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Gruppenspiele - Spaß, Spiel und Spannung | ©: www.praxis-jugendarbeit.de
Spielen bedeutet:
Spaß, Spiel und Spannung ...
.... aber auch manchmal die Erkenntnis dass
Sieg und Niederlage
Stärken und Schwächen
Selbstsicherheit und Ängste
eng beieinander liegen können
Oder
Im Spielen spiegelt sich vieles. Und darin liegt die Bedeutung des Spielens. Es fördert das soziale Verhalten und die Auseinandersetzung mit sich selbst.
Oft und leichtfertig gesagt hört man „Das Leben ist ein Spiel“. Im Spiel zeigen sich aber wichtige Aspekte des menschlichen Zusammenlebens:
Von daher ist das Spielen unheimlich wichtig. Und in der Spielepädagogik liegen daher wichtige Funktionen, die wir den Kindern und Jugendlichen in unseren Spielen mit auf ihren Lebensweg mitgeben können. Die hier aufgeführten Punkte sind nur ein kurzer Aufriss und sollen eine erste Orientierung geben speziell für die Jugendarbeit und die Vorbereitung entsprechender Spielabende.
Spielepädagogik: die Gruppe fordern und begeistern | ©: www.praxis-jugendarbeit.de
Bei der Planung der Gruppenspiele, einem Stationenspiel, einem Gruppenabend mit verschiedenen Spielen sind folgende Überlegungen wichtig um darauf aufbauend den Spielabend auszurichten und die richtigen Spiele auszuwählen.
Es macht keinen Sinn einen anspruchsvollen Quizabend vorzubereiten, wenn die Gruppe mehr auf Bewegungsspiele abfährt, als auf einen Quizabend.
Um beim Beispiel des Quizabends zu bleiben: setzt sich die Gruppe aus Gymnasiasten und Hauptschülern zusammen und werden hier die falschen Fragen ausgewählt, dann kann der ein oder andere Teil der Gruppe einfach unterlegen sein. Oder beim Sport: möchtest Du Fußball spielen und ein Teil deiner Gruppe ist im Fußballverein, der andere Teil hat mit Fußball wenig am Hut, dann kann ein reiner Fußballabend für die einen recht langweilig sein.
Wenn 10 jährige Kinder und 15 jährige Jugendliche in einer Gruppe sind, dann sind sicherlich unterschiedliche Spielinteressen vorhanden, (körperliche) Stärken und Schwächen sind vermutlich ebenfalls stark abweichend und ob die älteren Jugendliche auch mal die jüngeren als gleichberechtigte Spielpartner akzeptieren ist eher selten der Fall. Es wird wahrscheinlich so sein, dass die Älteren bestimmen und die Jüngeren haben sich unterzuordnen. Ist zwar auch eine Spielerfahrung, aber damit sollte man bei der Vorbereitung rechnen und dies berücksichtigen (ggf. im Regelwerk).
Mit nur 8 Kindern lassen sich keine Staffelwettkämpfe veranstalten. Die Spielauswahl und Vorbereitung ist also auch von der Größe einer Gruppe abhängig. Vielleicht muss bei einer kleinen Gruppe auch nur das Spielfeld/Spielgebiet kleiner gestaltet werden.
Es gibt ja die wildesten Kampfspiele wo es manchmal wenig zimperlich zugeht. Diese sind für eine eher neu entstandene Gruppe, die sich noch nicht so gut kennt weniger geeignet. Auch wenn die Mehrheit der Kinder eher „zartbesaitet“ ist, scheiden solche Spiele auch aus. Es ist wichtig die Erfahrung der Gruppe mit Spielen zu berücksichtigen. Ansonsten wird die Gruppe überfordert sein und/oder ein paar Gruppenmitglieder mit der Zeit wegbleiben, weil die Spiele zu wild sind. Von daher: die Erfahrungen langsam steigern und aufbauen.
Bestehen innerhalb der Gruppe Unstimmigkeiten, Aggressionen können manche Spiele ausarten. Aus dem Spiel wird ernst. Vielleicht wäre ein ruhigeres Spiel dann angebrachter. Rollenspiele können bestimmte Stimmungen innerhalb der Gruppe transparent und zum Gegenstand eines Gesprächs werden lassen. Habe ein offenes Ohr für leicht dahingesagte Äußerungen „schon wieder dieses Spiel“, „schon wieder Fußball“, „schon wieder Quiz“ . Diese Äußerungen zeigen, dass die Gruppe nicht gerade in Stimmung ist und zeigen auch, dass du vielleicht bei deiner Spielauswahl mehr Abwechslung einbauen musst.
Positive wie auch negative Stimmungen können von ein paar wenigen erzeugt werden und diese kann sich auf die anderen Gruppenmitglieder übertragen. Die schon zuvor genannten Punkte „Stärken und Schwächen“, „Interessen und Wünsche“, aber auch die „Stimmung in der Gruppe“ können die Gruppendynamik eines Spieles in die ein oder andere Richtung beeinflussen. Überlege Dir die Auswirkungen eines Spiels und überlege Dir wie du damit umgehen willst. Überlege dir auch, wie du die Gruppendynamik steuern kannst und für die Spiele bzw. der Programmpunkte danach einsetzen kannst.
Geeignete Spielideen auswählen | ©: www.praxis-jugendarbeit.de
Die Vorüberlegungen zur Gruppe sind zum einen wichtig, zum anderen aber auch Deine persönlichen Ziele für die geplanten Spiele.
Bei der Planung der Gruppenspiele geht’s dann mehr um die ganz praktischen Dinge. Eine Materialliste, ein zeitlicher Ablauf wird festgelegt.
Die beste Idee nützt nichts, wenn Dir das Material fehlt. Besorge das Material rechtzeitig. Stellst Du 5 Minuten vor Beginn des Spielabends fest, dass aufgrund Materialmangel das ein oder andere Spiel nicht geht ist es zu spät für Ersatzspiele. Dann bleibt Dir nur noch übrig irgendeine alte Kamelle zu wiederholen.
Wasserspiele lassen sich halt nur am Wasser spielen und weniger im Haus. Wilde Geländespiele mit heißen Verfolgungsjagden im felsigen unübersichtlichen Gebiet sind auch mit mehr Gefahren verbunden, als im flachen Gelände.
Für die Planung eines Spielabends mache dir Gedanken wie lange das jeweilige Spiel in etwas dauern kann.
Kannst Du die Zeit einhalten, oder geht der heutige Gruppenabend etwas länger?
Sind die Eltern dann informiert, dass ihre Kinder etwas später nach Hause kommen?
Mit welchem Spiel fang ich an? Welche Spiele folgen? Mit welchem Spiel möchte ich den Abend beenden? Ist wirklich nicht egal, denn darin liegt die Kunst mit ein paar guten Anfangsspielen die ganze Gruppe gleich mit in den Spielabend hinein zu nehmen, zu begeistern und aufzubauen. Auch das Ende sollte so gewählt sein, dass je nachdem was im Anschluss noch folgt, die Gruppe zur Ruhe kommen kann, oder sagt: „das war Spitze“ und sich schon auf den nächsten Spielabend freut.
Eine intensive Diskussion oder eine besinnliche Andacht, ist nach einem actiongeladenen Spielabend eher problematisch. Da braucht es ein paar Minuten um dass die Gruppe „umschalten“ kann.
Auch die Planung und Erstellung der Spielregeln ist wichtig. Damit kannst Du vieles steuern, aber auch manchmal so kompliziert darstellen, dass es keiner mehr blickt. Ein Problem besteht auch darin, dass es manche gibt, die die Spielregeln nicht verstehen, oder gar nicht zuhören. Von daher folgende Hinweise:
Wenn es sich nicht gerade um Kennenlernspiele, oder Kreisspiele handelt, sondern um Spiele, wo verschiedene Gruppen oder Personen miteinander bzw. gegeneinander spielen, ist eine faire Gruppeneinteilung wichtig. Zu schnell bilden sich immer die selben Klicken, die Starken gegen die Schwachen, die Großen gegen die Kleinen, die alten Hasen gegen die „Frischlinge“. Dadurch geht viel verloren: an Spielfreude, an Fairness, an Gruppengemeinschaft. Sicherlich wird nicht jeder mit seiner Gruppe einverstanden sein, aber in einem Gespräch kann vermittelt werden, dass das miteinander Spielen und der Spaß wichtiger ist, als nur immer siegen zu wollen. Und gerade für die älteren dürfte es eine Herausforderung sein, auch einmal in einer vermeintlich schwächeren und unerfahrenen Mannschaft mitzuspielen.
Wie nun eine Gruppe einteilen? Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, auch wieder abhängig von der Gruppensituation.
Vom Spielleiter hängt Erfolg oder Misserfolg eines Spieles ab. Die selben Spiele von unterschiedlichen Spielleitern präsentiert und durchgeführt, können unter Umständen ganz unterschiedlich ankommen. Die Erfahrung des Spielleiters, das Geschick im Umgang mit der Gruppe und die Präsentation, ja eigentlich das „Verkaufen des Spieles – des Spielgedankens“ beeinflusst Erfolg oder Misserfolg.
Es gibt verschiedene Spielarten bzw. Kategorien in welche man Spiele einsortieren kann, ohne dass nun ein Spiel auch tatsächlich nur in diese eine Kategorie reinpassen muss. Durch Variation des Spielgedankens, durch Anpassen der Spielregeln kann das ein oder andere Spiel anstatt einem Kreisspiel auch zu einem Wettspiel umfunktioniert werden. Hier nur kurz ein paar Gedanken und die wesentlichen Merkmale der jeweiligen Spielkategorie.
Shuffleboard, Sjoelbakken oder auch Billards Hollandais genannt ist ein super Gesellschaftsspiel und sehr gut geeignet für die Kinder-, Schüler-, oder Jugendarbeit.
Nachtwanderungen oder Geländespiele bei Nacht im dunklen Wald gehören fast grundsätzlich zu einem Freizeitprogramm. Aber genau überlegen, ob und wie eine Aktion bei Nacht durchgeführt werden soll, welche „Komponenten“ eingebaut werden und welche je nach Gruppe lieber nicht.
Das Biwak gilt in der Erlebnispädagogik als eine der spannendsten Möglichkeiten, um ein besonders intensives Naturerlebnis für die Gruppe zu schaffen. Je nachdem, wie die Zielsetzung lautet, kann das Biwak eine oder mehrere Nächte umfassen.
Als besonderes Highlight gelten in der Erlebnispädagogik Kanutouren, da die Teilnehmer zahlreiche Erfahrungen aus der Veranstaltung mitnehmen können.
"Nur gemeinsam kommen wir zum Ziel", so lautet die Quintessenz, welche die Teilnehmer an einer Orientierungswanderung mit nach Hause nehmen sollten.
Spielen muss Spaß machen - niemand darf zum Spielen gezwungen werden.
Flexibilität und Spontanität beim Spielen sind wichtig.
eine gute Vorbereitung ist wichtig: denn ein Spiel kann bei schlechter Vorbereitung kippen. Eine gute Vorbereitung gibt dem Spielleiter Sicherheit.
Spiele sollten fließend ineinander laufen. Längere Unterbrechungen und Vorbereitungen für das nächste Spiel wirken störend und können dahin führen, dass die Gruppe Lust und Laune am Spielen verliert und auseinanderläuft.
Abwechslung schaffen, d.h. nicht immer die selben Spiele, sondern auch mal neue Spiele ausprobieren und spielen.
Spiele nicht totspielen, d.h. lieber zum nächsten Spiel überwechseln, wenn alle sagen dass es gerade am schönsten ist. Erstens gelingt es dann beim nächsten Spielabend mit dem ähnlichen Spiel dieses vielleicht nochmal mit Erfolg zu spielen, zweitens bleibt ein super geniales Spiel dann in besserer Erinnerung, als wenn die Spielbegeisterung mit der Zeit für dieses Spiel nachlässt.
Diese Spielesammlung gibt Anregungen für die vielfältigsten Spiele, die ggf. etwas abgewandelt dann für die jeweilige Gruppe passend gespielt werden können.
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