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Die Pandemie und die Folgen für Kinder und Jugendliche

Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.
Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.
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Auch wenn Kinder und Jugendliche nach aktuellem medizinischen Stand kaum selbst vom Coronavirus betroffen sind, so machen sich die Begleitumstände durchaus negativ für sie bemerkbar, wie nun in einer Studie festgestellt wurde.

Eigentlich ist das Ergebnis der Studie vorhersehbar gewesen, nun ist es aber schwarz auf weiß bestätigt. Im Auftrag der Forschungsabteilung Child Public Health des Hamburger Uni-Klinikums Eppendorf sowie der Hertie School Berlin, dem RKI und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung führte das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap eine bundesweite Befragung durch.

Ziel dieser Befragung war es festzustellen, ob und wie sich die psychische Gesundheit von Kindern während der Pandemie veränderte. Dazu wurden 1040 Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren sowie 1586 Eltern befragt. Die Umfrage erfolgte Online mittels eines Fragebogens.

Ärmere Kinder stärker betroffen

Allgemein sehen die befragten Kinder wie auch deren Eltern eine sinkende Lebensqualität. Das hierbei die Kinder aus einkommensschwachen Haushalten stärker leiden als die mit eher begüterten Eltern ist nachvollziehbar. Beengte Wohnverhältnisse und geringere finanzielle Mittel sorgen in praktisch jedem Bereich des täglichen Lebens für Spannungen. Hinzu kommt, dass gerade Kinder und Jugendliche, für die der Umgang mit Gleichaltrigen von größter Bedeutung ist, während der Quarantäne-Zeiten diese Kontakte kaum aufrechterhalten konnten.

Kernpunkte der Studie waren Fragen nach:

  • Psychische Gesundheit
  • Lebensqualität
  • Gesundheitsverhalten
  • Schule
  • Familie
  • Freunde

Damit Vergleiche zu den Zeiten vor Ausbruch der Pandemie herangezogen werden konnten, wurden bereits vorliegende bundesweite Studien ausgewertet.

Schlimmer als gedacht

Natürlich haben auch die Wissenschaftler der Studie damit gerechnet, dass sich eine Verschlechterung ergibt, allerdings waren sie dann doch über die Höhe der Abweichungen überrascht. Während etwa vor der Corona-Krise nur ein Drittel der Kinder und Jugendlichen eine schlechte Lebensqualität sowie ein schlechtes Wohlbefinden beklagten, stieg dieser Anteil während der Krise auf mehr als das Doppelte, auf 71 %, an. Ähnlich verhält es sich in den anderen abgefragten Segmenten, so sind etwa psychische Auffälligkeiten um 13 % gestiegen. Auch eine ganze Reihe psychosomatischer Beschwerden wurden verzeichnet sowie emotionale und Verhaltensprobleme wie Gereiztheit oder Einschlafprobleme. Interessant hierbei ist der Anstieg von Hyperaktivität, einer psychischen Störung, deren Diagnose eigentlich recht komplex ist und kaum über einen Online-Fragebogen festgestellt werden kann.

Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit
Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit
©: 2012 Fasphotographic - Fotolia

Dass die befragten Kinder und Jugendlichen zu zwei Dritteln die Schule anstrengender als vor der Pandemie empfinden, ist nun wieder keine Überraschung. Immerhin müssen sie sich mit einer völlig neuen schulischen Struktur zurechtfinden, wobei dieser Wert der Unzufriedenheit vermutlich schnell sinken wird, denn Kinder sind fraglos die anpassungsfähigsten Mitglieder unserer Gesellschaft. Woran es jedoch kaum Anpassungen gibt, das sind enge Wohnungen, in denen Kinder und Eltern zu wenig Freiraum haben. Negativ wirken sich ebenso ein niedriger Bildungsstand oder Migrationshintergründe der Eltern aus. In der Pandemie mit den restriktiven staatlichen Vorgaben kann sich dies zu einem Pulverfass kulminieren, das sicherlich das eine oder andere Mal hochgeht.

Für Kinder- und Jugendleiter wird sich daraus ergeben, dass vermehrt familiäre und schulische Probleme in die Gruppen hineingetragen werden, wobei sich diese Belastungen nicht immer in direkter Beziehung zur Grundproblematik zeigen, sondern viel eher als ein Symptom, etwa eine erhöhte Aggressivität oder im Gegenteil eine vermehrte Schweigsamkeit. Darüber geredet werden sollte auf jeden Fall und die Studie bildet hierzu eine gute Grundlage.

Juli 2020

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