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Das eigenes Zimmer – ein eigenes Reich
wichtig für die Entwicklung und Privatsphäre des Jugendlichen

 Vom Renovieren bis zum Aufbau der Möbel, Eltern und Kinder können aus dem Jugendzimmer ein gemeinsames Projekt machen.
Vom Renovieren bis zum Aufbau der Möbel, Eltern und Kinder können aus
dem Jugendzimmer ein gemeinsames Projekt machen.
Quelle: Pixabay, ©: martaposemuckel, CC0 Public Domain 1.0

Jeder 5. bis 10.Jugendliche in Deutschland hat kein eigenes Zimmer, also keine Möglichkeit sich zurückzuziehen um für sich zu sein. Was den Jugendlichen dann nur bleibt ist, sich auf der Straße zu treffen. Gerade in sozialen Brennpunktvierteln sind dadurch aber auch Konflikte programmiert und bietet dem Jugendlichen ja auch nicht die Gelegenheit sich in „sein eigenes Reich zurückzuziehen“, oder sich mit Freunden bei Musik und in gemütlicher Atmosphäre zu treffen – auch wenn die ein oder andere Jugendeinrichtung entsprechend gemütlich ausgestattet ist. Von daher ist ein eigenes und selbst eingerichtetes Zimmer schon ganz wichtig für die Jugendlichen und sichert dem Jugendlichen ein hohes Maß an Privatsphäre zu. Nicht zuletzt spielt ein eigenes Zimmer auch als Statussymbol eine gewisse Rolle – zum „Vorzeigen“ zum „Einladen von Freunden“.

Im Kindesalter war es dem Kind nicht so wichtig, wenn kein eigenes Zimmer zur Verfügung stand, doch je älter das Kind wird und spätestens im Teenageralter wird der Wunsch geäußert ein eigenes Zimmer zu haben. Dann möchten die Kids auch ihr Zimmer neu einrichten und gestalten. Die Kindermöbel müssen weichen und neue Möbel müssen rein.

Spätestens jetzt müssen sich die Eltern Gedanken darüber machen, ob und wie das zu bewerkstelligen ist. Manche Eltern haben darüber hinaus natürlich auch die Befürchtung „die Kontrolle über das Kind“ zu verlieren. Aber da sei gesagt: früher oder später werden die Kinder erwachsen und aus dem Hause gehen und wer meint den Jugendlichen „permanent kontrollieren“ zu wird ihm nicht helfen erwachsen zu werden.

Wohnen, Schlafen, Arbeiten, Freunde treffen

War früher das Kinderzimmer eher ein Spielzimmer und zum Schlafen gedacht, so ist ein „Jugendzimmer“ heute für die Jugendlichen 4 in 1

  • zum Wohnen,
  • zum Schlafen,
  • zum Arbeiten
  • und zum Freunde einladen.

Der Jugendliche will sich in seinem Reich wohlfühlen, will sich zurückziehen können und seine Ruhe haben (ein Recht auf Privatsphäre) und möchte sich ungestört mit Freunden treffen und „chillen“. Von daher bestehen auch ganz klare Vorstellungen wie das eigene Zimmer aussehen soll und wie sich die Eltern zu verhalten haben. Das birgt natürlich Konfliktpotential, bietet aber auch Chancen.

Rücksichtnahme, Vertrauen und klare Regeln vermeiden Konflikte

Um die Privatsphäre zu achten sollte das Zimmer abschließbar sein, zumindest jedoch wird es nicht ohne anzuklopfen betreten. Sind Freunde/Freundinnen zu Besuch sind in der Regel „kontrollierende Eltern“ unerwünscht. Was absolut ein „No Go“ ist, ist das Durchsuchen der Schubladen des Jugendlichen.

Manche Eltern sind sehr auf Ordnung bedacht und räumen womöglich noch die „sieben Sachen“ des Teenagers auf, so dass das Zimmer immer in Ordnung ist. Doch besser ist es, den Jugendlichen selber aufräumen zu lassen, selbst auf die Gefahr hin, dass das Zimmer immer unordentlich ausschaut. „Sein Reich – seine Ordnung“.

Auch die Einrichtung des Zimmers sollte man dem Jugendlichen weitgehend selbst überlassen. Das heißt er streicht die Wände selbst. Das Vornehmen von baulichen Veränderungen, oder Wandfarben in unmöglichen Tönen sind je nach Wohnsituation gerade bei Mietverhältnissen natürlich nicht immer möglich.

Trotz des eigenen Zimmers muss der Jugendliche lernen, dass er Rücksicht auf die anderen „Bewohner“ des Hauses nehmen muss. Immer ein Konfliktherd ist die Musiklautstärke, das Ansehen von Videofilmen bis tief in die Nacht, oder der Jugendliche kommt überhaupt nicht mehr aus seinem Zimmer heraus und nimmt am Familienleben nicht mehr Teil. Selbst das Essen wird ins Zimmer mitgenommen.

Einrichtungswunschliste

Eltern sollten ihren Kindern bei der Einrichtung und der Gestaltung des Zimmers freien Lauf lassen. Es ist sicherlich legitim, an sinnvollen Stellen Einfluss zu nehmen, im Grunde beschränkt sich die Rolle der Eltern allerdings auf eine beratende und unterstützende Funktion, oder wie oben erwähnt, wenn es um rechtliche Themen geht. Jugendliche sollen sich in ihrem Zimmer wohlfühlen, entsprechend ist es wichtig, dass die Einrichtung auch deren Vorstellungen entspricht. Denn je älter die Kinder werden, desto mehr versuchen sie, sich von den Eltern und den Geschwistern abzugrenzen. Dieser Vorgang ist ganz normal und sollte auch von den Eltern respektiert werden. Auch die Hochwertigkeit der Möbel sollte gewährleistet sein, denn oftmals sind die Stücke hohen Belastungen ausgesetzt. Bei allen Möbeln ist Wert auf Sicherheits- und Qualitätszertifikate zu legen, denn gerade bei schlecht verarbeiteten Möbelstücken können schnell Unfälle passieren, die durch das richtige Produkt hätten vermieden werden können.

  • Der größte Wunsch besteht meistens nach einem breiteren Bett, anstatt 90cm Breite soll es dann schon eher 140cm Breite aufweisen. Dies ist auch in Ordnung, denn es handelt sich nicht mehr um ein kleines Kind, sondern um einen Jugendlichen, der sich im Wachstum befindet und erste Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht machen möchte, oder einfach sich ein „chilliges“ Bett wünscht. Mit dem Bett und einem neuen Lattenrost muss dann auch noch eine neue Matratze her. Beim Kauf sollte man unbedingt auf Qualität achten, da das Bett und der Lattenrost noch manchen Umzug überstehen sollte. Eine gute Matratze verhindert Rückenbeschwerden und garantiert ein angenehmes Liegen. Die Website http://www.betten.de/jugendzimmer.html informiert über die vielen Funktionsbereiche eines Jugendzimmers, besonders in punkto Betten.

  • Zweitens muss eine Sitzecke vorhanden sein, ein Sofa, oder ein paar knautschige Sitzsäcke, sowie ein kleiner (Beistell)-Tisch.

    Auf diese Weise können Teenager auch ihre Freunde in ihrem eigenen Reich empfangen. Wer es gerne etwas erwachsener mag, kann auch auf elegantere Möbelstücke zurückgreifen. Eine ansprechende Sitzecke lässt sich auch mit Armlehnenstühlen oder Polstermöbeln wie etwa von Habufa kreieren. Der Fachhandel für Holz Mesem bietet mitunter Rabatte an, auf diese Weise lassen sich die Möbelstücke günstiger erstehen. Der Vorteil an hochwertigen Sitzmöglichkeiten ist vor allem ihre Langlebigkeit, sodass die jungen Erwachsenen ihre Stühle, Sessel und Co. auch nach ihrem Auszug aus dem elterlichen Heim in ihre erste eigene Wohnung mitnehmen und sich lange an ihnen erfreuen können.

  • Der alte „Kinderschreibtisch“ muss dann einem Computerschreibtisch und einem Bürostuhl weichen.

  • Aber die Wunschliste ist damit noch nicht zu Ende: neuer Teppich bzw. Bodenbelag, neuer geräumiger Schrank, Regale, ein Spiegel und Beleuchtungskörper. Naja - je nach finanzieller Lage nicht immer verwirklichbar. Vielleicht lässt sich das ein oder andere Möbelstück auch mit wenig Aufwand selber herstellen.

Auch bei kleinem Budget – eine Bastelanleitung für Möbel und Dekoration


Interview mit dem Erfinder der Hartz-4 Möbel

Es gibt viele Möglichkeiten, die Möbel selbst zu bauen und so Geld einzusparen. Grundsätzlich werden laut diesem Artikel immer mehr davon kostengünstig selbst hergestellt. Ein Beispiel ist das eigenständige Bauen eines Sessels, der lediglich 24 Euro kostet. Mit dem richtigen Material können die wichtigen Möbelstücke für ein Jugendzimmer also auch selbst gebastelt werden.

Es existieren Bauanleitungen für Stühle, Sessel, Schlafsofas, Regale oder Tische. Deshalb können auch diejenigen, die gerade nicht das notwendige Geld zur Verfügung haben, ihren Sprösslingen die Möbel zur Verfügung stellen.

Für die Dekoration gibt es ebenfalls verschiedene Bastelideen, die das Jugendzimmer in ein gemütliches Zuhause verwandeln. Sandbilder bieten sich hierfür beispielsweise an, denn die Jugendlichen können dann ihrer Kreativität selbst freien Lauf lassen.

Eine Bastelanleitung für eine Pinnwand ist in den Bastelanregungen enthalten.

Noch ein Tipp zum Schluss: weniger ist mehr, will heißen, dass ein Zimmer nicht überfrachtet werden muss mit Möbeln und Schränken. Es wirkt dann zu beengt und nimmt die Möglichkeit der Umgestaltung.

März 2015

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