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2025 wurde bereits die 8. Trendstudie zu “Jugend in Deutschland” veröffentlicht, bei der es unter anderem um Gründe für die vermehrte Mediennutzung und die Belastungen von jungen Menschen geht. Die Autoren der Studie sind die Jugendforscher Simon Schnetzer, Kilian Hampel und Klaus Hurrelmann.
Ein alarmierendes Ergebnis der Studie zeigt, dass etwa ein Drittel der 14- bis 19-Jährigen ihren eigenen Medienkonsum als potenziell gefährlich ansehen. Sie beobachten ein gewisses Suchtverhalten, das ihnen Sorgen bereitet. Es ist positiv hervorzuheben, dass die Jugendlichen das Problem selbst bemerken und es kritisch hinterfragen. Doch noch wichtiger ist es, die Ursache zu finden und gegen das Problem vorzugehen.
Der Leistungsdruck in der Gesellschaft ist hoch – man soll erfolgreich im Job sein, gut aussehen und eine funktionierende Familie haben. Diesen Druck verspüren auch junge Menschen und versuchen, in den sozialen Medien einen Ausgleich zu finden und Abstand vom Alltag zu bekommen. Doch auch hier werden sie schnell mit Leistungsdruck konfrontiert, wenn sie auf Videos und Fotos von erfolgreichen Menschen stoßen, die ein scheinbar tolles und erfolgreiches Leben führen.
Auch die Hoffnungslosigkeit mit Sicht auf die Zukunft trägt zur vermehrten Mediennutzung bei. Corona führte dazu, dass die Menschen mehr Zeit auf Instagram und Co verbrachten und heutige Krisen wie Kriege, steigende Preise und der komplizierte Wohnungsmarkt machen jungen Menschen Angst. Die Trendstudie brachte das besorgniserregende Ergebnis, dass etwa 30% der jungen Menschen von Ungewissheit und Unsicherheit belastet werden. Um sich von dieser Angst abzulenken, fliehen sie in eine scheinbar heile Welt – das Internet.
Wie genau sich die vermehrte Mediennutzung auf die Psyche von Jugendlichen und jungen Menschen in Deutschland auswirkt, ist eine komplexe Frage und schwer zu beantworten. Die ständige Erreichbarkeit, das Vergleichen mit anderen Menschen auf Instagram und Tiktok sowie die Konfrontation mit einer hohen Informationsdichte können zu Belastungen und Stress führen, was auch die Medienpädagogin Claudia Lampert betont. Allerdings sei schwer, einen direkten Zusammenhang zwischen psychischen Erkrankungen wie Depressionen und der Mediennutzung herzustellen. Fakt sei aber, dass der Algorithmus und Filterblasen Jugendliche schnell in bestimmte Themenbereiche hineinführen, die zum Teil psychisch belastend sind.
Wie komplex das Thema ist, zeigt sich unter anderem an einem Ergebnis der Studie: Etwa 25% der jungen Menschen schätzen sich selbst so ein, dass sie psychologische Hilfe in Anspruch nehmen sollten. Andere Studien hingegen weisen Ergebnisse vor, bei denen sich bis zu 90% der Jugendlichen als stabil und stark einschätzen, was einen klaren Widerspruch darstellt.
Ein weiterer Bereich, mit dem sich die Trendstudie befasst hat, sind geschlechterspezifische Unterschiede in der Nutzung der Plattformen. So werden Tiktok und Instagram mehr von Frauen genutzt, während sich Männer eher auch Twitch, Discord und YouTube aufhalten, um ihre liebsten Streams zu verfolgen.
Junge Frauen werden dadurch noch mehr mit dem Leben und den Erfolgen anderer Menschen konfrontiert, während bei Männern vor allem das Gaming im Mittelpunkt steht.
Die Trendstudie zeigt, dass die jungen Erwachsenen in Deutschland eine klare Haltung einnehmen und bereit sind, viel zu geben, dafür aber auch etwas fordern. Bei wichtigen Themen wie zum Beispiel die Rente setzen sich junge Menschen besonders ein und so wäre zum Beispiel die Mehrheit bereit, höhere Rentenkosten zu übernehmen, um dem älteren Teil der Gesellschaft eine sichere Rente zu garantieren. Am Ende der Studie betonen die Autor*innen, dass die junge Generation einen Wunsch nach Selbstverwirklichung und Mitgestaltung der Gesellschaft habe, der von der Politik ernst genommen werden soll. Außerdem sei die Lösung der steigenden Belastungen und gesellschaftlichen Konflikte nicht die höhere Resilienz der jungen Generation, sondern die Schaffung von sicheren und zukunftsfähigen Rahmenbedingungen wie ein geregeltes Einkommen und erschwingliche Wohnungen.
Weitere Informationen:
Mai 2025
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