allen größeren Städten Drogenreferate und entsprechende Beratungsstellen. Die Adressen lassen sich über Telefonbücher oder das Internet leicht ausfindig machen.

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