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Findet Mister X

Tausche Ideen gegen Spielebuch

Kurzbeschreibung:

Ein super Gruppenspiel über eine längere Zeit. Detektivgruppen suchen den ominösen Mister X. Eine Story wird vorgegeben, die Gruppen müssen den Täter durch geschicktes Fragen und Überlegen überführen. Teamgeist und etwas Nachdenken führt zur Lösung.

Spielbeschreibung zu „Findet Mister X“

Die Kinder werden in Gruppen aufgeteilt und bekommen jeweils einen (nicht in die Lösung eingeweihten) Leiter, der die Gruppe – vor allem gedanklich und motivationstechnisch – steuern sollte. Zu Beginn wird allen Gruppen zusammen offenbart, dass sie Detektiv-Teams sind und einen verzwickten Fall lösen sollen. Bei dem Fall geht es um einen Kunstraub, in dem es mehrere Verdächtige und Zeugen gibt, die jeweils von eingeweihten Leitern gespielt werden. Diese verkleiden sich gemäß ihrer Rolle, kennen alle Zusammenhänge und verhalten sich wie in der Spielbeschreibung vorgegeben.

Die Gruppen müssen alle Zeugen und Verdächtigen in wahlloser Reihenfolge aufsuchen und einmalig bzw. auch mehrfach befragen. Durch Hinweise und Widersprüche können die Detektive Indizien finden, die zur Lösung des Falls beitragen und den Täter ermitteln. Gewonnen haben alle Gruppen, die den Dieb entlarvt haben bzw. die Gruppe, die die meisten Beweise gefunden und niedergeschrieben hat. Wichtig ist natürlich, dass alle Leiter genau ihre Rolle spielen, nicht freiwillig zu viel verraten, aber auch nicht so mit Informationen geizen, dass man nicht auf die Lösung kommen kann. Manche Gruppen stellen sich etwas an, da müssen geschickt Hinweise zum Nachfragen gegeben werden.

Die Story

Der reiche Scheich Abdul Allamallacha hat eine große Villa am Stadtrand weit ab von der Stadt Wiesemscheid. Die Villa liegt direkt am Ufer eines verschlungenen Flusses und hat einen riesigen Garten, für den eigens ein Gärtner angestellt ist, der den Garten täglich hegt und pflegt. Ein Koch und ein Butler helfen dem Scheich, in der großen Villa zurechtzukommen.

Reiche Menschen haben oft auch teure Hobbys, und so ist die Leidenschaft des Scheichs, äußerst seltene Briefmarken zu sammeln. Erst vor einer Woche gelang es ihm, auf einer Auktion die berühmten „Sieben Zwerge“, eine siebenteilige Briefmarkenkollektion im Mini-Format zu vervollständigen. Diese Serie gibt es weltweit nur einmal und hat einen Gesamtwert von derzeit 2,5 Millionen Euro!

Damit nicht nur er selber, sondern auch Freunde und Kenner der Szene an seinem neuen Schatz teilhaben können, gab der Scheich gestern eine Dinner-Party, bei der er die gesamte Sammlung mit den „Sieben Zwergen“ als Höhepunkt seinen Gästen vorstellte.

Doch gleich nach dem Abendessen (21.15) muss er eine fürchterliche Entdeckung machen: Ausgerechnet die teuersten aller Briefmarken fehlen aus der Sammlung: die Sieben Zwerge. Vor dem Dinner waren sie jedoch noch an Ort und Stelle, so dass sich der Kreis der Verdächtigen auf die Anwesenden der Party im Haus beschränken.

Außer den geladenen Gästen, dem Scheich selber und seinem Personal waren keine weiteren Personen im Haus. Als Detektive habt Ihr nun die Aufgabe, den geheimnisvollen Mister X zu finden und zu überführen, der dem Scheich seinen Schatz gestohlen hat. Befragt dazu Verdächtige und Zeugen und versucht, Beweise und Widersprüche zu finden, die den Täter dingfest machen können.

Etwa 500 Meter von der Villa befindet sich ein kleiner Tante-Emma-Laden, der von Haribo über Bastelsachen bis hin zu Fahrrädern beinahe alles verkauft. Etwas flussabwärts läuft Tag und Nacht eine Kläranlage, die von einer Person alleine betrieben wird. In der Nähe befindet sich auch die Polizei des Ortes, die schon gestern nach dem Vorfall gerufen wurde und den Fall bereits untersucht hat.

Viel Glück bei der Suche nach Mister X!

Die Charaktere

Ladenbesitzer (44)

  • Koch kauft täglich ein bei ihm, auch samstags und sonntags, da er immer spontan entscheidet, was es wann zu essen gibt

  • Laut Kassenbonkopie, die von jedem Kauf abgeheftet werden, kann die Liste mit Materialien genau verraten werden: 2 Dosen Gewürze, 6 Pfund Früchte, 1 Sack Kartoffeln, 4 Becher Sahne, 4 Packungen Reis, 10 Packungen Zucker, 1 Paket Salz, 1 Rolle Klebeband, 2 Schokoladen, 10 Pfund Kalbsschulter, 1 Besen, 4 Styroporplatten, 1 Rolle gelbe Säcke gratis

Kläranlagenbesitzer (58)

  • (Ärgerlich:) Beim morgendlichen Rundgang im Bach, der als Zuleitung für die Kläranlage dient, Sack gefunden, der einen Stau verursachte, in der Grobreinigung waren lauter weiße Kügelchen im Wasser

  • Am Abend zuvor war der Bach noch nicht verstopft, als er den letzten Rundgang gegen 23 Uhr machte

  • Sack hatte eine widerliche weiße Schicht im Inneren, sähe aus wie der Zuckerguss auf einem Kuchen

  • Sack schon von Müllabfuhr abgeholt

Gärtner (29)

  • Arbeitet seit 3 Monaten für den Scheich

  • Verschlossener Charakter

  • Hat abends gegen 21 Uhr beim Arbeiten im Garten lautes Platschen gehört, so als würde ein dicker Stein ins Wasser fallen

  • Gesehen hat er nichts, da er auf der Seite der Villa arbeitete, auf der nicht der Fluss ist

  • Sofortiges Nachschauen ergab auch nichts, der Fluss sah aus wie immer

  • Bedauert schönen Garten, den die Polizei verwüstet hat und jetzt nur noch ein einziger Acker ist

  • Beim Arbeiten ging die Harke kaputt, worauf er in den Raum aufsuchte, worin sich die Briefmarkensammlung befand, da dort ein Schrank steht, wo Ersatzmaterialien drin sind, auch eine Harke (gegen 20.30 Uhr)

  • Während der ganzen Arbeit im Garten hat er keinen Mensch gesehen, der sich in der Nähe der Villa aufhielt, schließlich liegt sie weit außerhalb

Koch (42)

  • Hat im Laden eingekauft, wie jeden Tag

  • Beim Rauchen auf dem Balkon (ca. 21 Uhr) hat er gesehen, wie jemand etwas großes aus dem Fenster warf, das im hohen Bogen in den Fluss flog. Außer einem Platsch sah er aber nichts danach. Auch wer es warf und aus welchem Fenster es genau flog, kann er nicht sagen. Wahrscheinlich war es der Butler, der zu faul war, den Müll runterzubringen und ihn einfach aus dem Fenster schmiss

  • Arbeitet schon seit 1 Jahr für den Scheich

  • Zu essen (20 Uhr) gab es Kalbsschulter, eingelegt in Pfeffer-Sahnesoße mit Reis und Früchten garniert

  • Abends, nachdem die Polizei weg war (ca. 23.30), erst mal einen Spaziergang an freier Natur gemacht, um zu überlegen, wer der Täter sein könnte, und was da ins Wasser flog, aber: erfolglos

Scheich (53)

  • Einbruch ist unmöglich, da alle Fenster abgeschlossen sind und nur auf Kippe zu stellen sind. Den Schlüssel hat nur er und der Butler

  • Der Butler kann es eigentlich gar nicht sein, da er schon seit 14 Jahren für ihn arbeitet

  • Dem Gärtner traut er nicht, da er erst seit 3 Monaten hier arbeitet und insgesamt recht verschlossen ist

  • Die Gäste waren die ganze Zeit über im Festraum, außer wenn sie zum Klo mussten. Das Klo ist allerdings in einem ganz anderen Trakt der Villa, von dem man den Briefmarkenraum nicht erreichen kann. Die Marken wurden den Gästen einmal vor dem Abendessen (19.30)gezeigt, das zweite Mal sollte es nach dem Abendessen sein, aber da waren die Marken schon weg.

  • Zahl der Gäste: 15

  • (Bedauernd:) Die Marken sind doch erst eine Woche alt. Vorher war die Sammlung noch relativ wertlos

Butler (61)

  • Hat Schlüssel des ganzen Hauses, auch für Briefmarkenraum und Fenster

  • Arbeitet seit 14 Jahren für den Scheich

  • Großes Interesse für Briefmarken. Er selbst brachte den Scheich damals auf das teure Hobby, da er selbst zu wenig Geld hatte

  • Es ist schlecht, die geklauten Marken zu verkaufen, da sie sehr bekannt sind und jeder weiß, dass sie gestohlen wurden. Man müsste die Szene schon sehr gut kennen

  • Er kennt die Szene recht gut, ist auch mit einigen der Gäste gut befreundet

  • Hat nichts aus dem Fenster geschmissen, es auch gar nicht geöffnet

Polizist (38)

  • Direkt nach der Tat erschienen (21.20)

  • Jede Person und das ganze Haus mit 20 Beamten durchsucht: nicht gefunden

  • Wegen des Platschgeräusches den Flussabschnitt abgesucht, der bei der Fließgeschwindigkeit in Frage kommt (bis zur Kläranlage). Auch Ufer weitläufig durchsucht: nichts

  • Vielleicht war die Ursache für den Platsch nur ein Stein, der von der Decke abbröckelte, auf den Fenstersims stieß, und so ins Wasser fiel. Die Briefmarken können es ja wohl nicht sein, da sie nicht schwer genug sind und außerdem nicht nass werden dürfen

  • Marken schein spurlos verschwunden zu sein

  • Tatort verlassen um 23.30 Uhr

  • Heute morgen Taucher losgeschickt, die den Grund des Flusses absuchten, da es gestern nacht zu dunkel für eine Suche war: nichts

  • Garten komplett umgegraben: nichts

Lösung

Der Koch hat die Briefmarken gestohlen und heimlich vom Grundbesitz des Scheichs geschmuggelt. Er hat die wasserempfindlichen Marken in einen gelben Sack gesteckt und mit dem Klebeband wasserdicht verschnürt. Zusammen mit dem Styropor und dem Zucker hat er den gelben Sack in den Kartoffelsack gesteckt und in den Fluss geworfen. Das Gewicht des Zuckers zog den Sack zunächst auf den Grund des Flusses. Nachdem sich der Zucker aufgelöst hat, sorgte das Styropor dafür, dass der Sack wieder nach oben kam und den Fluss entlang trieb. Bei seinem nächtlichen Spaziergang brauchte der Koch nur noch den Sack etwas flussaufwärts herausfischen und die Briefmarken an sich nehmen.

Beweise:

  • Der Koch hat gelogen, als er behauptete, dass er etwas in hohem Bogen aus dem Fenster hat fliegen sehen. Alle Fenster waren abgeschlossen und nur auf Kippe zu stellen. In dieser Stellung ist es unmöglich, etwas aus dem Fenster in hohem Bogen zu schmeißen, das so groß ist, um einen so lauten Platsch zu verursachen.

  • Zum Essen gab es als Beilage Reis, aber keine Kartoffeln. Wozu hat er also den Sack Kartoffeln gebraucht? Nur für den Sack. Denn da er täglich zum Einkaufen fährt, brauchte er die Kartoffeln noch nicht zu kaufen.

  • Viele der im Laden gekauften Utensilien fanden sich nachher wieder: Kartoffelsack, Zuckerguss, Styropor etc. Daher muss der Koch den Sack in den Fluss geschmissen haben. Warum sonst kaufte er genau die Utensilien, die später gefunden wurden.

  • Nachts, nachdem die Polizei den gesamten Flussbereich schon abgesucht hatte, ging der Koch nach draußen, um angeblich frische Luft zu schnappen. In Wirklichkeit hat er gewartet, bis sich der Zucker aufgelöst hat und er den Sack aus dem Wasser holen konnte. Die Polizei fand am Tatabend nämlich nichts im Fluss. Am nächsten Tag durchsuchten sie erst den Grund des Gewässers, und fand auch dort nichts. Da aber definitiv etwas ins Wasser gefallen ist, bleibt nur die Möglichkeit, dass der Gegenstand zunächst auf dem Grund war und im Laufe der Nacht an die Wasseroberfläche kam. Ein Herausfischen direkt vor der Villa wäre zu auffällig gewesen. Deshalb musste der Koch es irgendwie schaffen, dass der Sack von selbst an die Oberfläche kam, um dann mit der Strömung von der Villa wegzutreiben.

Autor: Jens Schüren

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