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Bewegung ist alles, Jugendarbeit im Lockdown

Jugendarbeit während des Lockdowns und dazu noch im November? Eine schwierige Aufgabe, denn gemeinsame Aktivitäten sind kaum möglich, teils aufgrund der einschränkenden Maßnahmen, teils aufgrund des Wetters. Was also geht im November 2020 bezüglich Jugendarbeit?

Junge Menschen wollen beschäftigt werden, sowohl körperlich wie geistig. Doch wie soll das gehen, wenn nichts geht? Die gute alte Schnitzeljagd ist eine Möglichkeit, Kinder und Jugendliche mittels Internet so zu beschäftigen, das auch viel Bewegung mit dabei ist. Zum Beispiel durch

Stadtspiel: Die Jagd nach den Anagrammen

Ein Anagramm ist ein Wort, ein Name oder eine Bezeichnung, in der die Buchstaben umgestellt sind. Mit solchen Anagrammen lässt sich eine actionreiche Schnitzeljagd recht einfach inszenieren, etwa indem Straßennamen in der Umgebung in Anagramme umgestellt werden. Um nun ein Anagramm zu erstellen, finden sich im Netz verschiedene Programme, wie etwa das von Namerobot. Hier lassen sich Straßennamen eingeben, auch Doppelbezeichnungen, und herauskommen recht witzige Anagramme.

Dem Initiator der Schnitzeljagd kommt nun die Aufgabe zu, eine Route durch den Ort oder den Bezirk der Stadt zu erstellen. Jede zweite Straße auf der Route wird bezüglich ihres Namens in ein Anagramm verwandelt und die Startstraße wird über das Internet als Anagramm an die Teilnehmer gesendet. Dass nur jede zweite Straße umgewandelt wird, erhöht den Schwierigkeitsgrad. Damit die Jagd aber nicht nur am Computer stattfindet, wird das Anagramm der nächsten zu suchenden Straße mit Klebeband an den Pfahl mit dem Straßennamen angebracht, der zuletzt zu finden war. So lassen sich unterschiedlich lange und zugleich verschiedene Routen erstellen, die durch den Ort oder auch darüber hinaus führen.

Fairplay muss sein

Es ist natürlich wichtig, dass bei mehreren Suchenden auf einer Route die Anagramme an den Straßennamen nicht entfernt werden. Zugleich ist die Wahl der Waffen festzulegen. Damit die Smartphone-Besitzer mit mobilem Internet unter den Kindern und Jugendlichen nicht einfach hingehen und jedes gefundene Anagramm wiederum durch einen Anagrammgenerator schicken, um den nächsten Straßennamen herauszufinden, ist der Einsatz der Handys in dieser Schnitzeljagd untersagt. Nur der Empfang des ersten Anagramms durch den Initiator ist erlaubt. Das lässt sich natürlich sehr schwer kontrollieren. Eine Möglichkeit der ausgleichenden Gerechtigkeit besteht darin, für jede Route eine Mindestzeit festzulegen, bis der letzte zu findende Straßenname als Endergebnis beim Spielleiter eintrudelt. Hierzu muss sich der Organisator natürlich die Mühe machen und die jeweilige Route auch auf die Zeitspanne abzuklopfen, die benötigt wird, um von der ersten bis zur letzten Straße zu gelangen. Ein zeitlicher Zuschlag für das Herausfinden der echten Straßennamen ergibt in der Summe dann die Mindestzeit für die Route.

Wenn ein Teilnehmer oder ein Team starten will, sendet es eine Nachricht an den Spielleiter. Dieser übersendet das erste Anagramm und verzeichnet den Startzeitpunkt. Das letzte zu findende Anagramm beziehungsweise der letzte Straßenname wird vom Teilnehmer per SMS an den Spielleiter gesendet. Wird dabei die Mindestzeit unterschritten, wird das Team oder der Teilnehmer disqualifiziert. Gewinner ist das Team oder der Teilnehmer, der über die Mindestzeit hinaus am schnellsten das Ergebnis liefert.

Das Austüfteln der Anagramme unter Einhaltung der Zeitvorgabe lässt Chancengleichheit entstehen und natürlich ist dieses Spiel mit viel Bewegung an der frischen Luft verbunden. Zugegeben, für den Organisator sind die Vorbereitungen recht aufwändig, dafür ergeben sich viele Varianten. Schon eine mittelgroße Stadt weist rund 1500 Straßennamen auf und selbst in kleinen Ortschaften sind es schnell über 100 Straßenbezeichnungen, die sich in Anagramme und damit zu Spiel und Spaß für Kinder und Jugendliche verwandeln lassen.

November 2020

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