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Musik in der Jugendarbeit

Musik fördert die Gemeinschaft, Kreativität und Rücksichtnahme und stärkt die Sozialkompetenz, die Musik regt an, beruhigt aber auch; kurzum: in der Musik liegen viele Chancen für eine positive Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.

2,11 Millionen Menschen in Deutschland spielen mehrmals wöchentlich auf einem Instrument
Abbildung 1: 2,11 Millionen Menschen in Deutschland spielen mehrmals
wöchentlich auf einem Instrument
Quelle und ©: pixabay.com © PublicDomainPictures

Musik bringt Menschen bereits seit Jahrhunderten zusammen. Die Gemeinschaft und der Spaß an der Musik verbinden Generationen und überwinden viele Grenzen. Musik fördert darüber hinaus Kreativität, Intelligenz und soziale Kompetenzen, denn wer selbst musiziert, regt viele Regionen des Gehirns gleichzeitig an. Besonders für Kinder und Jugendliche ist das Erlernen eines Instrumentes von Vorteil, denn es unterstützt die Entwicklung und kann dabei helfen die Konzentration zu steigern oder den Umgang mit anderen zu erlernen. Wer gemeinsam musiziert muss sich auf andere einstellen, denn in einer Band oder einem Ensemble zählt das gemeinsame Ergebnis und die Erfahrung, die alle miteinander teilen. Selbst Kleinkinder reagieren bereits auf Rhythmen, Klänge und Melodien und viele Jugendliche suchen Gleichgesinnte, die denselben Musikgeschmack besitzen. Das Instrument zu beherrschen kostet Zeit, Geduld und viel Übung, was viele Kinder und Jugendlichen gerne auf sich nehmen, auch wenn sie ansonsten vielleicht Probleme mit dem Schulunterricht oder der Disziplin haben. Besonders in der Jugendarbeit kann Musik dadurch helfen Konflikte zu lösen und die eigenen Stärken der Kinder herauszuarbeiten. Das gemeinsame Musizieren unterstützt Kinder und Jugendliche dabei, ihre Emotionen auf kreative Art und Weise auszudrücken und bringt Ruhe in aufgeregte Gemüter.

Das Einstiegsalter für Musikinstrumente ist von Kind zu Kind sehr verschieden. Da bereits Kleinkinder zumindest Rhythmen nachspielen und Melodien mitsingen, kann ein Instrument bereits mit drei bis vier Jahren zur positiven Weiterentwicklung beitragen. Einige Instrumente wie Geige oder Klavier können bereits sehr früh zum Einsatz kommen, bei Blasinstrumenten oder Schlagzeugen ist der spätere Einstieg mit gleichbleibenden Effekten möglich. Die Auswahl sollte dem Kind selbst überlassen sein und es sollte sich zunächst ausprobieren dürfen. Musikalische Früherziehung kann Eltern und Kinder bei der Suche unterstützen. Wichtig ist dabei, dass eine gemeinschaftliche Übung in Musikgruppen, Chören oder Bands stattfinden kann, damit die gemeinsame Erfahrung mit Gleichgesinnten, Älteren, Jüngeren oder Menschen anderer Kulturen den eigenen Horizont erweitert. Des Weiteren stärkt Musik das Selbstvertrauen und fördert soziale Kompetenzen wie Rücksichtnahme, Zuverlässigkeit und Empathie. Dabei können die verschiedenen Genres von Klassik über Popmusik bis zum Rap und Hiphop zum Einsatz kommen, da die Interessen der Kinder und Jugendlichen eben sehr verschieden sein können. Die Auswirkungen sind auch Jahre nach Erlernen der Instrumente sichtbar und können sowohl die schulischen Leistungen verbessern, als auch das soziale Verhalten positiv beeinflussen.

Musik im Selbststudium - Erklärung der wichtigsten Fachbegriffe

Dass Musik heute in fast allen Generationen eine Rolle spielt, zeigen aktuelle Umfragen. 76,3% der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren hören regelmäßig mehrmals im Monat Musik. Welcher Art diese Klänge sind, war für diese Umfrage nicht wichtig. Eine andere Statistik zeigt aber, dass internationaler Pop mit 30,5% den größten Anteil am Gesamtumsatz der Musikindustrie hat. Klassische Lieder wiederum haben nur einen Anteil von 7,2% (Quelle: Statista). Dennoch ist Klassik das Genre, durch das am besten die Theorie dieser Disziplin deutlich wird. Rund 2,11 Millionen Menschen in Deutschland ab 14 Jahren spielten im Jahr 2013 laut der schon genannten Statistikseite mehrmals wöchentlich auf ihrem Instrument, 2,46 Millionen mehrmals im Monat. Um herauszufinden, wie Deutschland generell musiziert, gibt es eine weitere Umfrage von kirstein.de. Diese zielt unter anderem darauf ab, herauszufinden, welches Instrument und welche Stilrichtung die Deutschen bevorzugen - dabei kommt es bei den Fragen allerdings nicht darauf an, wie gut der jeweilige Musiker sein Instrument beherrscht, sondern nur, ob er eines spielen kann. Wer aber sein Instrument wirklich meistern möchte, muss nicht nur Talent und Disziplin zum praktischen Üben mitbringen, sondern auch ein theoretisches Verständnis. Anders ist es kaum möglich, die Noten richtig zu lesen und das Stück im vorgegebenen Tempo zu spielen. Wer Musikunterricht in einer Schule nimmt, wird von einem Menschen angeleitet, der das jeweilige Instrument schon gemeistert hat. Der Schüler lernt von der Pike auf sowohl die Praxis als auch die Theorie.

Nicht alle nehmen aber Unterricht in einer professionellen Musikschule. Die Möglichkeiten des Internets und auch die zahlreichen Lehrbücher zu den einzelnen Instrumenten ermöglichen es Menschen, sich im Eigenstudium ein Instrument beizubringen. Oft scheitert dies aber an der Unkenntnis der theoretischen Fachbegriffe. Ein Lehrbuch für ein Instrument erklärt nur selten, was eine Tonleiter ist oder der Unterschied zwischen Dur und Moll. Diese Kenntnis ist zwar nicht wichtig, um die Tonreihenfolge richtig abzulesen; sie ist es aber, um dem Stück Leben einzuhauchen. Gute Musiker macht es aus, dass sie sich in die Musik einfühlen können. Dies funktioniert aber nur beim Kennen der Theorie und dabei vor allem der Fachbegriffe, die das Wesen des Stücks beschreiben. Dieses Glossar stellt die wichtigsten Begrifflichkeiten vor, um auch beim Selbststudium die Grundsätze der Musik zu beachten.

  1. Kammerton
  2. Dur und Moll
  3. Vorzeichen
  4. Intervall
  5. Tempo
  6. Dynamik
  7. Charakter
  8. Crescendo und Decrescendo
  1. Kammerton

    Besonders in einem Orchester ist dieser Ton ungemein wichtig. In den meisten Fällen wird er mit einem a angegeben, das genau 440mal in einer Sekunde schwingen muss; dies sind genau 440 Hertz. In einem Orchester wird dieser Ton von nur schwer zu stimmenden Instrumenten, wie dem Klavier, abgenommen und die Violinen, Violoncellos und andere Instrumente danach gestimmt. Besteht das ganze Orchester aus Streichern, gibt der Dirigent den Kammerton mit einer Stimmgabel vor. Jedes Instrument, das zu stimmen ist, wird nach diesem Ton ausgerichtet; auch eine Gitarre. Wenn keine Stimmgabel und kein Klavier vorhanden ist, hilft oft auch das Telefon: Der Freizeichenton ist bei einigen Anbietern ebenfalls das 440mal in der Sekunde schwingende a. Ein paar Orchester stimmen mittlerweile nach der Frequenz von 443 Hertz, da der Ton so voller klingen soll. Die Norm ist aber weiterhin die vorher erwähnte Schwingungsanzahl in der Sekunde.

  2. Dur und Moll

     Anhand einer Klaviertastatur lässt sich sehr gut der Aufbau der Tongeschlechter erklären
    Anhand einer Klaviertastatur lässt sich sehr gut der Aufbau der Tongeschlechter erklären
    Quelle und ©: pixabay.com © PublicDomainPictures

    Diese beiden Ausdrücke geben die beiden Tongeschlechter an, nach denen die Tonleitern gebildet werden. Bei der Dur-Tonleiter befindet sich ein Halbton zwischen der 3. und 4. und der 7. und 8. Note. Einfach zu sehen ist dies bei C-Dur: Auf der Klaviertastatur gibt es zwischen den weißen Tasten schwarze. Diese bilden die Halbtöne. Bei weißen Tasten, zwischen denen keine schwarze ist, besteht als Abstand generell nur ein Halbton. Die C-Dur Tonleiter besteht aus den Tönen c, d, e, f, g, a, h, c. Beim Blick auf die Tastatur ist zu sehen, dass zwischen e und f sowie zwischen h und c keine schwarze Taste ist; aus diesem Grund ist kein Vorzeichen nötig, um die erforderlichen Dur-Tonabstände zu erreichen. Dieses Tongeschlecht klingt fröhlich und heiter, es wird oft als „hell“ empfunden. Im Gegensatz dazu steht Moll: tief, dunkel und traurig sind die Adjektive, mit denen diese Tonart oft beschrieben wird. Dies hängt mit den Halb- und Ganztonschritten zusammen. Bei diesem Tongeschlecht liegen die Halbtöne zwischen dem 2. und 3. sowie dem 5. und 6. Klang.

  3. Vorzeichen

    Nicht jede Tonleiter kann wie C-Dur einfach heruntergespielt werden, ohne den schwarzen Tasten Beachtung zu schenken. Für andere müssen Töne erhöht oder erniedrigt werden, damit der Halbtonsprung an der richtigen Stelle ist. Dafür gibt es die Vorzeichen Kreuz (#) und b. Ein Kreuz sorgt für eine Erhöhung um einen Halbton, ein b erniedrigt. Traditionsgemäß stehen diese Vorzeichen immer auf den obersten Notenlinien. Sie gelten aber generell für den angegeben Ton in allen Lagen und nicht nur auf den oberen Linien. Moll und Dur haben die gleichen Vorzeichen; dies bedeutet, dass immer eine Moll-Tonart mit einer Dur-Tonart verwandt ist; a-Moll benötigt für die Tonsprünge beispielsweise keine Vorzeichen und ist deswegen mit C-Dur verwandt, h-Moll hingegen benötigt zwei Kreuze und ist deswegen mit D-Dur verbunden. Diese werden in der Musiktheorie als Paralleltonarten bezeichnet.

  4. Intervall

    Die Tonsprünge zwischen den einzelnen Tönen werden Intervall genannt. Es gibt insgesamt acht Intervalle: Prime (1), Sekunde (2), Terz (3), Quarte (4), Quinte (5), Sexte (6), Septime (7) und Oktave (8). Diese Distanzen zeigen auf einem Notenblatt übereinandergeschrieben an, welche Klänge zur gleichen Zeit zu spielen sind, um einen volleren Gesamteindruck zu erwecken.

  5. Tempo

    Diese Angabe steht am Beginn des Liedes und gibt das Tempo vor. Wechselt sich dieses innerhalb des Stücks, steht es an der betreffenden Stelle über den Noten. Traditionsgemäß ist die Fachsprache der Musik Italienisch, daher werden auch die Tempo-Bezeichnung, die Dynamik wie auch der Charakter des Stücks in dieser Sprache angegeben. Wer diesem Vokabular nicht mächtig ist, muss allerdings keinen Kurs belegen. Im Internet wie auch in den verschiedenen Lehrbüchern sind die Ausdrücke meistens aufgeschlüsselt. Zu den häufigsten Angaben gehören Allegro (schnell, heiter, lustig), Vivace (schnell, lebhaft) und Adagio (langsam). Bei längeren Stücken steht am Ende zum Teil der Begriff Tempo primo über den Noten. Dies bedeutet, dass der Spieler wieder in das erste Tempo zurückkehren soll.

  6. Dynamik

    Mit diesem Punkt ist die Lautstärke des Stücks gemeint. Diese wechselt mal mehr und mal weniger häufig. Die italienischen Bezeichnungen zu diesem Teil der Theorie lassen sich aber gut auswendig lernen:

    • Fortissimo: sehr laut
    • Forte: laut
    • Mezzoforte: mäßig laut
    • Piano: leise
    • Pianissimo: sehr leise
    • Fortepiano: kurz sehr laut und danach leise
  7. 7. Charakter

     Notenblätter zeigen nicht nur die Töne an, die zu spielen sind, sondern auch in welchem Charakter und Tempo und mit welcher Dynamik das Stück vorzutragen ist
    Notenblätter zeigen nicht nur die Töne an, die zu spielen sind, sondern auch in welchem
    Charakter und Tempo und mit welcher Dynamik das Stück vorzutragen ist
    Quelle und ©: pixabay.com © Hans

    Der Charakter eines Stücks stellt, ebenso wie das Tempo, dar, mit welchem Ausdruck es zu spielen ist. Die beschreibenden Adjektive reichen von amabile (lieblich) über grazioso (graziös, anmutig) bis hin zu semplice (einfach, schlicht). Bei diesem Punkt ist die Interpretation des Musikers gefragt. Dies macht das Spielen eines Instruments ebenfalls aus: Es muss das eigene Verständnis des Stücks herausgefunden und vorgetragen werden. Jeder sieht einen graziösen oder lieblichen Charakter anders, sodass ein Musikstück, von verschiedenen Personen vorgetragen, immer einen etwas anderen Eindruck beim Zuhörer hinterlässt.

  8. Crescendo und Decrescendo

    Am Ende eines Satzes oder eines Stücks ist oft der Begriff Crescendo oder Decrescendo zu lesen, meistens in Verbindung mit einer spitzen Klammer, die entweder auf- oder zugeht. Der erste Begriff mit der aufgehenden Klammer bedeutet, dass die Lautstärke angehoben werden soll, sodass sie beim letzten Ton auf dem Höhepunkt landet und das Stück damit abgeschlossen ist. Die zweite Variante mit der zugehenden Klammer bedeutet das Gegenteil: Die Dynamik wird gedrosselt, bis sie auf der letzten Note fast nur noch ein Flüstern ein.

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