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Entwicklung kognitiver Fähigkeiten in der Adoleszenz

Im Gegensatz zu den meisten Tieren besitzt der Mensch sogenannte kognitive Fähigkeiten. Damit ist im weitesten Sinne das Denken allgemein gemeint, aber auch alle weiteren Faktoren, die damit in Verbindung zu bringen sind. So zeigen sich kognitive Fähigkeiten beispielsweise auch in der Möglichkeit, aus Fehlern zu lernen, in der Kreativität, Fehler zu vermeiden oder bestehende Fehler zu beseitigen und allgemein in der Aufmerksamkeit, die der Mensch auf gewünschte Dinge richten kann. Und natürlich spielt auch das Gedächtnis eine ausschlaggebende Rolle, wenn es um die Ausprägung von kognitiven Fähigkeiten geht.

Obwohl diese kognitiven Fähigkeiten angeboren sind und ihre Entwicklung bereits in der frühesten Kindheit beginnt, prägen sie sich in der Phase der Adoleszenz - also insbesondere in der Pubertät - besonders stark aus bzw. entwickeln sich sehr stark weiter.

Entwicklung
Entwicklung kognitiver Fähigkeiten in der Adoleszenz | ©: klickerminth - Fotolia

Doch schon bei Säuglingen sind kognitive Fähigkeiten vorzufinden, die als Unterstützung für motorische Handlungen dienen. Sie können beispielsweise Gegenstände, sprachliche Formulierungen etc. wiedererkennen. Im Frühkindesalter ist das Gedächtnis dann soweit ausgeprägt, dass auch Zusammenhänge erkannt und Erfahrungen reproduziert werden können. Lediglich das Langzeitgedächtnis ist bei Säuglingen nur relativ schwach ausgeprägt, dieses entwickelt sich erst zwischen dem sechsten und zwölften Monat entsprechend weiter. Auf dem Langzeitgedächtnis basieren schließlich auch strategische Verhaltensweisen, die dann des Öfteren zum Vorschein kommen.

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kognitive Fähigkeiten im Kindesalter entwickeln | ©: pio3 - Fotolia

Die Rolle der Eltern für die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten im Kindesalter

Insbesondere im Kindergarten- und Vorschulalter spielen die Eltern eine wichtige Rolle für die Entwicklung geistiger Fähigkeiten des Kindes. Dies liegt hauptsächlich daran, dass Kinder in diesem Alter nur über ein sehr eingeschränktes konstruktives Gedächtnis verfügen und daher auf die entsprechenden Ausführungen der Eltern zurückgreifen. Dies gilt beispielsweise auch für das sprachliche Gedächtnis, weswegen Kinder im Kindergarten- und Vorschulalter häufig sprachliche Ausführungen der Eltern übernehmen.

Einen besonderen Schub in der Ausprägung kognitiver Fähigkeiten gibt es in der Phase zwischen dem 5. und 15. Lebensjahr. Hier entwickelt sich das sprachliche Gedächtnis enorm weiter, sowohl die Gedächtnisspanne als auch dessen Kapazität erhöhen sich um ein Vielfaches. Dies ist auch nötig, denn durch selbst gemachte Erfahrungen wird der Wissensschatz des Kindes in der genannten Altersspanne immer reichhaltiger, und es benötigt entsprechende Kapazitäten, um dieses Wissen dauerhaft abzuspeichern.

Die Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten in der Adoleszenz

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Lernen und Verstehen | ©: goodluz - Fotolia

Das lateinische Wort adolescere liegt der Bezeichnung Adoleszenz zugrunde und bedeutet „aufwachsen“ oder „heranwachsen“. Grundsätzlich versteht man darunter die gesamte Zeitspanne zwischen der späten Kindheit und dem frühen Erwachsenenalter. Um das Ganze zu vereinfachen, verwenden wir allerdings die Bezeichnung Pubertät, welche wesentlich gebräuchlicher in der westlichen Welt ist.

Im Zuge der körperlichen Veränderungen von Jungen und Mädchen in der Pubertät verändert sich auch deren Verhalten. Es bildet sich nach und nach eine eigene Identität und Persönlichkeit heraus, was allerdings selten ohne Probleme mit sich selbst und vor allem mit dem eigenen Umfeld vonstatten geht. Am Ende dieses Prozesses steht der Eintritt in das Erwachsenenalter, der allerdings bezüglich der Merkmale der persönlichen Entwicklung - unter anderem auch des kognitiven Verhaltens - niemals punktgenau festgelegt werden kann. Lediglich das Gesetz kennt hier eine genaue Grenze, nämlich die Vollendung des 18. Lebensjahres, ab der ein Mensch als volljährig und somit erwachsen gilt. Allerdings gilt es mittlerweile als erwiesen, dass der junge Mensch mit 18 Jahren noch längst nicht das entstehende Erwachsenenalter abgeschlossen hat, sondern frühestens mit 25 Jahren, oft sogar noch später.

Die zunehmenden kognitiven Fähigkeiten in der Phase der Pubertät sind beispielsweise daran zu erkennen, dass das Denken systematischer wird und sich der Betroffene zunächst überlegt, welche möglichen Antworten es auf ein bestimmtes Problem gibt. Anhand dieser Antwortmöglichkeiten kann nun die Lösung des Problems in Angriff genommen werden. Diese kognitiven Fähigkeiten weist ein Kind vor Beginn der Pubertät bzw. in der Frühphase der Pubertät zwischen dem 11. und dem 14. Lebensjahr in der Regel noch nicht auf.

Logik und abstraktes Denken

Die Fähigkeit abstrakt zu denken und logische Handlungen vorzunehmen, prägen sich in der Phase der Pubertät sehr stark aus. Jugendliche im Alter ab 14 Jahren nehmen alltägliche Zusammenhänge ganz anders wahr und sind in der Lage, sie entsprechend zu beurteilen. Während Kinder die Wirklichkeit steht so annehmen, wie sie ist und sich entsprechend damit auseinandersetzen, beginnt bei Jugendlichen die Frage aufzukommen, wie die Wirklichkeit unter bestimmten Umständen sein könnte. Man bezeichnet diese Fähigkeit auch als formal-operationales Denken - einer der wichtigsten Hinweise auf das herannahende Erwachsenenalter.

Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit

Eine wichtige kognitive Fähigkeit ist die Konzentration. Während jüngere Kinder ihre Aufmerksamkeit insbesondere auf das richten, worauf sie hingewiesen werden und was ihnen in der jeweiligen Situation als beachtenswert erscheint, bildet sich im Laufe der Pubertät die Fähigkeit heraus, sich auch auf Dinge oder Situation zu konzentrieren, die zunächst als nicht beachtenswert eingeschätzt werden.

In diesem Zusammenhang nimmt auch die Geschwindigkeit der Verarbeitung von Informationen deutlich zu. Dies gilt insbesondere für den Bereich des persönlichen Spezialwissens, der ebenfalls in der Phase der Pubertät ansteigt. Hiermit ist also der Bereich bzw. sind die Bereiche gemeint, in denen der Mensch über ein größeres Interesse als sein Umfeld verfügt. Gerade in diesen Bereichen ist die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Informationen besonders hoch. Der Jugendliche entwickelt von selbst wirksame Strategien, um das Wissen zu kategorisieren und somit optimal zu verarbeiten.

Fazit: An den kognitiven Fähigkeiten lässt sich der Verlauf der Adoleszenz sehr gut nachvollziehen

Kaum ein anderer Entwicklungsverlauf lässt so präzise Rückschlüsse auf die Adoleszenz bzw. die Pubertät eines Kindes/Jugendlichen ziehen, wie die kognitiven Fähigkeiten. Hierfür lässt sich die Adoleszenz nochmals in viele verschiedene Phasen unterteilen, in denen sich jeweils einzelne kognitive Fähigkeiten besonders stark weiterentwickeln.

Generell lässt sich sagen: Die kognitiven Fähigkeiten sind eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen dem Menschen und anderen Lebewesen. Durch ihre Ausprägung im Verlauf der Adoleszenz entwickelt der Mensch das, was wir allgemein unter Intelligenz verstehen. Dazu gehört beispielsweise die Fähigkeit, selbstständig verschiedene Lösungen für ein Problem zu finden und anschließend zu eruieren, welche Lösung die für die jeweilige Situation beste ist. Doch das ist noch längst nicht alles. Auch die Geschwindigkeit und die Art, wie Informationen verarbeitet werden, zählen mit zum Prozess der Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten des Menschen. Im Laufe der Adoleszenz entwickelt der Mensch die Fähigkeit, Informationen vorzufiltern und zu kategorisieren, so dass sie schnell aufgenommen und möglichst sinnvoll abgespeichert werden können.

Spiele und Ideen zur Unterstützung kognitiver Fähigkeiten in der Jugendarbeit

Jugendgruppe beim Wandern
Jugendgruppe beim Wandern | ©: www.praxis-jugendarbeit.de

Billardturnier
Billardturnier | ©: www.praxis-jugendarbeit.de

Geradezu ideal sind die Möglichkeiten in Kinder- und Jugendgruppen diese kognitiven Fähigkeiten im Zusammenspiel mit Gemeinschaft und sozialem Verhalten und Miteinander zu üben und weiter zu entwickeln. Schauen Sie sich in der Spielesammlung um und Sie werden geeignete Spiele und Programm finden, die verschiedene Themenfelder abdecken. Kreative Spiele, Problemlösungsspiele, Quiz und Logikspiele, Strategiespiele und Rollenspiele werden Sie finden können.

Was ist der Unterschied zum Elternhaus? Lernt das Kind bzw. der Jugendliche im Elternhaus sehr früh bereits gewisse kognitive Fähigkeiten, so kann es in einer Gemeinschaft mit anderen Kindern (Hort, Kinder- oder Jugendgruppe) dort weitere Fähigkeiten entwickeln, das das soziale Miteinander betrifft. Ein Kind, welches niemals in einer Jugendgruppe war bzw. gelernt hat sich dort einzufügen und seinen Platz zu finden, wird vermutlich später einmal Schwierigkeiten haben im Umgang mit Kollegen und Kolleginnen. Rücksichtnahme, Zusammenarbeit, Selbstvertrauen, kurz gesagt das soziale Miteinander kann man nur in der Gemeinschaft lernen.

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