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Kindheit – eine schöne und wichtige Lebensphase

Kindheit  / Bild Nr. 47116512
Kindheit
©: HaywireMedia - Fotolia

„Lasst die Kindheit im Kinde reifen! Welche Belehrung es auch nötig hat, hütet euch, sie ihm heute zu geben, wenn ihr sie ohne Gefahr bis morgen aufschieben könnt!“
Jean-Jacques Rousseau, (1712–1778): Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher

Dieses Zitat von Rousseau sollten sich alle Eltern, die Kinder erziehen wollen zu Herzen nehmen.

Welche pädagogischen Aussagen stecken in diesem Zitat?

  1. Kindheit muss reifen, Kindheit soll ausgelebt werden

    Es ist schön, wenn Kinder ihre Kindheit so lange wie möglich erleben können und „Kindheits-Erfahrungen“ machen dürfen. Sich ausprobieren, eigene Fehler machen dürfen und daraus Erkenntnisse und eigene Lehren ziehen – das sind die besten Erkenntnisse und Erfahrungen.

  1. Belehrungen müssen nicht immer sein

    Mit dem erhobenen Zeigefinger sind wir sehr schnell, mit Hinweisen, Tipps und klare Belehrungen sparen wir auch nie und haben diese ebenso schnell parat. Klar, wir haben unsere Erfahrungen schon gemacht und wollen eigentlich nur das Kind vor denselben (negativen) Erfahrungen bewahren und es belehren besser zu machen. Das ist zunächst eine schöne Absicht, aber verhindert wie oben beschrieben dem Kind, eigene Erfahrungen machen zu können.

    Wie heißt es: jeder Ratschlag ist auch ein Schlag! Denn jede Belehrung engt die Handlungsbereitschaft des Kindes ein, verunsichert das Kind und das Kind wird letzten Endes nur noch das tun, was die Eltern ihm erlauben bzw. sagen – aus lauter Angst etwas falsch zu machen. Der Nährboden für Unselbstständigkeit, Unsicherheit und mangelndem Selbstvertrauen ist gelegt.

    Jeder kennt es aus eigener Erfahrung: wer möchte schon permanent gegängelt und belehrt werden? Viel lieber wollen wir beweisen, dass wir etwas können, dass wir uns selbst was zutrauen und andere uns vertrauen können. So auch ein kleines Kind. Wenn wir das Kind mit seinen Stärken sich nicht entwickeln lassen, engen wir es ein.

  2. Reifen lassen – das kostet Geduld

    Alles was wächst und reifen muss dauert Zeit. Viele Eltern werden ungeduldig, wollen sich und den Kindern diese Zeit nicht geben. Und schon kommt wieder ein Tipp, eine Belehrung über unsere Lippen. Also: Geduld Geduld Geduld

  3. Wo liegt eigentlich die Gefahr?

    Kinder paddeln mit einem Schlauchboot

    Kinder paddeln mit einem Schlauchboot
    ©: www.praxis-jugendarbeit.de

    Rousseau sagt nun nicht, dass man Kinder einfach gewähren lassen soll, sie machen lässt und die Kinder dann Gefahr laufen sich und anderen zu schaden. Nein. Vielmehr sollen wir uns Gedanken machen über mögliche Gefahren, die auftreten können. Und dann geht es um eine Bewertung der Gefahr. Ist die Gefahr so groß, dass wir sofort reagieren müssen, oder ist die Gefahr zu ertragen, dass auch die sofortige Belehrung aufzuschieben wäre?

    Manche Eltern sehen überall Gefahren und packen ihre Kinder in Watte bzw. versuchen alle möglichen und unmöglichen Gefahren vom Kind fern zu halten. Das Kind wird mit Lichtschutzfaktor 50 selbst bei trübem Wetter eingecremt, oder darf bei Regen nicht draußen spielen. Oder im Schlamm mal so richtig rummatschen – das geht schon gar nicht.

    Laufen lernt jedes Kind durch Hinfallen. Das kann ein paar Schrammen mit sich bringen. Man kann das Kind natürlich auch permanent an der Hand halten und es nie loslassen…

Kinder springen von Brücke ins Wasser

Kinder springen von einer Brücke ins Wasser -
eigene Erfahrungen machen lassen.
©: www.praxis-jugendarbeit.de

Jugendarbeit und Belehrungen

Natürlich haben Jugendleiter(innen) die Aufsichtspflicht und müssen Gefahren vom Kind fern halten. Doch ein bisschen mehr Gelassenheit und den Kindern was zutrauen kann nicht schaden. Mir würden einige Belehrungen einfallen, die man anbringen kann, aber auch nicht unbedingt muss. Denn die Kids lernen sehr schnell und manches regelt sich von selbst.

Bei erkennbaren Gefahren schreiten wir allerdings ein, geben klare Anweisungen heraus und belehren darüber, warum und weshalb etwas nicht so geht. Aber auch hier „macht der Ton die Musik“. Nicht als Oberlehrer belehren, sondern als Freund, als Partner (Spielgefährte) des Kindes.

Doch um noch einmal auf Rousseau zurückzukommen: gebt den Kindern die Zeit sich auszuprobieren.


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