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Homosexualität und Liebesbeziehungen (51602925)
Homosexualität und Liebesbeziehungen | Bildquelle und Copyright: Robert Kneschke - Fotolia


„Ich steh’ halt nicht auf das andere Geschlecht"

Vor einem Jahr erhielt ich einen Beitrag, welcher um das Thema Homosexualität ging mit der Bitte, dieses Thema doch hier mal online zu stellen. Irgendwie tat ich mich schwer, das Thema anzupacken, darzustellen und auch für jede(n) befriedigend und allumfassend zu erläutern.

Das Thema ist wirklich strittig, ein „heißes“ Eisen, wird zudem unterschiedlich diskutiert und es wird nicht gelingen, alles und für jeden befriedigend zu behandeln. Trotzdem möchte ich den Versuch wagen das Thema anzugehen. Ein Patentrezept zum Umgang mit dem Thema kann allerdings nicht erwartet werden, aber vielleicht gelingt es, wenigstens ein paar Hilfen zu geben.

Muss ich mich als Jugendleiter(in) eigentlich mit diesem Thema befassen?

Ich denke ja - aus folgenden Gründen:

Homosexualität und Liebesbeziehungen (41555892)
Homosexualität und Liebesbeziehungen
Bildquelle und Copyright: auryndrikson - Fotolia

  • Homosexualität wird oft nur in Verbindung mit Aids gesehen bzw. angesprochen
  • Laut Statistik sind 3-10% der Bevölkerung homosexuell (es gibt unterschiedliche Studien, mit unterschiedlichen Werten)
  • Abfällige, verletzende und ausgrenzende (bewusste oder unbewusste) Bemerkungen vom Jugendleiter oder den Jugendlichen innerhalb der Gruppe über „Schwule“ lösen bei Betroffenen tiefe Verzweiflung und Ängste aus.
  • Homosexuelle Jugendliche fühlen sich mit ihrer von dem Vorurteil abweichenden Art völlig allein auf der Welt, einem Gefühl der Einsamkeit und Ohnmacht, dass eine für Außenstehende sicherlich ungeahnt große Verzweiflung hervorrufen kann
  • Die Suizidneigung unter homosexuellen Jugendlichen ist viermal so hoch wie bei anderen Jugendlichen
  • Aus christlicher Sicht: jeder Mensch ist von Gott geliebt und gerade Jesus hat einiges vorgemacht im Umgang mit „Randgruppen“, „Verzweifelten“, „Fragenden“ und „Hilfesuchenden“.

Laut den Statistiken ist die Wahrscheinlichkeit sehr wohl gegeben, dass in Deiner Jugendgruppe homosexuelle Kids sein könnten. Und wer schon etwas länger Jugendarbeit betreibt, dem sind sicherlich schon Jugendleiter begegnet, die „schwul“ mit abwertender Bedeutung oder als Schimpfwort permanent verwenden. Was das für Auswirkungen auf Jugendliche hat, die feststellen, dass sie „irgendwie anders sind“ können viele sich nicht denken.

Ob es sinnvoll ist, das Thema mit einer ganzen Jugendgruppe zu besprechen und in welcher Form ist sicherlich fraglich und schwierig. Es kommt dabei auf die Situation und auf die Gruppe an. Aber von Jugendgruppenleiter(innen) kann man erwarten, dass sie sich einmal mit der Thematik auseinandersetzen, lernen mit dem Thema umzugehen und vernünftig reagieren, wenn sie feststellen, das ein Jugendlicher in ihrer Jugendgruppe (oder der Gruppenleiter) betroffen ist.

Da die meisten ehrenamtlichen Jugendleiter in der Regel weder Psychologie, noch Pädagogik studiert haben, können auch keine pädagogischen oder psychologischen Patentrezepte gegeben werden. Was weitergegeben werden kann sind jedoch persönliche (Lebens-) Erfahrungen und (nicht moralisierende) Meinung und wenn man sich, aus welchen Gründen auch immer, nicht in der Lage sieht selbst dem Fragenden/Betroffenen Hilfe zu geben, so sollte man doch in einem oder mehreren Gesprächen versuchen mit dem Betroffenen zusammen einen Weg zu finden. Wenn ein Jugendlicher auf einen Jugendleiter zugeht und um ein Gespräch bittet, dann sollte man sich immer vor Augen halten, dass es für den Betroffenen ein schwerer Schritt ist intimste Geheimnisse oder Probleme jemandem anzuvertrauen und dass es eigentlich ein Vertrauensbeweis für den jeweiligen Jugendleiter ist. Eine Abweisung bzw. Vertröstung auf eine Beratungsstelle ist da sicherlich der falscheste Weg.

Was solltest Du mitbringen?

Erfahrung in der Gesprächsführung, ein Gespür für Stimmungen, ein seelsorgerliches Feingefühl für innere Nöte, Vertrauen und Stillschweigen sind wichtige Anforderungen an den Jugendleiter. Das Gesagte nicht moralisieren, den Gesprächspartner nicht auslachen, oder bevormunden sind wichtig.

Jedoch sollte sich auch jeder Jugendleiter gut überlegen, ob er sich das Aufgreifen des ein oder anderen „heißen“ Themas zutraut. Jugendleiter, die selbst noch in der Pubertät stecken (oder dieser gerade entwachsen sind), die selber mit dem ein oder anderen Thema massive Probleme haben, oder mangelnde „Lebenserfahrung“ haben, die können unter Umständen auch einiges kaputt machen. Achtung: das muss nicht immer und auch auf nicht auf jede(n) zutreffen, aber jeder – wirklich jeder bzw. jede – muss sich der Verantwortung bewusst sein, wenn ein solches Thema „angegangen“ wird.

Wie können die hier vorgestellten Berichte und Artikel für die Jugendgruppe verwendet werden?

  • Zunächst mal gar nicht. Es ist erst mal für Dich als Jugendleiter(in) wichtig, Dir selbst eine Meinung zu bilden und Dir die Tragweite dieses Themas bewusst zu machen. Der Bericht liefert keine Patentrezepte, aber Einblicke und zeigt auf, was Du als Gruppenleiter(in) ggf. kaputt machen kannst.
  • Aber die Artikel und Berichte geben Dir kurze Beispiele an die Hand geben und nötiges Hintergrundwissen, mit welchen Du ggf. ein Gespräch (falls es einen akuten Anlass in Deiner Gruppe geben sollte) mit Deiner Jugendgruppe über das Thema beginnen kannst.

Die weiteren Artikel in der Übersicht

  • Ich steh’ halt nicht auf Mädchen

    Homosexuelle Jugendliche in der (Jugend-) Feuerwehr. Ein Beitrag aus der Zeitschrift Lauffeuer 11/2002.


  • Hintergrund: Was ist Homosexualität eigentlich?

    Dieser Artikel befasst sich mit den Hintergründen und Motiven von Homosexualität und möglichen Lösungsansätzen, um die innere Konflikte zu lösen, eine gelingende Identität aufzubauen, angstfreie selbstbewusste Beziehungen zu leben und seinen eigenen Wert und Selbstwert zu erkennen und ins Leben einbringen zu können.


  • Tipps für den Jugendleiter, Links und Literatur

    Eine kurzes Fazit und mögliche Tipps, um mit dem Thema Homosexualität, mit schwulen Jugendlichen in der Jugendgruppe umgehen zu können.



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