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Verantwortung

nach Matth. 25,14ff

Personen:

  • Herr Trödel:
  • Frau Fleißling:
  • Frau Kleever:
  • Chefin:
  • Frank:
Herr Trödel: Man, die macht’s ja mal wieder spannend. Also entweder die entlässt jemand oder wir werden befördert. Die tut ja sonst nicht so geheimnisvoll.
Frau Fleißling: Haben sie doch etwas Geduld. Die Chefin wird schon seine Gründe haben.
Frau Kleever: Das denke ich auch.
Herr Trödel: Ach sie. Im Grund ärgern sie sich doch auch darüber das Big Boss (abfällig) uns hier so auf die Folter spannt.
Frau Kleever: Also ich kann wirklich nicht verstehen was Sie haben. Haben Sie etwas zu befürchten? Also ich kann ja nur von mir ausgehen, aber ich denke, dass ich meine Arbeit immer gewissenhaft erledigt habe. Eine Kündigung wäre da aus meiner Sicht nicht zu erwarten
Frau Fleißling: Ganz ihrer Meinung. Ich denke die Chefin weiß die gewissenhafte Arbeit qualifizierter Angestellter zu schätzen. Und außerdem befindet sich die Firma nun wirklich nicht in der schlechtesten Lage, wenn ich das einmal so sagen darf. Also ich habe da eher eine positive Erwartung.
Herr Trödel: Na wenn das so ist, dann brauch ich ja nichts zu befürchten. Mach ja schließlich auch meine Arbeit, mal mehr und mal weniger...
(Chefin ruft Angestellte ins Büro)
Chefin: Bitte nehmen Sie Platz.
Herr Trödel: Damit wir das Bevorstehende verkraften, wie?
Chefin: Keine Sorge Herr Trödel. Sie können natürlich auch gerne stehen bleiben, wenn Ihnen das besser passt. So jetzt aber nicht lange um den heißen Brei geredet...
Herr Trödel: Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Na dann erzählen Sie mal...
(Frau Fleißling und Frau Kleever schauen sich kopfschüttelnd an)
Chefin: Wie Ihnen bestimmt nicht entgangen sein dürfte, ist unsere Firma seit letztem Dezember auf dem internationalen Markt sehr weit expandiert. Dies verdankt die Firma vor allem dem Engagement und der Einsatzbereitschaft ihrer Mitarbeiter. In diesem Sinne möchte ich mich nun auch bei Ihnen für ihre grandiose Arbeit bedanken.
Herr Trödel: (murmelt in sich) Dafür kann ich mir aber auch nichts kaufen...
Chefin: Richtig Herr Trödel, deshalb sollen Sie in diesem Zusammenhang auch eine Belohnung erhalten. Ich war jedoch noch nicht ganz fertig. Auf Grund unserer neu entstandenen Handelsbeziehungen zu Japan, sehe ich es als äußerst notwendig an, eine 5 wöchige Geschäftsreise nach Tokio zu unternehmen. Ich werde dort mein Bestes für die Firma geben und außerdem versuchen, neue Kunden für unser Produkt zu gewinnen.
Herr Trödel: Dann herrscht hier also für 5 Wochen sturmfreie Bude, oder wie?
Chefin: So würde ich das nun sicherlich nicht bezeichnen. Ich vertraue Ihnen hohe Aufgaben an. Frau Kleever, Sie ernenne ich zum stellvertretenden Geschäftsleiter, Frau Fleißling, Sie beauftrage ich mit der Kundenarbeit und Sie, Herr Trödel, kümmern sich um die Produktvermarktung. Haben Sie noch irgendwelche Frage zu ihrer Aufgabe?
Frau Kleever: Dann werde ich mich also hauptsächlich um die Kapitalverwaltung kümmern und Ihre Position bestmöglich vertreten.
Chefin: Tun Sie, was immer Sie für richtig halten. Sie haben volle Handlungsfreiheit, wenn es um das Wohl der Firma geht.
Frau Fleißling: Ich werde versuchen soviel wie möglich Kunden für unser neuestes Produkt zu begeistern. Welche finanziellen Grenzen sind mir dabei gesetzt?
Chefin: Wie ich es schon zu Frau Kleever gesagt habe, Sie haben völlige Handlungsfreiheit und genießen mein vollstes Vertrauen. Ich denke Sie werden ihre Fähigkeiten zum Wohl der Firma einsetzen. Und was ist mit Ihnen Herr Trödel? Sie haben keinerlei Fragen in Bezug auf ihre Aufgabe?
Herr Trödel: Was gibt`s da noch zu fragen! Wir haben doch völlige Handlungsfreiheit.
Chefin: Richtig, (betont) wenn es dem Wohl der Firma dient. Also dann wünsche ich Ihnen viel Erfolg bei ihrer Arbeit und freue mich schon jetzt auf die Ergebnisse, die Sie mir dann in 5 Wochen vorstellen werden.
(die Angestellten verlassen das Büro)
Herr Trödel: (zu Frau Kleever) Na da haben Sie ja was Sie wollen. Aber glauben Sie bloß nicht, dass ich mich jetzt von Ihnen herum kommandieren lasse.
Frau Fleißling: Was ist denn mit Ihnen? Sind sie etwa nicht zufrieden mit ihrem Job? Ich denke es ist eine Ehre, dass die Chefin uns soviel anvertraut. Also wäre ich die Chefin, dann hätten sie von mir bestimmt nicht so eine Aufgabe ...
Frau Kleever: Kommen Sie Frau Fleißling, es steht uns gar nicht zu darüber zu urteilen. Setzen wir unsere Energie lieber für unsere Aufgabe und die Firma ein. Also dann wünsche ich Ihnen viel Erfolg für die nächsten 5 Wochen. Wir wollen den Chef doch nicht enttäuschen?!
Herr Trödel: Kann man die eigentlich völlig zufrieden stimmen? Wäre ich so ein Arschkriecher wie Sie, dann wäre ich hier der stellvertretende Geschäftsführer.
Frau Kleever: Wenn Sie meinen. Ich habe Wichtigeres zu tun, als mich mit ihnen über unsinnige Unterstellungen zu unterhalten. Wenn Sie mich dann bitte entschuldigen würden.
(Herr Kleever und Frau Fleißling gehen)
Herr Trödel: (nimmt Handy und telefoniert) Hy ich bin’s Mike. Heute Abend schon was vor? ... Treffen wir uns um 10 in der Kneipe, ok? ... wie? Ne ich muss nicht arbeiten. ... is schon in Ordnung, erzähl ich dir heut Abend. Bis denn.
(geht ins Büro von Herrn Kleever) Also ich mach dann schon mal Feierabend für heute. Ich muss mir die Arbeit ja auf fünf Wochen lang verteilen. Nehmen Sie das doch auch mal nicht so ernst. Ein paar Tage Urlaub denke ich, sind auch im Interesse der Firma. Also dann, ich bin weg... (geht)
Frau Kleever: (ruft ihm hinterher) Aber sie können doch nicht einfach Urlaub machen! Auch ihre Aufgabe erfordert vollen Einsatz. (schüttelt den Kopf) Also für Herrn Trödel sehe ich wirklich schwarz wenn der Chef wieder kommt...
(Schild: abends in der Kneipe)
(Herr Trödel sitzt in der Kneipe und wartet auf Freund Frank)
Herr Trödel: Mensch da bist du ja endlich. Dachte schon du kommst doch nicht mehr.
Frank: Du weist doch meine Frau! Aber so lange kann ich auch nicht bleiben. Morgen früh um 6 ruft die Arbeit schon wieder.
Herr Trödel: Mensch du Armer, tust mir ja richtig leid. Dann nimmst du dir halt mal paar Tage frei.
Frank: Das sagst du so einfach. Den Urlaub muss ich ein halbes Jahr vorher beantragen. Außerdem sind meine freien Tage auch begrenzt. Ich muss mir den Urlaub einteilen ...
Herr Trödel: Na dann machst du eben einfach krank.
Frank: Ja ja, das sieht dir ähnlich. Hast du dich etwa schon wieder sinnlos krank schreiben lassen? Also das dein Chefin das so mitmacht ...
Herr Trödel: Das ist ja das Gute. Mein Chefin ist nicht da, und weiß du wie lange? FÜNF WOCHEN, das sind mindestens 25 Arbeitstage.
Frank: Ja und? Das heißt doch bestimmt nicht, dass du auch 5 Wochen Urlaub machen kannst.
Herr Trödel: Ach, die Chefin hat mir und meinen Kollegen son paar Aufgaben gegeben. Ich soll mich in den 5 Wochen um Produktvermarktung kümmern.
Frank: Ja und? Bist du schon fertig oder hast du jemand anders engagiert der deine Arbeit macht?
Herr Trödel: Bleib doch mal locker. Verstehst du nicht, ich hab fünf Wochen, dass ist ne lange Zeit. Außerdem haben wir schon massig viele Kunden, da wäre es doch sinnlos noch Haufen Arbeit und Geld für Werbung auszugeben. So seh ich das!
Frank: Das heißt also dann doch 5 Wochen Urlaub für dich?
Herr Trödel: Jo, mal sehen, vielleicht mach ich die letzten paar Tage noch was, damit ich der Chefin n bisschen was präsentieren kann.
Frank: (schüttelt den Kopf) Also dich verstehe ich echt nicht. Du hast so einen tollen Job und dein Chefin vertraut Dir sogar einen Sonderauftrag an, und du setzt den Job so leichtsinnig aufs Spiel. Also das könnte ich mir bei meinem Chef nicht erlauben.
Herr Trödel: Ach du. Der Chefin weiß schon was sie an mir hat. Ich bin doch sonst ganz brav.
Frank: Also meiner Meinung wird die Chefin das nicht mehr lange ...
(sein Handy klingelt) ... Wo ich bin? Äh auf dem Weg nach Hause, also bis gleich dann, tschüss! Du siehst ich muss. Also dann schönen Urlaub. An deiner Stelle würde ich zwar lieber arbeiten, aber du musst es ja wissen. Also dann ... (geht)
Herr Trödel: Schön, fahr ich eben alleine in den Urlaub. Mal sehen was die so im Last Minute Angebot haben. Wenn ich 2, 3 Tage bevor die Chefin kommt wieder da bin, dass reicht völlig. Na dann, ab in den Süden ...
Schild: fast 5 Wochen später
(Chefin kommt ins Büro zu Frau Kleever)
Chefin: So da bin ich wieder. Die Verhandlungen liefen sehr gut, so dass ich 2 Tage früher zurück kommen konnte. Aber ich hoffe doch Sie sind nicht negativ überrascht und sind mit ihren Aufgaben gut voran gekommen. Bitte benachrichtigen Sie Frau Fleißling und Herrn Trödel. In einer halben Stunde werten wir ihre Arbeit in meinem Büro aus. Also bis dann ... (geht)
Frau Kleever: (telefoniert mit Frau Fleißling und ruft dann Herr Trödel an:) Der Chef ist schon 2 Tage früher gekommen, in einer halben Stunde sind wir in sein Büro bestellt. Ich hoffe das ist kein Problem für Sie ... Ja das hätte ich Ihnen gleich sagen können, jetzt werden Sie bestimmt nichts mehr reißen...Nein der Chef hat gesagt in einer halben Stunde ... was sie sind noch auf dem Flughafen? Na dann beeilen sie sich mal. Bis dann, tschüss.
Schild: Nach einer halben Stunde
(Frau Fleißling Frau Kleever stehen gestriegelt vorm Büro des Chefs)
Frau Fleißling: (schaut auf die Uhr) Also dieser Herr Trödel, dass ist ja mal wieder eine Unverschämtheit.
Frau Kleever: Zum Glück ist das nicht unser Problem. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Arbeit, und Sie?
(Chefin öffnet Tür)
Chefin: Ah, da sind Sie ja schon. Aber was ist mit Herrn Trödel? Wurde er denn nicht benachrichtigt?
Frau Kleever: Doch ich habe ihn benachrichtigt. Er war wohl noch am Flughafen.
Chefin: Flughafen? Na ja, kommen sie erst mal herein, ich hoffe doch das Herr Trödel auch bald eintreffen wird. Dann fangen wir mal bei Ihnen an Frau Kleever. Was haben Sie in den 5 Wochen als mein Stellvertretender Geschäftsführer denn so gemacht?
Frau Kleever: Eine ganze Menge. Ich hoffe Sie sind zufrieden mit mir. Ich habe 2/3 des Firmenbudgets in neue Aktien angelegt. Schon nach 3 Wochen erreichten wir einen Kapitalzuwachs von 11%. Des weiteren habe ich viele Gespräche mit unseren Leuten aus der Produktentwicklung geführt. Ich habe auch schon die Idee eines neuen Produktes in Auftrag gegeben, welches wie denke eine große Nachfrage auf dem internationalen Markt erfahren wird. Erste Prototypen sind bereis fertig. Sie sehen ich habe nicht auf der faulen Haut gelegen und hoffentlich in Ihrem Interesse gehandelt.
Chefin: Sie sind eine äußerst kluge und treue Mitarbeiterin. Sie haben Ihre anvertraute Aufgabe zuverlässig und gewinnbringend erfüllt, deshalb will ich Ihnen noch mehr anvertrauen. Außerdem sind Sie zu meiner Willkommensfeier eingeladen. Und Sie Frau Fleißling? Waren Sie auch so produktiv?
Frau Fleißling: Ich hatte zwar nicht ganz so viele Möglichkeiten wie Frau Kleever, aber ich habe nach meinen Möglichkeiten mein Bestes gegeben. Ich habe eine neue Werbestrategie entworfen womit ich 9% mehr Kunden für unser Hauptprodukt gewinnen konnte. Mein Einsatz des Kapitals für die Entwicklung der Strategie hat sich durch die neuen Kunden bereits verdoppelt.
Chefin: Auch Sie waren treu und zuverlässig, deshalb will ich auch Ihnen noch mehr anvertrauen. Sie sind selbstverständlich auch für auf meine Feier eingeladen.
(es klopft an der Tür; Chefin öffnet und Herr Trödel kommt in Urlaubsklamotten herein)
Herr Trödel: Na Chefin guten Urlaub gehabt? So toll war’s wohl nicht, wenn sie schon früher wieder hier sind?
Chefin: Im Gegenteil, ich bin sehr zufrieden mit meiner Geschäftsreise, auch wenn man mit Sicherheit nicht von Urlaub sprechen kann. Aber sagen Sie mal Herr Trödel, wo kommen Sie denn jetzt her? Was haben Sie in den 5 Wochen denn so gemacht? Waren Sie auch so fleißig und zuverlässig wie Frau Kleever und Frau Fleißling?
Herr Trödel: Nun ja was soll ich da jetzt sagen? Ich kenne Sie als eine gewissenhafte und äußerst strenge Chefin. Ich dachte mir: „Was bringt es mir, wenn ich meine Kraft verschwende. Ich bekomme doch sowieso nicht das ausgezahlt, für das ich mich abrackere. Sie nehmen doch alles Kapital wieder an sich und mir bleibt nur ein Senfkorn davon als Lohn.“ Außerdem hatte ich Angst etwas falsch zu machen und Ihr anvertrautes Kapital zu verlieren. Deshalb habe ich alles beim Alten gelassen. Das Produkt verkauft sich ohnehin schon sehr gut. Sie sehen, nichts hat sich verschlechtert, Sie müssten eigentlich zufrieden mit mir sein.
Chefin: Sie sind ein fauler, vorlauter und unzuverlässiger Mitarbeiter. Hätten Sie wenigsten e-mails mit Produktwerbung verschickt, das hätte keine 5 Minuten gedauert und es wäre vielleicht ein weiterer Kunde dazugekommen. Aber Sie haben gar nichts getan. Sie sind fristlos entlassen! Bei der heutigen Arbeitsmarktsituation werden sie keine weitere Chance auf einen Job haben. Das haben sie sich selbst zuzuschreiben.
Wer mit großen Aufgaben zuverlässig umgeht bekommt noch mehr anvertraut. Wer aber sogar mit kleineren Aufgaben unzuverlässig umgeht, dem wird am Ende alles genommen. Und jetzt verlassen sie auf der Stelle unsere Firma.

(Autor: Thomas Baberowski, www.praxis-jugendarbeit.de zur Verfügung gestellt im Juni 2007)

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